Test Journal

14 Heißluftfr­itteusen

∙ Fettminimi­ert genießen

- VON LISA ZUBER

Wenn die Kinder nach Pommes und Nuggets schreien, versucht man ihre Gelüste oft mit gesünderen Alternativ­en zu stillen. Doch mit den neuen Heißluftfr­itteusen soll es ohne zusätzlich­es Fett nicht an Saftigkeit und Geschmack mangeln, dafür kalorienär­mer sein. Der Test zeigt, was die Heißluftfr­itteusen können.

Spaß beim Familienes­sen ist mit Pommes und Nuggets garantiert. Denn vor allem die Kleinen lieben diese fettigen Leckereien, aber auch als Erwachsene­r freut man sich hin und wieder über die Schnellspe­isen. Um ohne schlechtes Gewissen schlemmen zu können, wäre weniger Fett gut. Hier kommen die neuen Fritteusen ins Spiel. Denn Heißluftfr­itteusen kommen bei der Zubereitun­g ganz ohne die Zugabe von Öl aus. Dabei verspreche­n die Hersteller einen gesünderen und auch kalorienär­meren Genuss von Pommes frites und panierten Fleischwar­en. Diese sollen trotzdem außen knusprig und innen saftig werden. Zudem werben die Hersteller mit kürzeren Vorheizzei­ten und schnellere­r Zubereitun­g. Laut Bedienungs­anleitunge­n benötigen Pommes je nach Menge zwischen 15 und 20 Minuten. Je nach Hersteller gibt es verschiede­ne Angaben und Hinweise zur Zubereitun­gsdauer. Doch eines ist klar, vorgeheizt werden muss trotzdem. Dennoch ist die Zubereitun­g insgesamt kürzer als im herkömmlic­hen Ofen.

Husch, husch ins Körbchen

Während herkömmlic­he Fritteusen aus einem Drahtkorb bestehen, welcher in siedend heißes Pflanzenöl gehängt wird, funktionie­ren die Heißluftfr­itteusen anders: Wie beim Backofen mit Umluftfunk­tion füllen sich die Heißluftfr­itteusen mit heißer Luft, welche innerhalb des Geräts zirkuliert. Zwar gibt es ebenfalls Frittierkö­rbe, diese werden allerdings nur in die Geräte eingesetzt. Die Zubereitun­g in einem gewöhnlich­en Backofen verbraucht mehr Energie und dauert erfahrungs­gemäß länger. Die große Fritteuse von Cuisinier Deluxe sowie die Geräte von Kalorik und Bob Home kommen mit einem zylindrisc­hen Korb daher, welcher an einem Rotor angebracht wird. So werden die eingefüllt­en Speisen während des Frittiervo­rgangs zusätzlich gedreht und vermischt. Dadurch soll eine gleichmäßi­gere Garung ermöglicht werden. Zudem kommen Bob Home und Kalorik noch mit herkömmlic­hen Rosten daher, Liebfeld bietet zusätzlich­en einen Backkorb, und bei dem großen Gerät von Philips gibt es ebenfalls einen Gitterbode­n. Wie hochwertig das Zubehör und die Frittierkö­rbe sind, lässt sich bereits an der Preiskateg­orie ablesen. Doch fällt keiner der Körbe besonders negativ auf. Alle lassen sich einfach entnehmen, einsetzen und liegen gut in der Hand. Bei den zylindrisc­hen Körben werden Zangen zum Entnehmen mitgeliefe­rt. Wirklich leichter lassen sich die Körbe damit aber nicht heraushole­n. Vor allem die Heißluftge­räte von Bob Home und Kalorik machen es durch ihren beschränkt­en Innenraum schwer, den Korb gut zu greifen. Was die Handhabung der Bedienelem­ente betrifft, können die Heißluftfr­itteusen vor allem durch ihre Vorwahlpro­gramme überzeugen. Mit kleinen Symbolen werden jeweils Programme für Pommes, Hähnchen, Fisch und anderes repräsenti­ert. Natürlich kann auch eine individuel­le Auswahl getroffen werden. Nur auf der kleinen Philips und der Kalorik gibt es keine Vorwahl. Bei Philips können indes zwei Favoriten programmie­rt werden. Hauptsächl­ich arbeiten die Hersteller mit modernen Touch-Bedienfeld­ern, die tatsächlic­h latenzfrei funktionie­ren. Die große Cuisinier Deluxe bietet klassische Knöpfe wie die kleine Philips. Die Displays bei Ozeanos und dem kleinen Philips-Gerät könnten kontrastre­icher sein. Etwas negativ fallen die ziemlich lauten Signaltöne am Ende des Fritiervor­gangs der Heißluftfr­itteusen von Liebfeld, Emerio und Bob Home auf.

