14 Eierkocher im Test
∙ Jeder mag sein Frühstücksei verschieden: der eine fest, der andere weich und der dritte wachsig. Doch eines ist allen wichtig: die perfekte Konsistenz. Die neuen elektrischen Eierkocher sollen dabei helfen, diesen Wunsch zu erfüllen. Dabei bieten sie ein Maximum an Komfort und ein Minimum an Energieverbrauch.
Jeder mag sein Frühstücksei verschieden: der eine fest, der andere weich und der dritte wachsig. Doch eines ist allen wichtig: die perfekte Konsistenz. Die neuen elektrischen Eierkocher sollen dabei helfen, diesen Wunsch zu erfüllen. Dabei bieten sie ein Maximum an Komfort und ein Minimum an Energieverbrauch.
Man möchte meinen, dass Eierkochen das einfachste auf der Welt ist. Aber man kann durchaus schnell die Zeit aus den Augen verlieren und schon ist die Konsistenz nicht mehr wie gewünscht. Dafür sind Eierkocher praktisch und auch technologisch interessant. Zudem können auf diese Weise auch größere Eiermengen identisch hart oder weich gegart werde.
Dampfend heiß
Bei der Nutzung eines Eierkochers ist der Wasserverbrauch sehr niedrig. Anstelle eines heißen Wasserbades stehen die Eier in einem Eiertablett über dem Wasser und werden so dem Dampf ausgesetzt. Genauso funktionieren auch Dampfgarer, denn letztlich sind Eierkocher nur eine kompakte Version des großen Dampfspenders. Das hat zum einen den Vorteil, dass die zu erhitzende Wassermenge viel weniger ist, denn man braucht für sechs Eier schon mindestens einen Liter Wasser, wohingegen die Eierkocher mit ein paar 100 Millilitern arbeiten. Zum anderen wird damit erheblich weniger Energie verbraucht. Denn Wasser hat eine extrem hohe spezifische Wärmekapazität, braucht demnach für große Mengen mehr Energie, um erhitzt zu werden. Zudem muss man sich mit einem elektrischen Eierkocher keine Gedanken während des Kochvorgangs machen, ob der Topf vielleicht überkocht oder die Garzeit überschritten wird. Dafür sorgen hier die automatische Abschaltung sowie die Signaltöne – teils mit Feuermelder artigen Frequenzen und Lautstärken. So viel zur Theorie, doch in der Praxis zeigen sich durchaus ein paar Herausforderungen.
Einmal wachsig, bitte
Das größte Problem sind natürlich die Eier, denn sie sind ein Naturprodukt und demnach nicht komplett identisch – auch wenn man die gleiche Ei-Größe verwendet. Doch das ist ebenfalls ein Problem bei der herkömmlichen Garmethode. Vor allem die Größe und die Ausgangstemperatur sind für den Garvorgang entscheidend. Das ist bei den elektrischen Eierkochern ebenfalls der Fall. Am schnellsten gelangt man mit dem Design Eierkocher Mini von Gastroback zu zwei, mittelweich gekochten Eiern. Er benötigt knappe 5,5 Minuten, was wirklich fix ist. Zwar ist der EK 3497 von Clatronic ebenfalls so schnell, allerdings ist hier die Garzeit wohl zu kurz, denn man bekommt zum Teil noch halb rohe Eier. Am längsten muss man bei dem KEB 350 auf seine Eier warten, nämlich circa 12 Minuten. Allerdings ist der Eierkocher von Gastroback auch für eine kleinere Eiermenge gemacht, weswegen er wohl auf Geschwindigkeit ausgelegt ist. Jedoch bietet er eine durchschnittlich hohe Maximalleistung von 350 Watt, genau wie die anderen Geräte.
Lieber hartgekocht
In der Testreihe der hartgekochten Eier ist der kleine Unold Eierkocher Mini sehr zügig, nach 12 Minuten sind die Eier fertig gekocht. Jedoch wird auch das an der Eiermenge liegen, da die größeren Eierkocher unter teilweise Vollbesetzung mit sechs Eiern getestet wurden. Mit etwas unter 14 Minuten ist der EK 3134 von Severin der schnellste mit einer höheren Eieranzahl. Am längsten muss man bei dem EK 6874-EDS von Mia warten. Bis die sechs Eier komplett durch sind, dauert es 18 Minuten und 20 Sekunden. Dazu muss gesagt werden, dass es sich im Test um kühlschrankkalte L-Eier handelt. Verwendet man kleinere Eier in Raumtemperatur, so verkürzen sich die Zubereitungszeiten. Die allgemein längere Zeit für die durchgegarten Eier, erklärt sich daher, dass die Eier im Kochtopf komplett in kochendem Wasser garen, also mit viel mehr Wärmeenergie versorgt werden als bei der Wasserdampf-Methode. Dafür ist der Energiebedarf jedoch ein geringerer.
