Samsung Outdoor-TV
∙ Exklusiv getestet
Geh doch mal raus an die frische Luft, anstatt ständig vor der Glotze zu hocken! Was für den Betroffenen in der Vergangenheit eine Strafe war, ist nun Grund zur Freude, denn Samsung verlagert mit The Terrace die Fernsehunterhaltung kurzerhand nach draußen.
Samsungs Outdoor-TV profitiert von vielen Ausstattungsmerkmalen der hauseignen Digital-Signage-Displays und der Bildqualitätsexpertise der aktuellen QLED-Fernseher. Die Produktbezeichnung GQ65LST7T fällt etwas sperrig aus, weshalb Samsung dem jüngsten Kind der TV-Familie einen treffenden Namen mit auf den Weg gegeben hat: The Terrace. Diesen Outdoor-Fernseher auf einer Terrasse zu installieren, ist nur eine Möglichkeit, denn The Terrace ist der erste Fernseher in unserer Testhistorie, den man praktisch überall installieren kann: sei es am Pool oder im Heimkino. Das Terrace-Gehäuse ist staub- und wassergeschützt, weshalb wir es uns im Test nicht nehmen ließen, Display und Soundbar literweise mit Wasser zu begießen. Unliebsame Überraschungen blieben dabei aus: The Terrace steckte
diese Dusche klaglos weg. Dennoch gehört The Terrace nicht ungeschützt ins Sonnenlicht oder in den Regen, sondern er sollte mit einer Überdachung im schattigen Bereich installiert werden.
Hoher Aufwand
Die Kunststoffblenden sind tief ins Gehäuse eingelassen und zusätzliche Gummidichtungen sichern die Bereiche gegen Feuchtigkeit ab. Auch beim XXLStromkabel und dem optischen Verbindungskabel der Soundbar ist auffällig, dass diese robuster ummantelt sind als gängige AV-Kabel für den Inneneinsatz. Sogar die bekannte TV-Fernbedienung erhält ein Upgrade: Das Batteriefach wird durch eine Kunststoffblende zusätzlich geschützt. Doch wie wird The Terrace installiert, schließlich befinden sich im Karton keinerlei Halterungen?
Entweder kaufen Sie die passende Wandhalterung gleich mit oder Sie nutzen eigene Halterungen, die das Gewicht des Displays tragen und den geeigneten VESA-Standard (40 × 40 cm) unterstützen. Praktisch ist die Anbringung der optional erhältlichen Terrace-Soundbar gelöst: Hierbei werden Verankerungen am Display und der Soundbar montiert und das Sound-Schwergewicht wird im Anschluss ganz einfach eingehängt.
Raus ins Freie
The Terrace eignet sich für kalte (0 Grad Celsius (°C)) und heiße Umgebungen (45 °C). Mitgeliefert wird ein passender Stoffbezug, um das Display bei längerem Nichtgebrauch zusätzlich zu schützen. Bei noch höherer Temperatur kann die Displayhelligkeit automatisch gedrosselt werden, um eine Überhitzung
zu vermeiden. Im Test war dies aber nie der Fall: Durch Lüfter im Gehäuse und eine ausladende Bautiefe wird eine Überhitzung innerhalb gängiger Temperaturstandards vermieden. Zu kalte Temperaturen (weniger als 10 °C bis maximal −30°C) können hingegen die Pixelreaktionszeit der Flüssigkristalle (The Terrace ist ein LED-LC-Display) negativ beeinflussen. Um diesen Effekt zu vermeiden, können Sie im Systemmenü den Outdoor-Modus aktivieren: Dieser Modus sollte nur in kalter Umgebung Anwendung finden, denn hierbei arbeitet The Terrace auch im Stand-byModus nahezu mit maximaler Leistung, um das Display auf Arbeitstemperatur zu halten. Das Terrace-Display bietet drei HDMI-Anschlüsse nach 2.0-Norm. Die fehlende vierte HDMI-Schnittstelle wird auf zweierlei Wege kompensiert: Einerseits wird die Terrace-Soundbar über ein optisches Kabel mit dem Fernseher verbunden (kein HDMI-Anschluss an Soundbar) und zusätzlich findet sich am Display ein weiterer Netzwerkkabelanschluss namens HD Base-T. HDMIQuellen können durch einen HD-BaseT-Transmitter über ein Netzwerkkabel zum Terrace-Display weitergeleitet werden. Next-Gen-Gaming-Features konnten wir im Test zwar nicht ausmachen, doch lassen sich 120-Hertz-Signale in Full-HD- und 1 440p-Qualität zuspielen.
Endlose Möglichkeiten
Mit Samsungs Outdoor-Fernseher kommen Sie in den Genuss der beliebtesten
Streaming-Anbieter wie Amazon, Netflix, Disney oder Apple und auch Sky- und HD-Plus-Dienste lassen sich über eine Internetverbindung aktivieren. Der zweite Sat-TV-Anschluss von The Terrace zeigte im Test allerdings keinen Mehrwert, da der Fernseher als klassisches Single-Tuner-Gerät arbeitet. Zudem konnten wir USB-Datenträger nicht für eine Recording-Funktion einrichten. In Sachen Bilddarstellung ist The Terrace hingegen in der Lage, allen aktuellen 4K-LED-LCDs die Rücklichter zu zeigen. Dabei ist das Outdoor-Display kein Blendwerk: Neutral abgestimmte Filmund Filmmaker-Mode-Voreinstellungen finden sich hier ebenso wie eine LEDHintergrundbeleuchtung mit Local Dimming für tiefe Schwarzwerte. Mit knapp 1 800 bis 2 000 Nits (abhängig von Farbtemperatur) ermöglicht The Terrace die mit Abstand höchste Flächenhelligkeit, die wir bislang bei Fernsehern ermittelt haben. Zum Vergleich: Selbst leistungsstarke Consumer-LED-LCDFernseher leuchten vollflächig nur mit 30 bis 50 Prozent der Terrace-Leuchtstärke, OLED-Fernseher gar nur mit 10 Prozent. Die Terrace-Soundbar macht das AV-Spektakel komplett: Mit einer echten Kinosound-DNA ausgestattet, werden damit insbesondere Filme zum Erlebnis. Ob das Frühstücksfernsehen auf der Terrasse, das nächste Sportevent beim Grillabend, Filmklassiker wie „Der Weiße Hai“aus dem Pool heraus erleben oder ein Videospielabenteuer wie „Grounded“stilecht im Naturgarten unterm Sternenhimmel genießen – The Terrace schafft Möglichkeiten, wo andere Fernseher längst aufgeben.