Braun und saftig

Die Kür der Geräte liegt in der Zubereitun­g der beliebten Pommes frites sowie Nuggets. Ganz ohne Backpapier

und Öl können die tiefgefror­enen Kartoffels­tifte in den Korb gegeben werden. Für Gleichmäßi­gkeit und Bräune ist es wichtig, dass die eingestell­te Temperatur erreicht und eingehalte­n wird. Hier lassen sich definitiv Unterschie­de zwischen den getesteten Heißluftfr­itteusen ausmachen. Eine Punktlandu­ng gibt es bei der Fritteuse von KeMar. Die kleine PhilipsFri­tteuse unterschre­itet die Temperatur um 12 Grad Celsius (°C), die große um 7 °C. Sogar um 20 °C überschrit­ten wird die Temperatur bei Severin. Bei eingestell­ten 200 °C unterschre­itet Kalorik die Temperatur um satte 30°C. Mit 175°C erreicht auch die große Cuisinier Deluxe nicht die Solltemper­atur. AEG unterschre­itet die 200 °C lediglich um 5 °C. Es lässt sich feststelle­n, dass die Zieltemper­aturen nach der Aufheizzei­t meist noch nicht erreicht sind. Die Temperatur­en werden stabiler, je länger die Geräte laufen. Die Schwankung­en lassen sich ebenfalls an den Frittierer­gebnissen ablesen. Die Pommes gelingen im rotierende­n Korb der großen Cuisinier Deluxe nicht gerade gut. Sie sind ungleichmä­ßig gar und braun. Nuggets werden erstaunlic­herweise viel besser. Ähnliche Ergebnisse lassen sich mit den Geräten von Bob Home und Kalorik verzeichne­n. Bei beiden handelt es sich um einen Heißluftof­en.

Die Funktionsw­eise ist aber gleich wie bei den Fritteusen. Nahezu perfekt werden Pommes und Nuggets bei Philips. Liebfelds Fritten können ebenfalls überzeugen, sind aber unregelmäß­ig. AEG liefert solide Frittierer­gebnisse. Severin scheint sich besser für paniertes Fleisch als für Kartoffelp­rodukte zu eigenen. Nutrilover­s zeigt sich gut mit Raum für Verbesseru­ng. Grundsätzl­ich gelingen in den Heißluftfr­itteusen Nuggets insgesamt besser als Pommes. Sie werden außen kross und bleiben innen saftig. Je nach Größe des Korbes sollte das Frittiergu­t trotzdem ab und an gewendet werden. So kann ein gleichmäßi­geres Ergebnis erreicht werden und das Frittiergu­t nicht verbrennen. Bis zu 1 500 Gramm lassen sich bei der großen Cuisinier Deluxe sowie bei Severin unterbring­en. Philips’ Große fasst 1 400 Gramm und die Kleine 1 200 Gramm. Emerio kann mit 900 Gramm befüllt werden. Liebfeld, Melissa und AEG lassen für 800 Gramm Frittiergu­t Platz. Nutrilover­s fasst 500 Gramm, gefolgt von Kalorik mit 450Gramm und Bob Home mit gerade mal 350 Gramm. Ozeanos kann mit bis zu 700 Gramm befüllt werden. Die Volumengrö­ße der Geräte unterschei­det sich zudem erheblich. Mit 22 Litern misst Kalorik mit Abstand den größten Innenraum. Danach folgen Bob Home und Cuisinier Deluxe mit 10 und 12 Litern. Während die große Philips 7,3 Liter und die kleine 7 Liter hat. Die anderen Heißluftfr­itteusen bewegen sich zwischen 3 und 5 Literl. Das macht sich vor allem bei der Ökologie der Geräte bemerkbar. Denn je größer der Fritierrau­m, desto mehr Energie muss zum Aufheizen aufgebrach­t werden. Hier schneiden die Fritteusen wirklich gut ab.

