4 Handrührgeräte im Test
Selbstgebackener Kuchen, individueller Pizzateig oder raffinierte Desserts sind das Highlight auf jeder Einzugsparty oder Geburtstagsfeier. Handrührgeräte haben sich bei der Zubereitung der Leckereien bewährt und dürfen deshalb in keiner Küche fehlen.
Selbstgebackener Kuchen, individueller Pizzateig oder raffinierte Desserts sind das Highlight auf jeder Einzugsparty oder Geburtstagsfeier. Handrührgeräte haben sich bei der Zubereitung der Leckereien bewährt und dürfen deshalb in keiner Küche fehlen.
Damit der Teig künftig garantiert ohne Klumpen, die Sahne fest und das Dessert cremig gelingt, hat ein Handrührgerät nicht nur einige Aufgaben zu bewältigen, sondern muss diese auch souverän schaffen. Für diesen Test wurden preislich und leistungstechnisch sehr unterschiedliche Testkandidaten unter die Lupe genommen... mit bemerkenswerten Unterschieden, aber auch erstaunlichen Gemeinsamkeiten.
Alle Teskandidaten stellten ihr Können in mehreren Praxistests unter Beweis. Zum einen musste ein Pizzateig aus einer Fertigbackmischung unter Zugabe von Wasser sowie Öl geknetet, zum anderen 1 000 Gramm Magerquark mit 300 Gramm Marmelade verrührt und zuletzt 200 Gramm Sahne geschlagen werden. Beim Härtetest, dem Pizzateig, zeigten vor allem die Geräte von Fairline und Severin aufgrund ihrer geringeren Maximalleistung gewisse Schwächen. Während die Modelle von Philips und Krups die Zutaten auch auf hoher Stufe stetig mixten, liefen sich die beiden „Leistungsschwachen“doch fühlbar unruhig. Das fehlende Drehmoment machte sich v.a. auf höheren Geschwindigkeitsstufen bemerkbar. Das schlug sich neben dem Vibrieren des Gerätes auch auf den Energieverbrauch nieder, der bei Fairline und Severin jeweils doppelt so hoch wie bei Krups und Philips lag. Allerdings macht sich dies in Sachen Stromrechnung nicht wirklich bemerkbar, denn die Differenz liegt im Bereich weniger Wattstunden (Wh). Im Ergebnis war der Pizzateig bei allen Geräten aber gut durchmischt, besonders glatt gelangder Teig mit dem leistungsstärksten Testkandidaten von Philips. Vergleichbar war das Resultat von allen Geräte beim Verrühren des Quarks mit der Marmelade. Unterschiede zeigten sich lediglich in der Schnelligkeit, wobei hier wiederum analog zur Leistung abgestuft werden konnte – der Philips ganz vorn, der Fairline ganz hinten. Es zeigt sich also, dass Leistung doch eine Rolle spielt, wobei einschränkend gesagt werden muss, dass die Maximalleistungsangaben immer mit Vorsicht zu genießen sind, die reale Leistungsaufnahme liegt auch bei den Top-Modellen noch unter 300 Watt.
Das Schlagen der Sahne erledigten die Testkandidaten unter zwei Minuten, was ein beachtliches Ergebnis ist. Innerhalb von 60 Sekunden erstarrte die Sahne beim Philips-Gerät und nach 90 Sekunden war die Sahne beim Krups-Modell sowie dem günstigen Handrührgerät von Fairline fest. Ganze 110 Sekunden benötigte der Design-Rührer von Severin – groß sind die Unterschiede also auch hier nicht.
Hinsichtlich der Handhabung erfüllt der leistungsstarke Philips höchste Ansprüche. Auffällig ist der leise Motor mit einem Geräuschpegel von gerade einmal 72 dB(A). Der Unterschied zum lautesten Testkandidaten, dem Fairline mit 81 dB(A), ist nicht nur messbar, sondern auch sehr gut hörbar. Dass dessen Motor an sein Limit kommt, kann man dem HM1250 wirklich gut anhören.
