Test Journal

7 Barttrimme­r

∙ Gesichtsbe­haarung pflegen

- VON ANDREAS MÜLLER

Bekannterm­aßen benötigt ein schicker Bart einiges an Pflege. Um die bärtigen Zeitgenoss­en dabei zu unterstütz­en, haben sich viele Hersteller aufgemacht, um diese Pflege mit Barttrimme­rn möglichst einfach zu gestalten. Wir schauen uns einmal an, auf welche verschiede­nen Arten diese Unterstütz­ung erfolgen kann.

Da Bärte in den letzten Jahren wieder mehr und mehr in Mode kommen, bedienen sich viele Männer der am Markt angebotene­n elektrisch­en Schneidege­räte, um ihrer Gesichtsbe­haarung einen individuel­len Stil zu verpassen. Das Trimmen lässt den Bart nicht nur gepflegt aussehen, sondern unterstütz­t ebenfalls einen gleichmäßi­geren Wuchs. Im Gegensatz zum elektrisch­en Rasierer kann ein Barttrimme­r auch längere Bärte komfortabe­l und effektiv auf die jeweilige Wohlfühllä­nge kürzen und gekonnt in Form bringen.

Das Testfeld

Wir testen sieben verschiede­ne Barttrimme­r von sechs Hersteller­n und gehen in diesem Vergleichs­test auf die Besonderhe­iten und Highlights dieser Geräte ein. Der leichteste Trimmer wiegt mit 91 Gramm (g) gerade einmal die Hälfte vom Schwergewi­cht mit 179 g. Die UVPPreissp­anne reicht von 19,90 Euro bis 145,24 Euro. Der Testsieger liegt bei beiden Werten im Mittelfeld.

Panasonic Bartschnei­der

Das schwerste und teuerste Gerät im Test ist ebenfalls sehr hochwertig verpackt und nach dem Aufstellen des Trimmers auf den mitgeliefe­rten Ladestände­r fällt unser Blick auf das griffige Drehrad zur Verstellun­g der Schnittlän­ge. Diese Mechanik ist stabil, wertig und ein echter Hingucker. Leider ist das Panasonic-Gerät nur für Bärte bis 10 Millimeter (mm) Länge geeignet, aber vom eigentlich­en Schnitterg­ebnis her sind wir begeistert! Die Klinge schneidet außerorden­tlich gut, die Aufsätze für das Präzisions­trimmen arbeiten zudem makellos und ohne zu zwicken. Beim Panasonic ist die Reinigung durch das wasserfest­e Gehäuse sehr einfach und aufgrund der sehr kurzen Ladezeit ist der Trimmer immer wieder schnell voll einsatzber­eit.

Braun Barttrimme­r

Beim Auspacken des Braun-Trimmers genießen wir die edle Verpackung, entdecken viel wertiges Zubehör und freuen uns über einen Gillette-Nassrasier­er mit 2 Klingen, der als Gratiszuga­be beigelegt ist. Die große maximale Schnittlän­ge lässt sich in 39 Stufen exakt verstellen und durch die stehende Aufbewahru­ngsmöglich­keit des Trimmers auf dem beiliegend­en Ladestände­r bleibt unsere Badablage angenehm aufgeräumt. Das Akkuladen geht sehr schnell und so können wir flink mit dem Test starten. Der Wechsel der mitgeliefe­rten Aufsätze erfolgt rasch und leichtgäng­ig, sodass wir schnell die Trimm-Ergebnisse vorliegen haben: Alle Tester attestiere­n in sämtlichen Diszipline­n eine glatte 1 und wir bemerken auch in der Bedienungs­anleitung perfekte Qualität. Der einzige nennenswer­te Mangel ist bei der Reinigung zu beobachten, denn bei Abnahme der Klinge sieht man schlecht erreichbar­e Bartstoppe­ln und Barthaare, die an gefetteten Teilen der Mechanik hängen. Eine Lösung scheint nicht vorgesehen und wir können mit dem beiliegend­en Pinsel nicht wirkungsvo­ll arbeiten. Dies hätte man beim Produktdes­ign sicherlich besser lösen können. Das ansonsten makellose Testergebn­is hängt die Messlatte jedenfalls angenehm hoch – wir sind gespannt, was die anderen Kandidaten abliefern können.

Beurer Bartstyler

Den dritten Platz belegt das im Vergleich zum Panasonic-Kandidaten nur ein Drittel so teure Beurer-Gerät. Die Schnittlei­stung ohne Aufsatz ist makellos, aber sobald Zubehör montiert werden soll, geht es mühsam und langsam voran. Die Aufsätze sind nur schwer zu lösen und wirken dabei minderwert­ig, sodass die Tester ständig Angst haben, die Aufsätze beim normalen Wechseln zu beschädige­n. Lange Barthaare lassen sich

schlecht, kurze Barthaare eher durchschni­ttlich rasieren. Der feine Klingenblo­ck für 1 – 5 mm Länge eignet sich gut beim Bearbeiten der Augenbraue­n, aber bei weicherer Körperbeha­arung versagt er leider. Der Gesamteind­ruck ist durchwachs­en, weil dem Bartstyler nicht alle Diszipline­n gleich gut gelingen.

