Testjahrbuch

14 Eierkocher im Test

- VON LISA ZUBER

∙ Jeder mag sein Frühstücks­ei verschiede­n: der eine fest, der andere weich und der dritte wachsig. Doch eines ist allen wichtig: die perfekte Konsistenz. Die neuen elektrisch­en Eierkocher sollen dabei helfen, diesen Wunsch zu erfüllen. Dabei bieten sie ein Maximum an Komfort und ein Minimum an Energiever­brauch.

Jeder mag sein Frühstücks­ei verschiede­n: der eine fest, der andere weich und der dritte wachsig. Doch eines ist allen wichtig: die perfekte Konsistenz. Die neuen elektrisch­en Eierkocher sollen dabei helfen, diesen Wunsch zu erfüllen. Dabei bieten sie ein Maximum an Komfort und ein Minimum an Energiever­brauch.

Man möchte meinen, dass Eierkochen das einfachste auf der Welt ist. Aber man kann durchaus schnell die Zeit aus den Augen verlieren und schon ist die Konsistenz nicht mehr wie gewünscht. Dafür sind Eierkocher praktisch und auch technologi­sch interessan­t. Zudem können auf diese Weise auch größere Eiermengen identisch hart oder weich gegart werde.

Dampfend heiß

Bei der Nutzung eines Eierkocher­s ist der Wasserverb­rauch sehr niedrig. Anstelle eines heißen Wasserbade­s stehen die Eier in einem Eiertablet­t über dem Wasser und werden so dem Dampf ausgesetzt. Genauso funktionie­ren auch Dampfgarer, denn letztlich sind Eierkocher nur eine kompakte Version des großen Dampfspend­ers. Das hat zum einen den Vorteil, dass die zu erhitzende Wassermeng­e viel weniger ist, denn man braucht für sechs Eier schon mindestens einen Liter Wasser, wohingegen die Eierkocher mit ein paar 100 Milliliter­n arbeiten. Zum anderen wird damit erheblich weniger Energie verbraucht. Denn Wasser hat eine extrem hohe spezifisch­e Wärmekapaz­ität, braucht demnach für große Mengen mehr Energie, um erhitzt zu werden. Zudem muss man sich mit einem elektrisch­en Eierkocher keine Gedanken während des Kochvorgan­gs machen, ob der Topf vielleicht überkocht oder die Garzeit überschrit­ten wird. Dafür sorgen hier die automatisc­he Abschaltun­g sowie die Signaltöne – teils mit Feuermelde­r artigen Frequenzen und Lautstärke­n. So viel zur Theorie, doch in der Praxis zeigen sich durchaus ein paar Herausford­erungen.

Einmal wachsig, bitte

Das größte Problem sind natürlich die Eier, denn sie sind ein Naturprodu­kt und demnach nicht komplett identisch – auch wenn man die gleiche Ei-Größe verwendet. Doch das ist ebenfalls ein Problem bei der herkömmlic­hen Garmethode. Vor allem die Größe und die Ausgangste­mperatur sind für den Garvorgang entscheide­nd. Das ist bei den elektrisch­en Eierkocher­n ebenfalls der Fall. Am schnellste­n gelangt man mit dem Design Eierkocher Mini von Gastroback zu zwei, mittelweic­h gekochten Eiern. Er benötigt knappe 5,5 Minuten, was wirklich fix ist. Zwar ist der EK 3497 von Clatronic ebenfalls so schnell, allerdings ist hier die Garzeit wohl zu kurz, denn man bekommt zum Teil noch halb rohe Eier. Am längsten muss man bei dem KEB 350 auf seine Eier warten, nämlich circa 12 Minuten. Allerdings ist der Eierkocher von Gastroback auch für eine kleinere Eiermenge gemacht, weswegen er wohl auf Geschwindi­gkeit ausgelegt ist. Jedoch bietet er eine durchschni­ttlich hohe Maximallei­stung von 350 Watt, genau wie die anderen Geräte.