Die Halterung für die Rühreinsätze ist zur besseren Erreichbarkeit der Schüsselränder höhenverstellbar und der Auswurfknopf zum Entfernen der Geschirrspüler tauglichen Knethaken und Quirls ist sehr leicht zu Bedienen. Zusätzlich ist ein Anschluss für einen Pürierstab integriert. Im Gegensatz zum eleganten Philips wirkt das Testschwergewicht von Krups mit 1080 Gramm etwas klobig und ist aufgrund seiner dreieckigen Form und dem voluminösen Griff für kleine Hände unhandlich. Die Bedienelemente sind zwar sehr gut zu erreichen, allerdings muss die Auswurftaste mit viel Kraft betätigt werden, um die Rühreinsätze zu entfernen. Positiv fällt beim Krups-Modell auf,
dass sowohl bei den Knethaken als auch an den Quirls kaum Reste haften bleiben und die Entfernung getrost durch den Geschirrspüler übernommen werden kann. Das Severin-Rührgerät liegt, obwohl nur 20 Gramm leichter als der Krups, aufgrund seiner Form gut in der Hand und ist als einziger Testkandidat mit einem offenen Griff ausgestattet. Allerdings ist lediglich auf der Oberseite des Griffes eine Gummierung angebracht. Wünschenswert wäre eine vollständige Gummierung des Griffes, um die Abrutschgefahr komplett zu bannen. Die Bedienelemente sind ebenso wie bei Philips und Krups gut erreichbar, der Auswurf der Rühreinsätze ist nahezu so bequem wie beim bedienfreundlichen Philips-Gerät zu betätigen. Das leichtgewichtige Fairline-Modell verfügt über einen glatten und geschlossenen Griff, allerdings ist die Turbo-Taste weit vorn an der Seite des Gerätes integriert, was die Bedienung sehr erschwert, selbst lange Daumen erreichen den Schalter nicht. Ebenso schwer ist auch das Entfernen der Rühreinsätze, da der Widerstand des Auswurfknopfes nur mit viel Kraft überwunden werden kann. Quirls und Knethaken sind weder von Severin und noch von Fairline für den Geschirrspüler freigegeben, das schnelle manuelle Reinigen direkt nach dem Betrieb ist aber natürlich so und so der beste, weil materialschonendste Weg.
Bei der Verarbeitung setzte sich der HR1576 an die Spitze, das Gehäuse wurde aus hochwertigem Kunststoff hergestellt, die Bedienelemente sorgfältig eingebaut und die Rühreinsätze sind stabil aus einem Guss. Scharfe Ecken und Kanten sucht der Nutzer am Gerät glücklicherweise vergebens. Dagegen zeigten sich bei Krups und Fairline kleinere Defizite. Das Gehäuse ist bei beiden Geräten im Vergleich zum Philips nicht so akkurat zusammen gesetzt, so dass sich hier und da Lücken an den Nähten zeigen. Der Discount-Handrührer Fairline weist die meisten Verarbeitungsmängel auf. Unter anderem stehen die Nähte an der Außenseite des Gerätes weit auseinander und die Turbo-Taste blockiert bei zu langem Halten im Gehäuse.
Den aktuellen Haus und Garten Test konnte das geräuscharme und bedienfreundliche Philips-Gerät mit seinen zusätzlichen Funktionen ganz klar für sich entscheiden. Einzig die lieblos zusammengestellte Bedienungsanleitung birgt durchaus noch Verbesserungspotenzial. Mit einigem Abstand folgt der Rührer aus dem Hause Krups, der es bei den Funktionstests und der Energieeffizienz durchaus mit dem Erstplatzierten aufnehmen kann. Allerdings drücken sowohl der Geräuschpegel bei Betrieb des Gerätes als auch die eingeschränkte Bedienfreundlichkeit das Gesamtergebnis merklich nach unten. Dicht auf den Fersen folgt das Designer Handrührgerät von Severin, dessen Ergebnisse beim Kneten, Rühren und Schlagen aufgrund seiner geringeren Leistung abgestuft werden musste. Dagegen muss sich Severin bei der Handhabung und Verarbeitung nicht verstecken. Schlusslicht ist das Fairline-Handrührgerät, der zwar ordentliche Resultate in den Funktionstest ablieferte, jedoch bei der Handhabung, Energieeffizienz und Verarbeitung wichtige Punkte liegen ließ.
In der folgenden Tabelle sind die jeweiligen Stärken und Schwächen der Testergebnisse zum Nachlesen und Vergleichen einzusehen. Dass das mit Abstand preiswerteste Modell den letzten Platz belegt, liegt übrigens interessanterweise weniger an der Funktionalität als an der Handhabung – als simpler Rührer und Sahneschläger in der Studentenküche ist der kompakte Fairline also durchaus zu gebrauchen.