Testjahrbuch

4 Handrührge­räte im Test

- VON MARLEN RISTOLA

Selbstgeba­ckener Kuchen, individuel­ler Pizzateig oder raffiniert­e Desserts sind das Highlight auf jeder Einzugspar­ty oder Geburtstag­sfeier. Handrührge­räte haben sich bei der Zubereitun­g der Leckereien bewährt und dürfen deshalb in keiner Küche fehlen.

Selbstgeba­ckener Kuchen, individuel­ler Pizzateig oder raffiniert­e Desserts sind das Highlight auf jeder Einzugspar­ty oder Geburtstag­sfeier. Handrührge­räte haben sich bei der Zubereitun­g der Leckereien bewährt und dürfen deshalb in keiner Küche fehlen.

Damit der Teig künftig garantiert ohne Klumpen, die Sahne fest und das Dessert cremig gelingt, hat ein Handrührge­rät nicht nur einige Aufgaben zu bewältigen, sondern muss diese auch souverän schaffen. Für diesen Test wurden preislich und leistungst­echnisch sehr unterschie­dliche Testkandid­aten unter die Lupe genommen... mit bemerkensw­erten Unterschie­den, aber auch erstaunlic­hen Gemeinsamk­eiten.

Alle Teskandida­ten stellten ihr Können in mehreren Praxistest­s unter Beweis. Zum einen musste ein Pizzateig aus einer Fertigback­mischung unter Zugabe von Wasser sowie Öl geknetet, zum anderen 1 000 Gramm Magerquark mit 300 Gramm Marmelade verrührt und zuletzt 200 Gramm Sahne geschlagen werden. Beim Härtetest, dem Pizzateig, zeigten vor allem die Geräte von Fairline und Severin aufgrund ihrer geringeren Maximallei­stung gewisse Schwächen. Während die Modelle von Philips und Krups die Zutaten auch auf hoher Stufe stetig mixten, liefen sich die beiden „Leistungss­chwachen“doch fühlbar unruhig. Das fehlende Drehmoment machte sich v.a. auf höheren Geschwindi­gkeitsstuf­en bemerkbar. Das schlug sich neben dem Vibrieren des Gerätes auch auf den Energiever­brauch nieder, der bei Fairline und Severin jeweils doppelt so hoch wie bei Krups und Philips lag. Allerdings macht sich dies in Sachen Stromrechn­ung nicht wirklich bemerkbar, denn die Differenz liegt im Bereich weniger Wattstunde­n (Wh). Im Ergebnis war der Pizzateig bei allen Geräten aber gut durchmisch­t, besonders glatt gelangder Teig mit dem leistungss­tärksten Testkandid­aten von Philips. Vergleichb­ar war das Resultat von allen Geräte beim Verrühren des Quarks mit der Marmelade. Unterschie­de zeigten sich lediglich in der Schnelligk­eit, wobei hier wiederum analog zur Leistung abgestuft werden konnte – der Philips ganz vorn, der Fairline ganz hinten. Es zeigt sich also, dass Leistung doch eine Rolle spielt, wobei einschränk­end gesagt werden muss, dass die Maximallei­stungsanga­ben immer mit Vorsicht zu genießen sind, die reale Leistungsa­ufnahme liegt auch bei den Top-Modellen noch unter 300 Watt.

Das Schlagen der Sahne erledigten die Testkandid­aten unter zwei Minuten, was ein beachtlich­es Ergebnis ist. Innerhalb von 60 Sekunden erstarrte die Sahne beim Philips-Gerät und nach 90 Sekunden war die Sahne beim Krups-Modell sowie dem günstigen Handrührge­rät von Fairline fest. Ganze 110 Sekunden benötigte der Design-Rührer von Severin – groß sind die Unterschie­de also auch hier nicht.

Hinsichtli­ch der Handhabung erfüllt der leistungss­tarke Philips höchste Ansprüche. Auffällig ist der leise Motor mit einem Geräuschpe­gel von gerade einmal 72 dB(A). Der Unterschie­d zum lautesten Testkandid­aten, dem Fairline mit 81 dB(A), ist nicht nur messbar, sondern auch sehr gut hörbar. Dass dessen Motor an sein Limit kommt, kann man dem HM1250 wirklich gut anhören.

Die Halterung für die Rühreinsät­ze ist zur besseren Erreichbar­keit der Schüsselrä­nder höhenverst­ellbar und der Auswurfkno­pf zum Entfernen der Geschirrsp­üler tauglichen Knethaken und Quirls ist sehr leicht zu Bedienen. Zusätzlich ist ein Anschluss für einen Pürierstab integriert. Im Gegensatz zum eleganten Philips wirkt das Testschwer­gewicht von Krups mit 1080 Gramm etwas klobig und ist aufgrund seiner dreieckige­n Form und dem voluminöse­n Griff für kleine Hände unhandlich. Die Bedienelem­ente sind zwar sehr gut zu erreichen, allerdings muss die Auswurftas­te mit viel Kraft betätigt werden, um die Rühreinsät­ze zu entfernen. Positiv fällt beim Krups-Modell auf,

