4 Brotbackautomaten im Test
∙ Deutschland ist Brotweltmeister. Die angebotene Vielfalt ist einzigartig. Leckeres, frisches Brot ist aus dem Alltag nicht wegzudenken. Wer Lust auf Eigenkreationen hat, erleichtert sich die Arbeit mit einem modernen Backautomaten. Wie überzeugend sind die Ergebnisse unserer vier Testkandidaten?
Deutschland ist Brotweltmeister. Die angebotene Vielfalt ist einzigartig. Leckeres, frisches Brot ist aus dem Alltag nicht wegzudenken. Wer Lust auf Eigenkreationen hat, erleichtert sich die Arbeit mit einem modernen Backautomaten. Wie überzeugend sind die Ergebnisse unserer vier Testkandidaten?
Viele Deutsche lieben ihr täglich Brot – und dabei eine große Auswahl. Nicht umsonst finden sich rund 3200 Sorten im Register des Bäckerhandwerks. In nahezu allen Haushalten wird das Grundnahrungsmittel hierzulande gekauft. Im Durchschnitt sind es rund 44 Kilogramm im Jahr, wie die Gesellschaft für Konsumforschung für 2017 ermittelt hat. Am beliebtesten: Mischbrote. Moderne Brotbackautomaten holen die Vielfalt und den Duft von frischem Brot nach Hause. Daneben bereiten sie Kuchen, Marmelade oder sogar Risotto zu.
Innen locker, außen knusprig
In unserer Testküche haben wir insgesamt vier Geräte auf den Prüfstand gestellt. Gewünscht war ein Vollkornbrot mit knuspriger Kruste, lockerer Krume und gleichmäßig verteilten Sonnenblumenkernen. Außerdem sollte ein innen lockeres und außen knuspriges Weißbrot mit Rosinen entstehen. Aufgabe Nummer drei war ein saftiger und gleichmäßig gebräunter Zitronen-Rührkuchen. Drei Testkandidaten zeigen eine typische Schwachstelle von Brotbackautomaten: Die Oberseite der Brote wird nicht knusprig, die Seiten jedoch schon. Einzig beim Testsieger SD-ZP2000 von Panasonic überzeugt die Kruste rundum, allerdings war sie für den gewählten mittleren Bräuungsgrad insgesamt etwas zu dunkel. Das Geheimnis hinter der Knusperrinde ist laut Hersteller eine neu gestaltete Backstruktur und eine wärmereflektierende Innenseite des Deckels. Eine lockere Krume zu erzielen, fällt dagegen keinem Modell schwer. Die Zutaten werden gleichmäßig vermengt, die Programme ermöglichen das Gehen des Hefeteigs. Rosinen und Sonnenblumenkerne sind gut verteilt, ob – wie etwa bei Klarstein – über einen Zutatenspender timergesteuert hinzugefügt oder vorab direkt in die Backform gegeben.
Befüllen, wählen – und abwarten
Die Backautomaten sind alle gleich aufgebaut: Im Inneren des Gehäuses findet sich ein Heizstab, der die Außenwände umläuft. Öffnet man den Deckel, lässt sich die Backform samt Knethaken und Inhalt entnehmen.
Das Bedienkonzept ist simpel: Sind alle Zutaten nach Anleitung eingefüllt und die Form eingesetzt, wird über ein Display ein Programm ausgesucht. Beim Einstellen ist etwas Geduld gefragt, vor allem bei den 37 Ziffern von Panasonic SD-ZX2522: Will man mit dem letzten Menüpunkt backen, sind alle vorherigen durchzuwählen. Je nach Programm können Brotgröße, Bräunungsgrad und Zeit ausgewählt werden. Ist der Startknopf gedrückt, heißt es abwarten. Der Automat rührt, knetet, lässt den Teig ruhen und backt. Wie lange dies dauert, wird auf dem Display angezeigt. Bei Fertigstellung ertönt ein Signal.
Unterschiede in der Handhabung zeigen sich beim Zitronenkuchen. Mehr Aufwand heißt es bei SD-ZX2522: Panasonic empfiehlt, den Teig vor dem Einfüllen anzurühren und fettundurchlässiges Papier zu verwenden. Der Backmeister Kompakt Plus erledigt dies im Programm. Brotilde von Klarstein ebenfalls – und zwar mit einen Rührhaken in einer Kuchenform. Griffe erleichtern das Öffnen der Automaten. Unold setzt auf einen großen, handlichen aus Metall. Auf dem Deckel angebracht, kann jedoch beim Öffnen heiße Luft in Richtung Hand entweichen. Das ist bei den kleinen seitlich angebrachten Griffen der anderen Geräte kein Thema. Insgesamt erfüllen die Bedienelemente ihren Zweck. Am besten schneidet das beleuchtete und größte Display von Unold ab. Die Informationen sind mit hohem Kontrast und aus allen Blickwinkeln bestens lesbar. Ähnlich ist es bei den etwas kleineren Touchscreens der beiden Panasonic-Geräte. Auch
das kleine und etwas weniger kontrastreiche Klarstein-Display ist noch lesbar.
Saubere Haken und Backformen
Antihaftbeschichtete Teile sollen den Reinigungsaufwand gering halten. So bleiben bei allen Testkandidaten nur wenig Reste an Knethaken und Backformen zurück. Bei Rührkuchen finden sich in den Formen von Klarstein und Unold vereinzelt kleine Stücke vom Kuchenrand. Alle Automaten stehen selbst während des Knetens fest.
Im einfachen Berührungstest während des Backvorgangs zeigt sich, dass sich die Gehäuse zum Teil deutlich aufheizen. Vorsicht ist zudem bei dem Zutatenspender von Klarstein geboten. Die besten Ergebnisse im Energieverbrauch erzielt SD-ZX2522, gefolgt vom Croustina. Schlusslicht: der Backmeister Kompakt Plus.
„Wie vom Bäcker“
Knusperkruste und ovaler Laib „wie vom Bäcker“machen Panasonic Croustina nicht nur optisch und geschmacklich zum Testsieger. Die Zubereitung ist einfach. Das neue Modell für 300 Euro ist hochwertig verarbeitet, die Verbrauchs- werte gut. Der etwas teurere SD-ZX2522 verfügt über mehr Programme und Zubehör, etwa für Sauerteigbrote. Außerdem arbeitet er noch energieeffizienter. Eine gleichmäßig knusprige Kruste fehlt jedoch. Eine leicht gummiartige Oberseite wertet Sieger Preis/Leistung Klarstein und den günstigsten Kandidaten von Unold gleichermaßen ab. Abgesehen davon: Wer sich für ein Gerät mit kleinerem Kaufpreis entscheidet, kann sich auch hier über leckeres, ofenwarmes Brot freuen. Sparfüchse müssen jedoch mit Abstrichen in Handhabung, Verarbeitung und Verbrauch leben.