16 Toaster im Test
∙ Wenn sich zum Frühstück der Kaffeeduft mit dem Geruch von frischem Toast vermischt, ist der Morgen perfekt. Mittlerweile gibt es in nahezu allen deutschen Haushalten Toastgeräte in unterschiedlichsten Größen und mit den verschiedensten Funktionen. Doch steht in jeder Küche tatsächlich der passende Toaster?
Wenn sich zum Frühstück der Kaffeeduft mit dem Geruch von frischem Toast vermischt, ist der Morgen perfekt. Mittlerweile gibt es in nahezu allen deutschen Haushalten Toastgeräte in unterschiedlichsten Größen und mit den verschiedensten Funktionen. Doch steht in jeder Küche tatsächlich der passende Toaster?
Im Vergleich aller kleineren Küchengeräte liegen die Toaster bei den Deutschen laut Statistik ganz vorn. Danach stehen die Brotröster in rund 94 Prozent aller Haushalte, gefolgt von den Kaffeemaschinen und Wasserkochern mit jeweils 90,6 und gut 85 Prozent der Haushalte in der Bundesrepublik. Auch die Geschichte des Brotröstens sucht seinesgleichen. So suchten bereits die alten Ägypter Möglichkeiten, Brot mittels zweiseitigen Röstens haltbarer zu machen. Auch die römischen Legionäre hielten ihre Brotrationen über offenes Feuer. Auf die Römer gehen auch die lateinischen Worte torrere (rösten) und torreo (trocken) zurück. Geröstet wurde das Brot auf unterschiedlichste Weise, etwa auf einem heißen Stein, auf langen Gabeln oder Spießen. Erst der Amerikaner Albert Marsh machte zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts mit der Erfindung des sogenannten heißen Drahts den Weg für den heute gängigen Frühstückstoast frei: Marshs Patent für eine Chrom-Nickel-Legierung, erlaubte die Herstellung von Heizdrähten, die keine Funken schlugen, rauchten oder brannten, dafür aber oft erhitzt und wieder abgekühlt werden konnten. Seitdem schritt die Entwicklung rasant voran. Und obwohl die grundlegenden Funktionen der Toaster in den letzten Jahrzehnten unverändert blieben – Zeiteinstellung und Röstgrade – tüfteln die Techniker der Hersteller weiter.
Hell oder dunkel
Das wurde auch im Testlabor deutlich, wo im Vergleich zu den Versuchsreihen vergangener Jahre keines der Geräte durch den berühmten Rost fiel. Insbesondere die Langschlitztoaster, von denen die Tester fünf unter die Lupe nahmen, fielen durchweg durch sehr gute Ergebnisse auf: Ob hell oder dunkel – die Toastscheiben waren nahezu durchweg gleichmäßig braun mit nur wenigen Differenzen. Sehr gute Beispiele dafür sind der Inox4 von Caso ebenso wie Elegance 23380-56 von Russel Hobbs und Gastroback Design Toaster Pro 4S 42398. Die sogenannten Langschlitzer – alle im vornehmen Chrom oder Edelstahl – liegen durchweg im Vergleich zu den anderen Toastgeräten im höheren Preissegment, haben dafür aber auch zumeist mehr zu bieten. So gibt es beim WMF Küchenminis, der zudem mit seiner kompakten Form einem Raumwunder ähnelt, eine zusätzliche Bagelfunktion. Damit ist auch einseitiges Toasten möglich. Der Elegance 23380-56 von Rusell Hobbs besticht beispielsweise mit einer Schnell-Toast-Technologie: Im nur 75 Sekunden ist eine Brotscheibe knusprig braun. Und der Cloer Toaster 3810 bietet eigens eine Graubrot-Funktion für optimales Toasten diverser Brotsorten an. Denn Ernährungsexperten haben es längst propagiert: Zwar ist Toastbrot nicht ungesund, aber auch nicht besonders nahrhaft. Zum Beispiel enthält Buttertoast kaum Mineral- und Ballaststoffe. Deshalb ist für viele Konsumenten Graubrot in allen Varianten – auch Vollkornbrot – eine tolle Alternative.