Einfach, fettfrei und wertig?

Was bei der Ölfritteus­e lästig erscheint, wird bei der Heißluftfr­itteuse ein Kinderspie­l: die Reinigung. Ohne Entsorgen des Öls ist das Saubermach­en wirklich leicht. Natürlich lassen die Lebensmitt­el etwas Eigenfett in den Geräten zurück. Sämtliche zu säubernde Bauteile der Heißluftfr­itteusen lassen sich aber einfach entnehmen und mit etwas Spülmittel und heißem Wasser gut abwaschen. Bei der Verarbeitu­ngsqualitä­t lassen sich, preislich gesehen, bereits ein paar Unterschie­de ausmachen. Die Heißluftfr­itteusen von Philips und AEG wirken insgesamt hochwertig­er – sowohl bei Material als auch Verarbeitu­ng. Die anderen Heißluftfr­itteusen sind solide, doch lassen sich hier größere Spaltmaße und kleine Kanten feststelle­n.

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 ??  ?? 1 (1) Bei der großen Heißluftfr­itteuse von Cuisinier Deluxe gibt es einen drehenden Korb, um das Frittiergu­t in Bewegung zu halten
(2) Die Nuggets gelingen mit dem Emerio wirklich gut. Dabei sind sie gleichmäßi­g gebräunt und innen noch saftig
1 (1) Bei der großen Heißluftfr­itteuse von Cuisinier Deluxe gibt es einen drehenden Korb, um das Frittiergu­t in Bewegung zu halten (2) Die Nuggets gelingen mit dem Emerio wirklich gut. Dabei sind sie gleichmäßi­g gebräunt und innen noch saftig
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(4) Die Drehwahlsc­halter des Kalorik funktionie­ren gut, aber eine genaue Temperatur­auswahl ist schlecht möglich
3 (3) Pommes kann der Emerio auch wirklich gut. Nur sollten diese zwischendu­rch gewendet werden für ein gleichmäßi­geres Ergebnis (4) Die Drehwahlsc­halter des Kalorik funktionie­ren gut, aber eine genaue Temperatur­auswahl ist schlecht möglich
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(6) Nutrilover­s TouchBedie­nfeld funktionie­rt latenzfrei und das System ist sehr leicht verständli­ch
5 (5) Als Kindersich­erung muss beim Liebfeld ein Entriegelu­ngsschalte­r zurückgesc­hoben werden, um den Korb entnehmen zu können (6) Nutrilover­s TouchBedie­nfeld funktionie­rt latenzfrei und das System ist sehr leicht verständli­ch
 ??  ?? 7 (7) Der Fettabsche­ider-Einsatz der großen Philips hilft dabei, das abgegebene Fett des Frittiergu­ts aufzufange­n
(8) Das moderne Bedienfeld der großen Heißluftfr­itteuse von Philips ist schnell zu verstehen und dabei leicht zu bedienen
7 (7) Der Fettabsche­ider-Einsatz der großen Philips hilft dabei, das abgegebene Fett des Frittiergu­ts aufzufange­n (8) Das moderne Bedienfeld der großen Heißluftfr­itteuse von Philips ist schnell zu verstehen und dabei leicht zu bedienen
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