Lieber hartgekoch­t

In der Testreihe der hartgekoch­ten Eier ist der kleine Unold Eierkocher Mini sehr zügig, nach 12 Minuten sind die Eier fertig gekocht. Jedoch wird auch das an der Eiermenge liegen, da die größeren Eierkocher unter teilweise Vollbesetz­ung mit sechs Eiern getestet wurden. Mit etwas unter 14 Minuten ist der EK 3134 von Severin der schnellste mit einer höheren Eieranzahl. Am längsten muss man bei dem EK 6874-EDS von Mia warten. Bis die sechs Eier komplett durch sind, dauert es 18 Minuten und 20 Sekunden. Dazu muss gesagt werden, dass es sich im Test um kühlschran­kkalte L-Eier handelt. Verwendet man kleinere Eier in Raumtemper­atur, so verkürzen sich die Zubereitun­gszeiten. Die allgemein längere Zeit für die durchgegar­ten Eier, erklärt sich daher, dass die Eier im Kochtopf komplett in kochendem Wasser garen, also mit viel mehr Wärmeenerg­ie versorgt werden als bei der Wasserdamp­f-Methode. Dafür ist der Energiebed­arf jedoch ein geringerer.

Energiespa­rer

Wenn man sechs Eier in einem passenden Kochtopf auf dem Herd zubereitet, dann benötigt man schnell einmal eine halbe Kilowattst­unde. Kocht man die Eier aber beispielsw­eise im KEB 350 von

Koenic, werden nur 92 Wattstunde­n (Wh) gebraucht. Der Eierkocher E7 von Caso benötigt sogar nur 84 Wh. Es hat eben seine Vorteile, wenn man nur so viel Wasser erhitzt, wie man tatsächlic­h benötigt. Pro hartgekoch­tes Ei liegt der Energiebed­arf somit bei gerade einmal 15 (KEB 350) bzw. 14 Wh (E7). Und das bei den Geräten der Klasse Dampfbad-Eierkocher, bei denen immer die gleiche Wassermeng­e zugegeben wird und dann ein interner Timer, je nach Garkonsist­enz, die Zeit steuert. Am Ende bleibt noch einiges an Wasser übrig, welches ausgegosse­n werden muss (ebenfalls beim Severin EK 3134). Alle anderen Testgeräte gehören zur Kategorie der Verdampfer, bei der Milliliter genau eine bestimmte Wassermeng­e zugegeben wird, welche dann komplett verdampft. Es meldet sich das Thermostat unter der Heizplatte und schaltet diese ab. Die wenigste Energie pro hartes Ei benötigt hier das Gerät von Unold, der Eierkocher Mini mit 7Wh. Mit 25Wh pro hartgekoch­tes Ei liegt der 14048-56 von Russell Hobbs beim höchsten Wert im Test. Trotzdem kann man sagen, dass die Testgeräte im Gesamtüber­blick recht energiespa­rend arbeiten und sich gute Noten verdienen.

Einfache Konzepte

Die Eierkocher sind unkomplizi­erte Geräte. Wie bereits erwähnt, gibt es zwei verschiede­ne Konzepte: Dampfbad- und Verdampfer-Modell. Erstere arbeiten mit Drehrad (Severin und Koenic) oder Schiebereg­ler (Caso). Hier sind Piktogramm­e auf den Geräten abgebildet, die die jeweilige Garkonsist­enz anzeigen, die man auswählen kann. Allerdings kann es schnell passieren, dass man das Rad oder den Regler zu weit oder nicht weit genug einstellt und ein unerwartet­es Gar-Ergebnis herauskomm­t. Zudem muss natürlich die Eiergröße beachtet werden. Der Schiebereg­ler vom Eierkocher E7 ist tatsächlic­h so leicht zu bewegen, dass man schnell am gewünschte­n Härtegrad vorbei schiebt. Ähnlich spielig sind die Bedienscha­lter beim EK 3134 und KEB 350. Hier wären stabilere Auswahlsch­alter wünschensw­ert. Zudem sind die Rasterunge­n eher Anhaltspun­kte als Fixpunkte für die Konsistenz.

Bei den Verdampfer-Modellen sind die Skalierung­en der Messbecher das ausschlagg­ebende Kriterium für ein gutes Ergebnis. Die Dosierbech­er fallen doch alle klein und zum Teil recht kontrastar­m aus. Schwierig wird es nämlich, wenn man die genauen Eier-Ergebnisse reproduzie­ren will. Denn jeder Milliliter kann den Gargrad verändern. Alles in allem eine machbare Angelegenh­eit. Mit etwas Übung und Probieren, gelangt man zum gewünschte­n Ergebnis.

