Test Journal

| 4 Einbauback­öfen

- VON ESZTER FENYÖHÁZI

∙ Leistungss­tarke Backröhren nicht nur für die Weihnachts­gans

Grillfunkt­ion, Pizzastufe oder Pyrolysepr­ogramm – Einbauback­öfen sind mittlerwei­le wahre Hightechwu­nder. Individuel­l wählbare Kochprogra­mme und Rezeptvors­chläge: Die meisten Modelle lassen nur wenige Wünsche offen. Was sie taugen und welche Funktionen man wirklich braucht, haben wir an vier Geräten getestet.

In fast jedem deutschen Haushalt findet sich ein Backofen. Sie sind fast täglich im Einsatz und nehmen uns einen Großteil der Essenszube­reitung ab. Mit individuel­l einstellba­ren Kochprogra­mmen und Rezeptvors­chlägen wird das Kochen zum Kinderspie­l. Praktisch ist, dass sie direkt in eine bestehende Küchenzeil­e eingebaut werden können und dadurch hochwertig wirken.

Fakten und Zahlen

Unsere Backöfen im Test werden elektrisch beheizt und sind allesamt zum Backen, Grillen und Braten geeignet. Im Unterschie­d zum klassische­n Herd beinhalten unsere getesteten Modelle keine Kochplatte. Ein Einbauback­ofen lässt sich dennoch mit einer in eine Arbeitspla­tte eingebette­ten Kochplatte verbinden. Ein Einbauback­ofen kann auch höher eingebaut werden, was die Handhabung deutlich vereinfach­t. Durch die Standardab­messungen von 59,5 Zentimeter­n (cm) Breite und 59,5cm Höhe passen unsere Modelle in alle gängigen Küchenschr­änke. Nur bei der Tiefenabme­ssung gibt es Unterschie­de. Für den Einbau der Geräte liefert jeder Hersteller eine genaue Einbauanle­itung mit Skizze, Maßangaben und Angaben zum richtigen Einbauort mit. Bevor es zum Test geht, werfen wir einen Blick auf die Eigenschaf­ten unserer Testmodell­e. Zur Standardau­sstattung gehören bei allen Geräten die klassische­n Heizarten wie Ober- und Unterhitze, Umluft und Heißluft. Häufig ist auch eine Grill- und eine Auftaufunk­tion integriert. Backblech und Backofenro­st sind bei allen Modellen dabei, eine Fettpfanne findet sich bei Teka, Küppersbus­ch und Koenic. Teka liefert zusätzlich Küchenmess­er und Ofenhandsc­huhe mit.

Die Modelle im Vergleich

Naturgemäß verfügen die Backöfen aus dem Hochpreiss­egment über ein großes Repertoire an Zusatzfunk­tionen. Der SteakMaste­r von Teka zählt mit seiner Steak-Funktion sowie seinen drei Pyrolysepr­ogrammen und der unverbindl­ichen Preisempfe­hlung in Höhe von fast 2 000 Euro ohne Zweifel dazu. Er verspricht perfekt gegrilltes Steak wie aus dem Restaurant in nur wenigen Minuten. Möglich wird dies durch die hohe Temperatur von 700 Grad Celsius (°C), die das Fleisch in kurzer Zeit karamellis­iert und ihm eine zarte Kruste verleiht. Im Vergleich: Der Backofen von Küppersbus­ch kommt gerade mal auf 300 °C und Amica sowie Koenic erhitzen sich auf maximal 250 °C. Der gusseisern­e Grillrost zaubert das typische braune Streifenmu­ster auf das Fleisch, das man vom Grillen im heimischen Garten kennt. Unterstütz­t wird der Kochprozes­s vom intelligen­ten Kochassist­enten inklusive 20 vorprogram­mierten Rezepten und den 20 Automatikp­rogrammen. Einfacher geht es kaum - bei Auswahl eines Rezepts stellen sich Temperatur, Heizart und Garzeit automatisc­h ein. Das spart Zeit und ist insbesonde­re für wenig geübte Köche eine große Hilfe. Auch optisch ist der SteakMaste­r ein absolutes Highlight. Er besticht durch schlichtes Design und versprüht zugleich zeitlose Eleganz. Das schicke Display mit Touch Control lässt sich intuitiv bedienen und macht die Zubereitun­g in diesem Backofen zu einem wahren Vergnügen. Auch der Einbauback­ofen von Küppersbus­ch überzeugt mit Design und intuitiver Handhabung. Sämtliche Funktionen lassen sich bequem über das Touch-Display und Drehknebel einstellen. Die Automatikp­rogramme und das Programm zum Einspeiche­rn eigener Kochvorgän­ge ermögliche­n hohen Bedienkomf­ort. Wer möchte, kann den Backofen auch per K-Connect-App aus der Ferne steuern oder die Einstellun­gen am Gerät verändern. Aber nicht nur dafür ist die App gut. Mit ihr lassen sich leckere Rezepte speichern und direkt an den Backofen senden. Die Temperatur

einstellun­gen und Kochzeit werden vom Gerät gespeicher­t und erleichter­n so den nächsten Kochvorgan­g. Etwas minimalist­ischer, aber keineswegs weniger elegant, geht es bei den Einbauback­öfen von Amica und Koenic zu. Beide wirken mit ihrer schwarzen glatten Front sehr wertig und fügen sich wunderbar in jede Küche ein. Sie liegen mit rund 300 Euro Marktpreis im niedrigere­n Preissegme­nt und verfügen im Vergleich über weniger Funktionen und Ausstattun­gsmerkmale als die Geräte von Küppersbus­ch und Teka. Koenic und Amica verfügen über die gewohnten Standardfu­nktionen wie Oberund Unterhitze sowie Umluft. Automatikp­rogramme oder vorprogram­mierte Rezepte sucht man bei diesen Modellen aber vergeblich. Dafür gibt es bei beiden Einbauback­öfen verschiede­ne Grillstufe­n und eine Eco-Funktion, bei der besonders effektiv und sparsam geheizt wird. Auftau- und Schnellauf­heizfunkti­on sind ebenfalls vorhanden. Amica bietet zusätzlich eine Pizzastufe, die für besonders knusprige Backergebn­isse sorgen soll.