Sparen im Alltag
Der Toaster ist im Alltag mancher Verbraucher gewissermaßen auch Spar-
büchse. So berichtete Kunden im Netz, dass sie regelmäßig Brot mit Verfallsdatum vom selben Tag kaufen würden; und dann möglichst gleich sechs bis acht Packungen, die dann eingefroren würden. „Mir schmeckt das genauso gut wie frisches Brot, weil bei uns sowieso alles zuerst in den Toaster kommt“, heißt es weiter. Und: „Wenn es mal kein günstiges Brot gibt, werden selber Semmeln, Fladenbrote, oder ähnliches gebacken.“Bei beiden Varianten spare man weit über 50 Prozent. Möglich macht das ohne erhöhte Stromkosten die Auftaufunktion beziehungsweise Defroster-Stufe, mit der alle 16 Toastgeräte unseres aktuellen Testes ausgerüstet sind. Damit werden eingefrorene Brot- und Toastscheiben vorsichtig aufgetaut und verzehrfertig gemacht, ohne dass der großen Backofen angeworfen werden muss. Auch die andere Alternative, nämlich stundenlanges Vortauen, entfällt. Auch die Probleme mit den Krümeln sind bei allen Toastgeräten erfreulicher- weise inzwischen vom Tisch: Sinnvoll dimensionierte Krümelauffangschubladen nehmen quer durch die Testreihe alle Krümel auf. Frontal angebrachte, gut dimensionierte und mit leuchtstarken Displays ausgestattete Geräte erhielten mehr Punkte als Toaster, bei denen die Bedienelemente an der Seite angebracht und so schlechter zu erreichen sind. Auf dem Caso Inox4 beispielsweise wird im LED-Display groß der Bräunungsgrad angezeigt, doch die Tasten sind Schwarz in Schwarz und nur schwer erkennbar. Dass Caso es auch besser kann, ist am Novea T2 demonstriert. Das LCD-Display ist gut platziert und kinderleicht zu bedienen.
Familienfreundlich
Ausgesprochen familienfreundlich ist auch der Evoke Vier-Schlitz-Toaster von Morphy Richards. Und das betrifft nicht nur die beleuchteten Funktionsknöpfe zum Abbrechen, Aufwärmen und Auftauen sowie die Anhebeautomatik zur leichten Entnahme des fertigen Toastbrotes. Mit einem Blick überschaubar ist auch der Regler zur variablen Auswahl des bevorzugten Bräunungsgrads für das stets perfekt getoastete Brot. Leider fehlt dem Morphy Richards der Aufsatz für größere Gebäckstücke, der inzwischen bei nahezu allen anderen Geräten obligatorisch ist; entweder integriert oder als separater Zusatz. In der Testküche wurde versucht, das Gebäck lose über die Toastschlitze zu legen. Allerding haben die Zwischenräume eine gleichmäßige Röstung verhindert. Dennoch gehört der Morphy Richards eindeutig zu den familienfreundlichen Modellen, wie alle Toaster, in denen gleichzeitig mehr als zwei Scheiben Brot geröstet werden können. Das sind also jene mit vier Toastschächten oder bei den Langschlitztoastern die Geräte mit jeweils zwei Toastschächten. Hungrige Mäuler können damit schneller gestopft werden. Denn wenn der Toaster kalt ist, benötigt er einiges an Zeit, bis er überhaupt die notwendige Rösttemperatur erreicht hat. So heißt es beim ersten Röstdurchgang immer abwarten und Tee beziehungsweise Kaffee trinken. Beim Braun PurEase HT 3010 dauerte beispielsweise der erste Durchgang 210 Sekunden, nur 124 Sekunden brauchte es dann bis zum goldbraunen Toast. Positiv von sich reden machte der HD2637 von Philips mit einer Differenz von gerade einmal 20 Sekunden zwischen dem ersten und den folgenden Durchgängen: 140 Sekunden wurden beim ersten Mal und dann 120 Sekunden gemessen. Wer nun meint, die Langschlitztoaster, allesamt große Geräte, seien langsamer, der irrt.
Selbst die B-Note stimmt
Die Langschlitzer erwiesen sich im Test sämtlich als sehr flott – allen voran Russell Hobbs Elegance 23380-56. Ausgerüstet mit einer Schnell-Toast-Technologie verspricht der Hersteller ein bis zu 50-prozentig schnelleres Toasten im Vergleich zu seinem Vorgänger-Modell. Gemessen wurden im Test die einmaligen Werte von 85 Sekunden für den ersten und 75 Sekunden für den nächsten Durchgang. Und auch die B-Note des 1420 Watt starken Toasters stimmt: Die integrierte „Lift and Look“-Funktion ermöglicht ein Anschauen des Toastes während des Röstens, ohne dass der Vorgang unterbrochen werden muss. Zudem ist das Gerät für einen individuell wählbaren Röstgrad mit sechs Bräunungsstufen ausgestattet, die über blaue Leuchten angezeigt werden.