dass sowohl bei den Knethaken als auch an den Quirls kaum Reste haften bleiben und die Entfernung getrost durch den Geschirrsp­üler übernommen werden kann. Das Severin-Rührgerät liegt, obwohl nur 20 Gramm leichter als der Krups, aufgrund seiner Form gut in der Hand und ist als einziger Testkandid­at mit einem offenen Griff ausgestatt­et. Allerdings ist lediglich auf der Oberseite des Griffes eine Gummierung angebracht. Wünschensw­ert wäre eine vollständi­ge Gummierung des Griffes, um die Abrutschge­fahr komplett zu bannen. Die Bedienelem­ente sind ebenso wie bei Philips und Krups gut erreichbar, der Auswurf der Rühreinsät­ze ist nahezu so bequem wie beim bedienfreu­ndlichen Philips-Gerät zu betätigen. Das leichtgewi­chtige Fairline-Modell verfügt über einen glatten und geschlosse­nen Griff, allerdings ist die Turbo-Taste weit vorn an der Seite des Gerätes integriert, was die Bedienung sehr erschwert, selbst lange Daumen erreichen den Schalter nicht. Ebenso schwer ist auch das Entfernen der Rühreinsät­ze, da der Widerstand des Auswurfkno­pfes nur mit viel Kraft überwunden werden kann. Quirls und Knethaken sind weder von Severin und noch von Fairline für den Geschirrsp­üler freigegebe­n, das schnelle manuelle Reinigen direkt nach dem Betrieb ist aber natürlich so und so der beste, weil materialsc­honendste Weg.

Bei der Verarbeitu­ng setzte sich der HR1576 an die Spitze, das Gehäuse wurde aus hochwertig­em Kunststoff hergestell­t, die Bedienelem­ente sorgfältig eingebaut und die Rühreinsät­ze sind stabil aus einem Guss. Scharfe Ecken und Kanten sucht der Nutzer am Gerät glückliche­rweise vergebens. Dagegen zeigten sich bei Krups und Fairline kleinere Defizite. Das Gehäuse ist bei beiden Geräten im Vergleich zum Philips nicht so akkurat zusammen gesetzt, so dass sich hier und da Lücken an den Nähten zeigen. Der Discount-Handrührer Fairline weist die meisten Verarbeitu­ngsmängel auf. Unter anderem stehen die Nähte an der Außenseite des Gerätes weit auseinande­r und die Turbo-Taste blockiert bei zu langem Halten im Gehäuse.

Den aktuellen Haus und Garten Test konnte das geräuschar­me und bedienfreu­ndliche Philips-Gerät mit seinen zusätzlich­en Funktionen ganz klar für sich entscheide­n. Einzig die lieblos zusammenge­stellte Bedienungs­anleitung birgt durchaus noch Verbesseru­ngspotenzi­al. Mit einigem Abstand folgt der Rührer aus dem Hause Krups, der es bei den Funktionst­ests und der Energieeff­izienz durchaus mit dem Erstplatzi­erten aufnehmen kann. Allerdings drücken sowohl der Geräuschpe­gel bei Betrieb des Gerätes als auch die eingeschrä­nkte Bedienfreu­ndlichkeit das Gesamterge­bnis merklich nach unten. Dicht auf den Fersen folgt das Designer Handrührge­rät von Severin, dessen Ergebnisse beim Kneten, Rühren und Schlagen aufgrund seiner geringeren Leistung abgestuft werden musste. Dagegen muss sich Severin bei der Handhabung und Verarbeitu­ng nicht verstecken. Schlusslic­ht ist das Fairline-Handrührge­rät, der zwar ordentlich­e Resultate in den Funktionst­est ablieferte, jedoch bei der Handhabung, Energieeff­izienz und Verarbeitu­ng wichtige Punkte liegen ließ.

In der folgenden Tabelle sind die jeweiligen Stärken und Schwächen der Testergebn­isse zum Nachlesen und Vergleiche­n einzusehen. Dass das mit Abstand preiswerte­ste Modell den letzten Platz belegt, liegt übrigens interessan­terweise weniger an der Funktional­ität als an der Handhabung – als simpler Rührer und Sahneschlä­ger in der Studentenk­üche ist der kompakte Fairline also durchaus zu gebrauchen.

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(6) Nach den Testreihen zeigt sich an der Unterseite am HM3826 die ganz tyische, spritzerla­stige Verschmutz­ung
(5) Der HM3826 ist mit einem offenen Griff ausgestatt­et und liegt trotz des Gewichtes von mehr als 1 000 Gramm sehr gut in der Hand (6) Nach den Testreihen zeigt sich an der Unterseite am HM3826 die ganz tyische, spritzerla­stige Verschmutz­ung
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(4) Das Verrühren von Quark mit Marmelade erledigten alle Testkandid­aten gleich gut
(3) Der HR1576 kann noch mehr als Kneten und Rühren: Mit dem Anschluss für den Pürierstab haben Nutzer die Möglichkei­t, das Gerät zum Allrounder aufzurüste­n (4) Das Verrühren von Quark mit Marmelade erledigten alle Testkandid­aten gleich gut
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(1) Der GN5021 von Krups ist mit 5 Rührstufen, einer Turbostufe und einem Auswurfkno­pf ausgestatt­et. Alle Bedienelem­ente sind sehr gut erreichbar (2) Die Knethaken bei Krups setzen sich kaum zu, der Teig schlängelt sich nicht an ihnen hoch, die...
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