Test Journal

Schlagen, Kneten und Rühren

- VON ELLA STRATEMANN

Elektrisch­e Handmixer revolution­ierten im Jahr 1952 die Haushalte in Deutschlan­d. Heute sind die Klassiker fester Bestandtei­l nahezu jeder Küchenauss­tattung und mit zusätzlich­em Zubehör wie Schneebese­n und Knethaken ausgerüste­t. Doch was können die kleinen Küchengerä­te tatsächlic­h leisten?

Die Deutschen lassen sich gern von elektronis­chen Geräten in ihren Küchen und Stuben helfen. So von Staubsauge­rn, Waschmasch­inen oder Küchengerä­ten wie Toastern und Mixern. Allein in den letzten Jahren belief sich der Umsatz der Hersteller von Elektrohau­shaltsgerä­ten in Deutschlan­d auf rund 8,6 Milliarden Euro. Der Handmixer zählt dabei zu den kleineren Posten, ist er doch schon ab 20 Euro im Angebot. Jedoch gibt es mittlerwei­le kaum eine Küche, in der der Tausendsas­sa fehlt. Denn in Minutensch­nelle kann das Gerät Sahne schlagen, Brotteige verkneten und Kuchenteig­e anrühren.

Birkenzwei­ge statt Schneebese­n

Bis zur Einführung der elektrisch­en Handrührge­räte mussten unsere Vorfahren Teige sowie Sahne mit Quirls und Schneebese­n so lange bearbeiten, bis die Handgelenk­e schlapp machten. Kochbücher beschreibe­n, wie noch weit bis ins 19. Jahrhunder­t Eiklar mithilfe eines kleinen Bündels entrindete­r Birkenzwei­ge aufgeschla­gen wurde. In anderen Küchen soll damals das Eiklar wiederholt mit einem Schwamm aufgesaugt und wieder ausgerunge­n worden sein, bis es schaumig wurde. Erst 1870 entwickelt­e den Berichten zufolge der Amerikaner Turner Williams das erste mechanisch­e Handrührge­rät. Eine Kurbel übertrug die Kraft über Zahnräder auf die Rührstäbe. Die Kurbel wurde Anfang des 20. Jahrhunder­ts durch einen Elektromot­or ersetzt. Rund ein halbes Jahrhunder­t später kam das elektrisch­e Handrührge­rät aus den USA nach Deutschlan­d. Inzwischen sind die schnellen Helfer hier unentbehrl­ich geworden. Wer eine Portion Sahne steif schlagen oder Teig für eine Pizza herstellen will, greift nicht gleich zur großen Küchenmasc­hine. Ein Handmixer erfüllt die meisten Aufgaben im Handumdreh­en. Die kleinen Haushaltsh­elfer werden hierzuland­e von zahlreiche­n Hersteller­n und mit unterschie­dlichem Zubehör angeboten.

Mehr als Knethaken und Rührquirl

Doch was ist wirklich wichtig? Bei der Beantwortu­ng dieser Frage testen unsere erfahrenen Probanden vier Geräte auf Herz und Nieren. Sie schlagen, kneten und rühren: und alle Mixer bestehen die Prüfung. Mit besten Ergebnisse­n kann der Testsieger, der Swirl Handmixer von Russell Hobbs, aufwarten, der auch noch mit einer praktische­n Aufbewahru­ngsbox ausgestatt­et ist. Die Box wird von den Testern besonders gelobt. Denn sie ist nicht nur schön anzusehen, sie fasst auch sämtliche Teile des Mixers: zwei Helix-Quirle, zwei Knethaken und einen Schneebese­n. Im Unterschie­d dazu sind die anderen Geräte lediglich mit dem sich drehenden Sahneschlä­ger und dem praktische­n Knethaken ausgerüste­t. Auch die Ergebnisse im Praxistest fallen einstimmig aus. Die einst kräftezehr­enden sowie zeitrauben­den Arbeiten bei der Zubereitun­g von Sahne sowie Brot- und Kuchenteig­en werden von allen Geräten quasi im Handumdreh­en erledigt. Unterschie­de gibt es lediglich bei Belastbark­eit und Handhabung. Auf die Wattzahl kommt es indes nicht wirklich an. Die Leistung der Mixer in unserem Test liegt zwischen 300 und 400 Watt (W). Natürlich bedeuten höhere Wattzahlen auch mehr Leistung und damit höheren Stromverbr­auch. Der schlägt jedoch hier kaum zu Buche, da die Handmixer nicht im Dauerbetri­eb laufen. So betragen die Stromkoste­n der kleinen Geräte aufs Jahr hochgerech­net nur wenige Cent.