Energiesparer
Wenn man sechs Eier in einem passenden Kochtopf auf dem Herd zubereitet, dann benötigt man schnell einmal eine halbe Kilowattstunde. Kocht man die Eier aber beispielsweise im KEB 350 von
Koenic, werden nur 92 Wattstunden (Wh) gebraucht. Der Eierkocher E7 von Caso benötigt sogar nur 84 Wh. Es hat eben seine Vorteile, wenn man nur so viel Wasser erhitzt, wie man tatsächlich benötigt. Pro hartgekochtes Ei liegt der Energiebedarf somit bei gerade einmal 15 (KEB 350) bzw. 14 Wh (E7). Und das bei den Geräten der Klasse Dampfbad-Eierkocher, bei denen immer die gleiche Wassermenge zugegeben wird und dann ein interner Timer, je nach Garkonsistenz, die Zeit steuert. Am Ende bleibt noch einiges an Wasser übrig, welches ausgegossen werden muss (ebenfalls beim Severin EK 3134). Alle anderen Testgeräte gehören zur Kategorie der Verdampfer, bei der Milliliter genau eine bestimmte Wassermenge zugegeben wird, welche dann komplett verdampft. Es meldet sich das Thermostat unter der Heizplatte und schaltet diese ab. Die wenigste Energie pro hartes Ei benötigt hier das Gerät von Unold, der Eierkocher Mini mit 7Wh. Mit 25Wh pro hartgekochtes Ei liegt der 14048-56 von Russell Hobbs beim höchsten Wert im Test. Trotzdem kann man sagen, dass die Testgeräte im Gesamtüberblick recht energiesparend arbeiten und sich gute Noten verdienen.
Einfache Konzepte
Die Eierkocher sind unkomplizierte Geräte. Wie bereits erwähnt, gibt es zwei verschiedene Konzepte: Dampfbad- und Verdampfer-Modell. Erstere arbeiten mit Drehrad (Severin und Koenic) oder Schieberegler (Caso). Hier sind Piktogramme auf den Geräten abgebildet, die die jeweilige Garkonsistenz anzeigen, die man auswählen kann. Allerdings kann es schnell passieren, dass man das Rad oder den Regler zu weit oder nicht weit genug einstellt und ein unerwartetes Gar-Ergebnis herauskommt. Zudem muss natürlich die Eiergröße beachtet werden. Der Schieberegler vom Eierkocher E7 ist tatsächlich so leicht zu bewegen, dass man schnell am gewünschten Härtegrad vorbei schiebt. Ähnlich spielig sind die Bedienschalter beim EK 3134 und KEB 350. Hier wären stabilere Auswahlschalter wünschenswert. Zudem sind die Rasterungen eher Anhaltspunkte als Fixpunkte für die Konsistenz.
Bei den Verdampfer-Modellen sind die Skalierungen der Messbecher das ausschlaggebende Kriterium für ein gutes Ergebnis. Die Dosierbecher fallen doch alle klein und zum Teil recht kontrastarm aus. Schwierig wird es nämlich, wenn man die genauen Eier-Ergebnisse reproduzieren will. Denn jeder Milliliter kann den Gargrad verändern. Alles in allem eine machbare Angelegenheit. Mit etwas Übung und Probieren, gelangt man zum gewünschten Ergebnis.
Schnell sauber
Ebenfalls ziemlich einfach und schnell geht die Reinigung der Geräte. Die modularen Teile wie Eiertablett und Deckel lassen sich ganz einfach abwaschen. Nur auf der Heizplatte lagert sich schnell Wasserkalk ab. Oberflächenveredelte Versionen sind da von Vorteil, sie erleichtern die Reinigung. Auch sonst bekommt man mit etwas Spülmittel und einem Schwamm oder Lappen alle Kalk- oder gar Eiweißreste schnell entfernt – besonders die Dampfgar-Eierkocher, da sich hier noch Restwasser in den Geräten befindet.
Sicherheit geht vor
Die Sicherheit der Geräte ist auf jeden Fall bereits durch die automatisch implementierte Abschaltung der Geräte gegeben. Beim Stand der Testgeräte gibt es ab und an ein paar Wackelkandidaten (Cloer, Mia), die sich zu leicht bewegen lassen und somit umkippen könnten. Mit genügend Feingefühl sollte sich das jedoch verhindern lassen. Die besten Deckel sind solche, die einen äußeren Griff haben. Ebenfalls wichtig sind stabile Eiertabletts, welche man durch eine außenliegende Halterung entnehmen kann. Denn direkt über dem Dampf liegende Henkel (Cloer 6080, Clatronic EK 3497, Pearl NC-3625, Severin EK 3134) sind für eine schmerzfreie Entnahme eher ungeeignet bzw. benötigen zusätzliche Vorsicht. Es ergeben sich bei allen Testgeräten gute bis sehr gute Funktionsnoten, ein paar Optimierungen würden manchen Geräten aber dennoch gut tun. Die folgenden Tabellen zeigen die einzelnen Stärken und Schwächen der getesteten Eierkocher.