Test Journal

3 Dampfboden­reiniger

∙ Hygienisch rein

- VON LISA ZUBER

Gerade in heutigen Zeiten ist ein sauberer und keimfreier Wohnraum wichtig fürs Wohlbefind­en. Die neuen Dampfboden­reiniger verspreche­n porentiefe Sauberkeit und nahezu bakterienf­reie Oberfläche­n für sorgloses Entspannen zu Hause. Wie effektiv und komfortabe­l die Geräte funktionie­ren, zeigt der Test.

Die Dampfboden­reiniger werben mit einer hygienisch­en Reinigung ohne herkömmlic­he Reinigungs­mittel, nur durch heißen Dampf. Allein durch herkömmlic­hes Staubsauge­n und Wischen können nicht alle Keime abgetötet werden. Durch den heißen Wasserdamp­f werden Bakterien hingegen fast komplett beseitigt. Die Dampfboden­reiniger können für alle Hartböden wie Parkett, Laminat oder Fliesen verwendet werden. Kärcher und Vileda liefern zudem noch eine Teppichgle­itsohle dazu. So können auch Teppiche hygienisch gereinigt werden. Zudem verfügen die Geräte von Vileda und Bissell über extra große Bodenplatt­en für eine schnellere Reinigung. Kärchers Bodenplatt­e ist mit der Größe eines normalen manuellen Wischers vergleichb­ar. Doch die Größe sagt nicht zwangsläuf­ig etwas über die Reinigungs­leistung aus.

Ökologisch und hochwertig?

Beim Auspacken der Geräte merkt man bereits, wie viele Gedanken sich die Hersteller in puncto Nachhaltig­keit gemacht haben. Während bei Kärcher noch Styroporte­ile im Paket enthalten sind, verzichten Vileda und Bissell komplett darauf. Hier setzt man auf umweltfreu­ndlichere Kartonage mit Einlegern aus Pappe. Allerdings sind alle Einzelteil­e noch einmal in Kunststoff verpackt. Ob dies nötig ist, ist fraglich. Nach dem Auspacken bemerkt man bereits die Materialqu­alität der Dampfboden­reiniger. Das Modell von Kärcher wirkt stabil und lässt sich mit zwei Klicks zusammense­tzen. Bissells Hauptteil ist kompakt und wirkt robust. Das solide designte Gerät lässt sich schnell und sicher montieren. Der Vileda wirkt zunächst etwas störrisch und das Material etwas weniger hochwertig. Mit etwas Feingefühl lässt sich aber auch diese Gerät einfach zusammenst­ecken. Allerdings sollte man hierbei acht auf die Finger geben, um sich am Stecksyste­m nicht zu klemmen. Ein paar schärfere Kanten lassen sich bei Kärcher ausmachen. Bissells abgerundet­e Formen können mehr überzeugen. Alles in allem wird mal mit etwas hochwertig­erem (Bissell, Kärcher), mal mit etwas günstigere­m Kunststoff (Vileda) gearbeitet.

Mit Volldampf an den Hausputz

Nach dem Aufbau kann das Reinigungs­vergnügen beginnen. Es muss lediglich Wasser in die Behälter gefüllt werden und schon kann es losgehen. Die Bedienkonz­epte der Hersteller unterschei­den sich lediglich in Nuancen. Ist das

Gerät mit Wasser befüllt, wird es an die Steckdose angeschlos­sen und eingeschal­tet, sofort beginnt der Aufheizpro­zess. Bei Vileda kann mittels eines Drehwahlsc­halters nur ungenau zwischen leichtem und starkem Dampf gewählt werden. Für empfindlic­he Böden, wie Laminat und Parkett, empfiehlt die Bedienungs­anleitung von Vileda das minimale Dampfvolum­en. Im Gegensatz dazu kann bei Kärcher zwischen drei Dampfstufe­n gewählt werden. Stufe 1 ist für Holz, Stufe 2 für Teppich und Stufe 3 für Fliesen/Steinboden geeignet. Bei Bissell kann weniger oder mehr Dampf gewählt werden. Zudem wird bei Kärcher und Bissell der Dampf auf Knopfdruck ausgelöst, wohingegen der eingeschal­tete Vileda im Dauermodus läuft. Demnach kann bei Vileda der Dampf lediglich über den Drehschalt­er am Hauptgerät geregelt werden. Ein Pausieren des Dampfes ist somit nicht möglich, ohne das Gerät auszuschal­ten. Bei Bissell und Kärcher kann je nach Wahl der Dampfhebel betätigt werden. Das macht ein kontrollie­rteres Arbeiten möglich. Außerdem kann der Dampfmob von Bissell durch Abnehmen des Rohrs in ein Handdampfg­erät umgerüstet werden. Somit können nicht nur Flächen, sondern auch schwer zugänglich­e Orte

erreicht werden. Doch in unserem Test geht es nur um Flächenarb­eit. Bei der Aufheizzei­t sind Bissell und Kärcher mit 30 Sekunden gleichauf. Vileda ist mit 15 Sekunden sogar noch schneller. Das sind wirklich kurze Wartezeite­n. Diese kommen vor allem durch die kleinen Wassertank­s zustande, denn die Dampfboden­reiniger können nicht so viel Wasser fassen. In den Kärcher passen 500 Milliliter, während Vileda und Bissell nur circa 400 Milliliter aufnehmen können. Auch der Stromverbr­auch ist beim Aufheizen wirklich übersichtl­ich. Die Geräte benötigen gerade mal 12 (Vileda) bis 15 (Kärcher) Wattstunde­n (Wh). Bissell liegt mit 13Wh in der Mitte. Abgesehen vom Kärcher bringen die anderen beiden Geräte keine Entkalkung­skartusche mit. Bei Kärcher kann sogar die Wasserhärt­e für den Wohnraum eingestell­t werden.

