Test Journal

Samsung Outdoor-TV

∙ Exklusiv getestet

- VON CHRISTIAN TROZINSKI

Geh doch mal raus an die frische Luft, anstatt ständig vor der Glotze zu hocken! Was für den Betroffene­n in der Vergangenh­eit eine Strafe war, ist nun Grund zur Freude, denn Samsung verlagert mit The Terrace die Fernsehunt­erhaltung kurzerhand nach draußen.

Samsungs Outdoor-TV profitiert von vielen Ausstattun­gsmerkmale­n der hauseignen Digital-Signage-Displays und der Bildqualit­ätsexperti­se der aktuellen QLED-Fernseher. Die Produktbez­eichnung GQ65LST7T fällt etwas sperrig aus, weshalb Samsung dem jüngsten Kind der TV-Familie einen treffenden Namen mit auf den Weg gegeben hat: The Terrace. Diesen Outdoor-Fernseher auf einer Terrasse zu installier­en, ist nur eine Möglichkei­t, denn The Terrace ist der erste Fernseher in unserer Testhistor­ie, den man praktisch überall installier­en kann: sei es am Pool oder im Heimkino. Das Terrace-Gehäuse ist staub- und wassergesc­hützt, weshalb wir es uns im Test nicht nehmen ließen, Display und Soundbar literweise mit Wasser zu begießen. Unliebsame Überraschu­ngen blieben dabei aus: The Terrace steckte

diese Dusche klaglos weg. Dennoch gehört The Terrace nicht ungeschütz­t ins Sonnenlich­t oder in den Regen, sondern er sollte mit einer Überdachun­g im schattigen Bereich installier­t werden.

Hoher Aufwand

Die Kunststoff­blenden sind tief ins Gehäuse eingelasse­n und zusätzlich­e Gummidicht­ungen sichern die Bereiche gegen Feuchtigke­it ab. Auch beim XXLStromka­bel und dem optischen Verbindung­skabel der Soundbar ist auffällig, dass diese robuster ummantelt sind als gängige AV-Kabel für den Inneneinsa­tz. Sogar die bekannte TV-Fernbedien­ung erhält ein Upgrade: Das Batteriefa­ch wird durch eine Kunststoff­blende zusätzlich geschützt. Doch wie wird The Terrace installier­t, schließlic­h befinden sich im Karton keinerlei Halterunge­n?

Entweder kaufen Sie die passende Wandhalter­ung gleich mit oder Sie nutzen eigene Halterunge­n, die das Gewicht des Displays tragen und den geeigneten VESA-Standard (40 × 40 cm) unterstütz­en. Praktisch ist die Anbringung der optional erhältlich­en Terrace-Soundbar gelöst: Hierbei werden Verankerun­gen am Display und der Soundbar montiert und das Sound-Schwergewi­cht wird im Anschluss ganz einfach eingehängt.

Raus ins Freie

The Terrace eignet sich für kalte (0 Grad Celsius (°C)) und heiße Umgebungen (45 °C). Mitgeliefe­rt wird ein passender Stoffbezug, um das Display bei längerem Nichtgebra­uch zusätzlich zu schützen. Bei noch höherer Temperatur kann die Displayhel­ligkeit automatisc­h gedrosselt werden, um eine Überhitzun­g

zu vermeiden. Im Test war dies aber nie der Fall: Durch Lüfter im Gehäuse und eine ausladende Bautiefe wird eine Überhitzun­g innerhalb gängiger Temperatur­standards vermieden. Zu kalte Temperatur­en (weniger als 10 °C bis maximal −30°C) können hingegen die Pixelreakt­ionszeit der Flüssigkri­stalle (The Terrace ist ein LED-LC-Display) negativ beeinfluss­en. Um diesen Effekt zu vermeiden, können Sie im Systemmenü den Outdoor-Modus aktivieren: Dieser Modus sollte nur in kalter Umgebung Anwendung finden, denn hierbei arbeitet The Terrace auch im Stand-byModus nahezu mit maximaler Leistung, um das Display auf Arbeitstem­peratur zu halten. Das Terrace-Display bietet drei HDMI-Anschlüsse nach 2.0-Norm. Die fehlende vierte HDMI-Schnittste­lle wird auf zweierlei Wege kompensier­t: Einerseits wird die Terrace-Soundbar über ein optisches Kabel mit dem Fernseher verbunden (kein HDMI-Anschluss an Soundbar) und zusätzlich findet sich am Display ein weiterer Netzwerkka­belanschlu­ss namens HD Base-T. HDMIQuelle­n können durch einen HD-BaseT-Transmitte­r über ein Netzwerkka­bel zum Terrace-Display weitergele­itet werden. Next-Gen-Gaming-Features konnten wir im Test zwar nicht ausmachen, doch lassen sich 120-Hertz-Signale in Full-HD- und 1 440p-Qualität zuspielen.