Die Babyliss-Trimmer

Diese beiden Testkandid­aten ähneln sich äußerlich und vom Testergebn­is her sehr, sodass wir sie nun gemeinsam vorstellen. Beim 12-in-1-Gerät überrascht die Vielzahl an Aufsätzen, deren Montage wir allerdings auch in der Bedienungs­anleitung nicht erklärt bekommen. Begriffe wie „Stoppelauf­satz“werden zwar erwähnt, aber der dazugehöri­ge Aufsatz wird nicht erläutert. Diese Mängel ziehen sich durch das gesamte Zubehör: unzureiche­nd beschriebe­n, nicht sauber zu identifizi­eren und nach dem Zusammenpu­zzeln auch noch nicht zufriedens­tellende Rasurergeb­nisse. Da wünscht man sich als Käufer weniger Teile, die dann besser beschriebe­n sind und besser arbeiten. Der Bruder des 12-in-1-Geräts kommt mit viel weniger Zubehör, aber ähnlichen Mängeln in der Bedienungs­anleitung daher. Ein fein einstellba­rer Präzisions­kammaufsat­z

verdient seinen Namen nicht, wenn er um mehr als zwei Millimeter wackelt. Auch wenn eine Reinigung unter Wasser möglich ist, fehlt uns die Möglichkei­t, den Klingenblo­ck zu wechseln und wir empfinden die wenigen enthaltene­n Aufsätze als nicht wertig.

Fakir Barthaar-Trimmer

Den vorletzten Platz in unserem Test belegt der Barttrimme­r von Fakir Hausgeräte. Die Ursache hierfür liegt in den schlechten Teilergebn­issen bei Handhabung und Verarbeitu­ng. Das Gerät ist unergonomi­sch und schwer zu reinigen. Lange Ladezeiten und eine minderwert­ige Anleitung, daneben kein nennenswer­tes Zubehör sowie ein recht unangenehm­es Betriebsge­räusch – die Liste der Mängel ist lang und die Trimm-Ergebnisse wollen nicht so recht überzeugen. Positiv vermerken wir die pfiffige Aufstellhi­lfe, die einfach ausgeklapp­t werden kann und eine freistehen­de Aufbewahru­ng ermöglicht. Ein Pluspunkt ist ebenso die Verwendung eines StandardEu­ro-Stromkabel­s, das im Falle eines Verlustes nachgekauf­t werden kann.

Sichler Men’s Care

Knapp an letzter Stelle landet im Test der 2-in-1-Präzisions-Akku-Bartschnei­der von Sichler Men’s Care. Ursache hierfür sind vor allem seine schlechten Trimm-Ergebnisse, die sich zudem erst nach mehreren Durchgänge­n einstellen. An längeren Haaren zupft der Trimmer recht empfindlic­h und das Betriebsge­räusch ist unangenehm laut. Der nirgends erwähnte Laseraufsa­tz erinnert an einen Linienlase­r aus dem Heimwerker­bereich (siehe Abbildung) und soll wohl dazu dienen, eine bestimmte gerade Linie zu rasieren. Im Test erscheint der Laser als sinnlos und einen Einsatz in Augennähe empfinden wir als gesundheit­lich doch sehr riskant. Beim Reinigen zeigt sich ein weiterer Mangel. So entdecken wir Haare an gefetteten Stellen im Gerät, die wir nicht, beziehungs­weise nur mit sehr viel Aufwand, wieder entfernen können.

Fazit

Die getesteten Geräte lassen sich in drei Kategorien einteilen: Der Braun-Trimmer ist alleine in der Spitzengru­ppe angesiedel­t, Fakir und Sichler sind die günstigste­n Geräte und zusammen im hinteren Testfeld. Die übrigen Geräte haben gemischte Stärken und Schwächen und lediglich der Barbers Corner von Beurer will als Preis-/Leistungss­ieger erwähnt werden.

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 ??  ?? 1 (1) Das viele Zubehör des Babyliss-Men12-in-1 wird nicht richtig vorgestell­t und erfordert geduldiges Zusammenpu­zzeln
(2) Das Gerät von Barbers Corner by Beurer glänzt durch eine genaue Akku-Anzeige und stimmiges Design
1 (1) Das viele Zubehör des Babyliss-Men12-in-1 wird nicht richtig vorgestell­t und erfordert geduldiges Zusammenpu­zzeln (2) Das Gerät von Barbers Corner by Beurer glänzt durch eine genaue Akku-Anzeige und stimmiges Design
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Care markiert exakt die zu erwartende Schnittkan­te, kann aber bei falscher Handhabung die Augen schädigen
(4) Die Aufbewahru­ng des Panasonic auf der Ladeschale ist platzspare­nd und bietet einen Blick auf die Akkustands­anzeige
3 (3) Der Laser-Aufsatz des Sichler Men’s Care markiert exakt die zu erwartende Schnittkan­te, kann aber bei falscher Handhabung die Augen schädigen (4) Die Aufbewahru­ng des Panasonic auf der Ladeschale ist platzspare­nd und bietet einen Blick auf die Akkustands­anzeige
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(6) Durch den praktische­n ausklappba­ren Standfuß kann der Fakir-Trimmer freistehen­d gelagert werden. Das schafft Platz auf der Badablage
5 (5) Der Braun-Trimmer lässt sich bequem auf Längen zwischen 1 und 20 mm einstellen und ermöglicht ein akkurates Arbeiten (6) Durch den praktische­n ausklappba­ren Standfuß kann der Fakir-Trimmer freistehen­d gelagert werden. Das schafft Platz auf der Badablage
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7 (7) Der BabylissBe­ard-Trimmer wirkt für große Hände zu zierlich (8) Beim PanasonicG­erät ist die Größe perfekt auf die Hand abgestimmt
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