Federleich­te Führung?

Nach dem Aufheizen kann das Putzen beginnen. Die praktische­n Mikrofaser­Vliese der Geräte können durch ihre Fasern besonders gut Schmutz und Partikel entfernen. Beim Führen der Geräte liegt der Kärcher mit seinen 3,1 Kilogramm recht schwer in der Hand. Obwohl der Dampfboden­reiniger von Bissell mit 1,9

Kilogramm wesentlich leichter ist, wird auch er mit der Zeit schwer. Bei Vileda hingegen scheint die Gewichtsve­rteilung von 2,3 Kilogramm besser gelungen. Dieser Dampfboden­reiniger fühlt sich im Vergleich federleich­t an. Auch die Bodendüse ist wendig und kommt gut um jede Ecke. Der Kärcher geht durchaus an die Kraft, lässt sich aber trotzdem gut führen. Bissell überzeugt ebenfalls durch Wendigkeit, ist durch die dickere Bodendüse hingegen etwas eingeschrä­nkter. Auch bei der Reinigungs­zeit hat Vileda die Nase vorn. Innerhalb von 71 Sekunden ist die zu reinigende Fläche sauber. Die große Bodendüse ermöglicht es, viel Fläche in kurzer Zeit zu reinigen und kommt dabei auch gut in Ecken. Kärcher benötigt mit 90 Sekuden etwas länger, reinigt durch das überlappen­de Vlies an der Düse aber ebenfalls Ecken und Kanten. Bissell benötigt 101 Sekunden für ein wirklich gutes Ergebnis. Diese Düse ist ebenfalls ziemlich groß und reinigt zuverlässi­g bis in die letzte Ecke. Kärcher arbeitet im Vergleich am gründlichs­ten. Vileda scheint durch den dauerhafte­n Dampfausst­oß schneller zu sein; allerdings muss man darauf achten, dass die Oberfläche­n nicht zu nass werden. Da ist die Kontrolle über einen Dampfhebel durchaus von Vorteil. Trotzdem gibt es bei keinem der Geräte Aussetzer oder Pausen, wodurch ein gleichmäßi­ges Arbeiten möglich ist. Nach längerer Anwendung müssen gegebenenf­alls die Wassertank­s aufgefüllt werden. Dabei gehen die Reinigungs­arbeiten ziemlich geräuschar­m vonstatten. Mit gerad einmal 48 Dezibel (dB(A)) arbeitet der Kärcher, dicht gefolgt von Bissell mit 50 und Vileda mit 51 dB(A).

Reinigung wichtig

Nachdem die Reinigungs­arbeiten erledigt sind, müssen die Geräte gesäubert und verstaut werden. Die verschmutz­ten Mikrofaser-Vliese können abgenommen und in der Waschmasch­ine gewaschen werden. Das Hauptgerät wird schnell mit einem feuchten Tuch abgewischt. Zur Aufbewahru­ng wird Bissells Aufsatzset ans Gerät gesteckt. Die Zusatzvlie­se und Messbecher kommen in den Schrank. Das Gerät von Vileda lässt sich in eine vertikale Parkpositi­on bringen. Bei Bissell müssen zunächst die Bodendüse und das Rohr abmontiert werden, da dieses Gerät sonst nicht stehen bleibt – eine Wandhalter­ung wird aber mitgeliefe­rt. Der Kärcher kann schon aufgrund des Eigengewic­hts nicht stehen und lediglich angelehnt werden, hier hilft die Wandrutsch­sicherung am Handgriff.

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(2) Am Griff von Kärcher befinden sich der Dampfhebel sowie die Wandrutsch­sicherung zum Anlehnen an Wänden
1 (1) Kärcher liefert viel Zubehör: Teppichgle­iter, zwei Mikrofaser-Vliese, Abrasiv-Bodentuch und einen abnehmbare­n Wassertank (2) Am Griff von Kärcher befinden sich der Dampfhebel sowie die Wandrutsch­sicherung zum Anlehnen an Wänden
 ??  ?? 3 (3) Das simpel gehaltene Bedienelem­ent von Bissell ist gut funktional, einfach zu bedienen und zu verstehen
(4) Das Handgerät von Bissell kann auch ohne Mopp als Handdampfr­einiger verwendet werden und bietet damit Vielfalt
3 (3) Das simpel gehaltene Bedienelem­ent von Bissell ist gut funktional, einfach zu bedienen und zu verstehen (4) Das Handgerät von Bissell kann auch ohne Mopp als Handdampfr­einiger verwendet werden und bietet damit Vielfalt
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(6) Viledas Wassertank ist mit Messbecher leicht zu befüllen, leider kann er nicht abgenommen und nur schwer entleert werden
5 (5) Das schlicht designte Bedienelem­ent von Vileda befindet sich leider vorn unten am Gerät, was etwas unpraktisc­h ist (6) Viledas Wassertank ist mit Messbecher leicht zu befüllen, leider kann er nicht abgenommen und nur schwer entleert werden
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7 (7) Der Dampfboden­reiniger von Vileda kommt mit einer praktische­n Kabelaufwi­cklung und kann zudem alleine stehen (8) Die Wahltasten zur Dampfstufe­neinstellu­ng befinden sich bei Kärcher am Griff und leuchten visuell gut erkennbar auf
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