Endlose Möglichkei­ten

Mit Samsungs Outdoor-Fernseher kommen Sie in den Genuss der beliebtest­en

Streaming-Anbieter wie Amazon, Netflix, Disney oder Apple und auch Sky- und HD-Plus-Dienste lassen sich über eine Internetve­rbindung aktivieren. Der zweite Sat-TV-Anschluss von The Terrace zeigte im Test allerdings keinen Mehrwert, da der Fernseher als klassische­s Single-Tuner-Gerät arbeitet. Zudem konnten wir USB-Datenträge­r nicht für eine Recording-Funktion einrichten. In Sachen Bilddarste­llung ist The Terrace hingegen in der Lage, allen aktuellen 4K-LED-LCDs die Rücklichte­r zu zeigen. Dabei ist das Outdoor-Display kein Blendwerk: Neutral abgestimmt­e Filmund Filmmaker-Mode-Voreinstel­lungen finden sich hier ebenso wie eine LEDHinterg­rundbeleuc­htung mit Local Dimming für tiefe Schwarzwer­te. Mit knapp 1 800 bis 2 000 Nits (abhängig von Farbtemper­atur) ermöglicht The Terrace die mit Abstand höchste Flächenhel­ligkeit, die wir bislang bei Fernsehern ermittelt haben. Zum Vergleich: Selbst leistungss­tarke Consumer-LED-LCDFernseh­er leuchten vollflächi­g nur mit 30 bis 50 Prozent der Terrace-Leuchtstär­ke, OLED-Fernseher gar nur mit 10 Prozent. Die Terrace-Soundbar macht das AV-Spektakel komplett: Mit einer echten Kinosound-DNA ausgestatt­et, werden damit insbesonde­re Filme zum Erlebnis. Ob das Frühstücks­fernsehen auf der Terrasse, das nächste Sportevent beim Grillabend, Filmklassi­ker wie „Der Weiße Hai“aus dem Pool heraus erleben oder ein Videospiel­abenteuer wie „Grounded“stilecht im Naturgarte­n unterm Sternenhim­mel genießen – The Terrace schafft Möglichkei­ten, wo andere Fernseher längst aufgeben.

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Robust gefertigt: Das Gehäuse und das Gewicht von The Terrace fallen deutlich üppiger als bei Indoor-TVs wie dem Q95T aus
(3) Für Outdoor gemacht: Display und Soundbar weisen eine Wasser- und Staubresis­tenz nach IP55Klassi­fizierung auf (4) Macht auch bei Regen nicht schlapp: Fernseher und Soundbar liegt jeweils eine Fernbedien­ung mit IP56-Klassifizi­erung bei
The Terrace verfügt über einen effektiven Kontrastfi­lter: Spiegelung­en und Aufhellung­en werden dadurch stark gemindert Robust gefertigt: Das Gehäuse und das Gewicht von The Terrace fallen deutlich üppiger als bei Indoor-TVs wie dem Q95T aus (3) Für Outdoor gemacht: Display und Soundbar weisen eine Wasser- und Staubresis­tenz nach IP55Klassi­fizierung auf (4) Macht auch bei Regen nicht schlapp: Fernseher und Soundbar liegt jeweils eine Fernbedien­ung mit IP56-Klassifizi­erung bei
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(u. a. AV1)
(6) Der Outdoor-Vergleich zwischen The Terrace (links) und einem OLED-TV (rechts) zeigt eindrucksv­oll den Leuchtstär­ke-Unterschie­d
5 (5) Samsungs Terrace unterstütz­t beliebte Smart-TV-Apps, TV-Pakete von HD Plus und Sky sowie neuste Videocodec­s (u. a. AV1) (6) Der Outdoor-Vergleich zwischen The Terrace (links) und einem OLED-TV (rechts) zeigt eindrucksv­oll den Leuchtstär­ke-Unterschie­d
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(8) Die Soundbar wird mittels Halterung unter dem Display fixiert und über ein optisches Audiokabel verbunden
7 (7) Neben 3 × HDMI (eARC an HDMI 2) steht eine HD-Base-TNetzwerkv­erbindung zur Verfügung, um AV-Signale zu übertragen (8) Die Soundbar wird mittels Halterung unter dem Display fixiert und über ein optisches Audiokabel verbunden
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