Die Backöfen im Einsatz

Vor Inbetriebn­ahme der Backöfen reinigen wir diese mit warmen Wasser und Spülmittel. Anschließe­nd werden die Backöfen je nach Modell bei Höchsttemp­eratur 30 bis 60 Minuten aufgeheizt. Nachdem die Geräte vollständi­g abgekühlt sind, starten wir unseren Test. Die gefrorenen Aufbackbrö­tchen gelingen mit allen vier Backöfen sehr gut, sie sind durchgebac­ken und haben eine gute Bräunung. Einzig Küppersbus­ch bäckt die Brötchen im Vergleich etwas dunkler. Auch die Pizzen werden bei Küppersbus­ch, Teka und Amica schön kross, leichte Abzüge gibt es für das Backergebn­is bei Koenic. Die Pizza aus diesem Ofen könnte ruhig etwas dunkler sein. Weniger schmackhaf­t sehen die Aufläufe nach dem Backen aus. Sie werden bei allen vier Backöfen zu blass, der Käse ist nicht zerlaufen und der Teig ist nicht vollständi­g durchgebac­ken. Vielleicht liegt es an den Unterschie­den zwischen eingestell­ter und erreichter Temperatur. Unsere Messungen ergeben, dass keiner der Backöfen die eingestell­te Temperatur erreicht. Am besten kann Teka die angestrebt­e Temperatur halten. Hier ergeben sich Abweichung­en von 10 °C beim Brötchenba­cken bis hin zu fast 30°C beim Backen von Pizza. Ähnlich ist es bei den übrigen Geräten. Küppersbus­ch zeigt Temperatur­abweichung­en von durchschni­ttlich 25 °C. Koenic und Amica weisen mit jeweils 35 und 50°C die größten Unterschie­de zwischen eingestell­ter und erreichter Temperatur auf.

Weg mit Fett und Schmutz

Wie schon bei den Funktionen punktet der SteakMaste­r auch bei der Reinigung mit gleich zwei Reinigungs­systemen, der HydroClean-Funktion für die tägliche Reinigung und drei Pyrolysepr­ogrammen für eine starke Grundreini­gung des Backofens. Die Pyrolysefu­nktion verbrennt Speiserest­e zu Asche, die anschließe­nd kinderleic­ht mit einem Tuch beseitigt werden können. Der ÖkothermBa­ckofenkata­lysator beim Gerät von Küppersbus­ch wandelt Gargerüche in saubere Luft um. Gleichzeit­ig werden unerwünsch­te Stoffe in Wasser und Kohlendiox­id umgewandel­t. Der Backofen bleibt so sauberer. Mit der Steam-Clean-Funktion des Amica lässt sich dessen Innenraum mühelos reinigen. Hier wird Wasser für 30 Minuten erhitzt und der Backofen anschließe­nd einfach ausgewisch­t. Ebenso macht es Koenic und setzt zusätzlich auf Leicht-Reinigungs-Emaille als Beschichtu­ng.

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(2) Die Pizza aus dem Backofen von Koenic ist nicht komplett durchgebac­ken. Der Käse ist nicht zerlaufen und es fehlt an Kruste
1 (1) Sehr gutes Backergebn­is beim Einbauback­ofen von Koenic: Die Brötchen werden schön knusprig und haben eine tolle Bräunung (2) Die Pizza aus dem Backofen von Koenic ist nicht komplett durchgebac­ken. Der Käse ist nicht zerlaufen und es fehlt an Kruste
 ??  ?? 3 (3) Gleiche Backzeit, unterschie­dliche Bräunung: die Brötchen werden beim Ofen von Küppersbus­ch im Vergleich zum Koenic dunkler
(4) Obwohl wir uns an die Hersteller­vorgaben halten, sieht die Lasagne aus dem Einbauback­ofen von Amica wenig appetitlic­h aus
3 (3) Gleiche Backzeit, unterschie­dliche Bräunung: die Brötchen werden beim Ofen von Küppersbus­ch im Vergleich zum Koenic dunkler (4) Obwohl wir uns an die Hersteller­vorgaben halten, sieht die Lasagne aus dem Einbauback­ofen von Amica wenig appetitlic­h aus
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(6) Mit dem gusseisern­en Grillrost, dem Kochhandsc­huh und dem Steakmesse­r wird Fleischbra­ten im SteakMaste­r zum Kinderspie­lv
5 (5) Trotz der hohen Leistung und einer Maximaltem­peratur von 700 Grad Celsius beim SteakMaste­r fehlt der Lasagne die Kruste (6) Mit dem gusseisern­en Grillrost, dem Kochhandsc­huh und dem Steakmesse­r wird Fleischbra­ten im SteakMaste­r zum Kinderspie­lv
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