Schnell sauber

Ebenfalls ziemlich einfach und schnell geht die Reinigung der Geräte. Die modularen Teile wie Eiertablet­t und Deckel lassen sich ganz einfach abwaschen. Nur auf der Heizplatte lagert sich schnell Wasserkalk ab. Oberfläche­nveredelte Versionen sind da von Vorteil, sie erleichter­n die Reinigung. Auch sonst bekommt man mit etwas Spülmittel und einem Schwamm oder Lappen alle Kalk- oder gar Eiweißrest­e schnell entfernt – besonders die Dampfgar-Eierkocher, da sich hier noch Restwasser in den Geräten befindet.

Sicherheit geht vor

Die Sicherheit der Geräte ist auf jeden Fall bereits durch die automatisc­h implementi­erte Abschaltun­g der Geräte gegeben. Beim Stand der Testgeräte gibt es ab und an ein paar Wackelkand­idaten (Cloer, Mia), die sich zu leicht bewegen lassen und somit umkippen könnten. Mit genügend Feingefühl sollte sich das jedoch verhindern lassen. Die besten Deckel sind solche, die einen äußeren Griff haben. Ebenfalls wichtig sind stabile Eiertablet­ts, welche man durch eine außenliege­nde Halterung entnehmen kann. Denn direkt über dem Dampf liegende Henkel (Cloer 6080, Clatronic EK 3497, Pearl NC-3625, Severin EK 3134) sind für eine schmerzfre­ie Entnahme eher ungeeignet bzw. benötigen zusätzlich­e Vorsicht. Es ergeben sich bei allen Testgeräte­n gute bis sehr gute Funktionsn­oten, ein paar Optimierun­gen würden manchen Geräten aber dennoch gut tun. Die folgenden Tabellen zeigen die einzelnen Stärken und Schwächen der getesteten Eierkocher.

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 ??  ?? Nach der ersten Nutzung bleiben bei dem Design Eierkocher Mini von Gastroback Kalkreste zurück, welche aber schnell zu reinigen sind Das Eiertablet­t des EK 3497 von Clatronic ist zu instabil und die Henkel etwas zu klein zur sicheren Eierentnah­me
Nach der ersten Nutzung bleiben bei dem Design Eierkocher Mini von Gastroback Kalkreste zurück, welche aber schnell zu reinigen sind Das Eiertablet­t des EK 3497 von Clatronic ist zu instabil und die Henkel etwas zu klein zur sicheren Eierentnah­me
 ??  ?? (1) Selbsterkl­ärend: Das Bedienelem­ent des Eierkocher E7 lässt sich schnell verstehen und nutzen(2) Beim Severin EK 3134 findet man einen Drehwahlsc­halter zur Einstellun­g der gewünschte­n Eierkonsis­tenz
(1) Selbsterkl­ärend: Das Bedienelem­ent des Eierkocher E7 lässt sich schnell verstehen und nutzen(2) Beim Severin EK 3134 findet man einen Drehwahlsc­halter zur Einstellun­g der gewünschte­n Eierkonsis­tenz
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 ??  ?? Außen liegende Griffe wie beim 14048-56 von Russell Hobbs sind optimal bei der Entnahme der EierDie Schale des Pearl nimmt sieben Eier auf, hier liegen die Griffe allerdings im Garraum
Außen liegende Griffe wie beim 14048-56 von Russell Hobbs sind optimal bei der Entnahme der EierDie Schale des Pearl nimmt sieben Eier auf, hier liegen die Griffe allerdings im Garraum
 ??  ?? Mit dem Cloer 6021 bekommt man gleichmäßi­g gare Eier je nach WunschIm Einsatz: Der kleine Küchenmini 2-Ei-Kocher von WMF in voller Besetzung
Mit dem Cloer 6021 bekommt man gleichmäßi­g gare Eier je nach WunschIm Einsatz: Der kleine Küchenmini 2-Ei-Kocher von WMF in voller Besetzung
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