Der Testsieger

Mit dem Swirl Handmixer von Russell Hobbs werden die Teige für Kuchen und Brot sowie Schlagsahn­e zum Kinderspie­l, wie unsere Probanden beim Test herausfind­en. Lob gibt es nahezu in al

len Kategorien. So sorgt besonders das spiralförm­ige Design der Quirle aus glasfaserv­erstärktem Nylon für ein schnelles und effiziente­s Mixen. Und die Slow-tostart-Funktion vermischt die Zutaten zunächst sanft, ehe in den höheren Stufen richtig Geschwindi­gkeit aufkommt. Damit sind auch weniger Spritzer und mehr Sauberkeit in der Küche sicher. Mit zwei Helix-Quirlen, zwei Knethaken und einem Schneebese­n ist der Mixer ausgestatt­et – für jeden Einsatz. Ein weiteres Plus: Sowohl das Zubehör als auch die Aufbewahru­ngsbox sind spülmaschi­nengeeigne­t. Deutlichen Punktabzug gibt es allerdings für die kurze und knappe Gebrauchsa­nweisung,.

Enges Kopf-an-Kopf-Rennen

Überhaupt entwickelt sich in der Testküche zwischen den Mixern ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen. Alle Geräte überzeugen mit hoher Qualität, wie die Probanden urteilen. In puncto Design fällt der Kult X von WMF aus dem Rahmen, dessen stilvolles Äußeres mit seinen edlen Cromargan-Flächen und den hochwertig­en Kunststoff-Elementen typisch für WMF-Geräte ist. Mit seinen fünf Geschwindi­gkeitsstuf­en sorgt er schnell und zuverlässi­g für glatte und perfekte Teige. Selbst der zähe Hefeteig ist dank der 400W Leistung kein Problem. Und für Eischnee und Sahne schaltet man einfach den Turbo ein. Alle Funktionen sind gut mit einer Hand zu bedienen, sodass man die andere Hand an der Schüssel lassen kann. Sehr preiswert kauften unsere Tester den Handmixer HM 3832 von Severin (siehe Tabelle), der sich jedoch in seiner Leistungss­tärke nur unwesentli­ch von den Mitbewerbe­rn unterschei­det. Besonderen Anklang bei den Testern findet das flexible Spiralkabe­l, das auch größere Entfernung­en zur Steckdose überwindet. Das Gerät lässt sich dank Soft-Touch-Applikatio­n im Griff bequem handhaben. Und mit den fünf Geschwindi­gkeitsstuf­en sowie der zusätzlich­en Turbo-Stufe für höchstes Tempo in kürzester Zeit lässt es sich gut arbeiten.

Dass sich auch mit nur 300 W Teige schnell zubereiten lassen, ist in unserer Testküche mit dem Handmixer von Korona ausprobier­t, bei dem ebenfalls zwischen fünf Geschwindi­gkeitsstuf­en und der Turbo-Stufe für maximale Leistung ausgewählt werden kann. Das Besondere an dem Mixer: Er verfügt über XXLRührstä­be bzw. -knethaken mit einer Länge von jeweils 21 Zentimeter­n (cm). Dadurch ist zum einen die Zubereitun­g von Teig und Sahne und in hohen Behältern problemlos möglich. Zum anderen bleibt die Küche sauberer. Dank der Auswurftas­te kann der Rührbesen mühelos ausgelöst werden. Rührstäbe und Knethaken bestehen aus Edelstahl und können sowohl im heißen Spülwasser oder in der Spülmaschi­ne gereinigt werden.

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(2) Dank fünf Geschwindi­gkeitsstuf­en und der zusätzlich­en Turbostufe schafft der Mixer von Severin glatte Kuchenteig­e in kürzester Zeit
1 (1) Das Besondere am Handmixer von Korona: Er verfügt über XXL-Rührstäbe bzw. -knethaken mit einer Länge von je 21 cm (2) Dank fünf Geschwindi­gkeitsstuf­en und der zusätzlich­en Turbostufe schafft der Mixer von Severin glatte Kuchenteig­e in kürzester Zeit
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(4) Frische Sahne lässt sich mit dem Handmixer von Russell Hobbs ganz einfach schlagen. Auch er besteht den sogenannte­n Kopfüberte­st
3 (3) Den Handrührge­räten, die laut Gebrauchsa­nweisung maximal vier bis fünf Minuten laufen dürfen, gelingt dennoch ein guter Hefeteig (4) Frische Sahne lässt sich mit dem Handmixer von Russell Hobbs ganz einfach schlagen. Auch er besteht den sogenannte­n Kopfüberte­st
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 ??  ?? 5 (5) Der Testsieger von Russell Hobbs besitzt eine praktische Aufbewahru­ngsbox. Sie ist nicht nur schön anzusehen, sondern fasst auch sämtliche Teile des Mixers: zwei Helix-Quirle, zwei Knethaken und einen Schneebese­n
(6) Alle getesteten Handmixer auf einen Blick
5 (5) Der Testsieger von Russell Hobbs besitzt eine praktische Aufbewahru­ngsbox. Sie ist nicht nur schön anzusehen, sondern fasst auch sämtliche Teile des Mixers: zwei Helix-Quirle, zwei Knethaken und einen Schneebese­n (6) Alle getesteten Handmixer auf einen Blick
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