13 Heißluftfritteusen im Test
Heißluftfritteusen kommen beim Frittieren ohne die Zugabe von Öl oder Fett aus. Sie versprechen so einen gesünderen, weil kalorienärmeren Genuss von Pommes Frites und panierten Fleischwaren, bei gleicher Knusprigkeit und kurzen Zubereitungszeiten. Im Test
∙ Heißluftfritteusen kommen beim Frittieren ohne die Zugabe von Öl oder Fett aus. Sie versprechen so einen gesünderen, weil kalorienärmeren Genuss von Pommes Frites und panierten Fleischwaren, bei gleicher Knusprigkeit und kurzen Zubereitungszeiten. Im Test müssen sich 13 neue Produkte beweisen.
Egal, ob auf der Dienst- oder Urlaubsreise, unterwegs sind Kartoffelspalten, Frühlingsrollen, Hähnchennuggets und Co. praktische Snacks für zwischendurch. Hin und wieder überfällt einen aber auch zu Hause der Heißhunger auf diese beliebten Schnellgerichte – vielleicht, weil sich bei dem knusprig, salzigen Geschmack auf der Zunge wundervoll im Fernweh schwelgen lässt oder weil die schnelle Zubereitung und einfache Lagerung der Lebensmittel im Tiefkühlschrank schon so manch unangemeldeten Gast verköstigt hat. Während herkömmliche Fritteusen aus einem Drahtkorb bestehen, den man ins siedend heiße Pflanzenöl hängt, kommen die dreizehn getesteten Produkte im Prinzip wie kleine Backöfen daher. Als würde man diese mit der Umluftfunktion betreiben, wird heiße Luft ins Innere der Fritteusen gebracht, in der sie dann zirkuliert.
Einige Hersteller, wie zum Beispiel Russel Hobbs und De’Longhi haben Rotoren eingebaut, die zusätzlich die Nahrungsmittel drehen oder durchmischen, so dass sie in der Hitze gleichmäßiger garen. Die Herstellung in einem gewöhnlichen, großen Backofen verbraucht mehr Energie, dauert länger und bedarf eines aufmerksamen Kochs, der die Köstlichkeiten auf dem Backblech regelmäßig wendet.
Alleskönner – oder was?
Viele Hersteller liefern ihre Geräte mit praktischen Extras, wie einem Grillrost, das beispielsweise zur Standartausstattung des Emerio Smart Fryer AF-115668 und AF-112828 gehört. Die hochwertigen Garpfannen beider De’Longhi Geräte verfügen über ein Rührelement. Der Multifry FH 1396 wird sogar mit einem zweiten keramikbeschichteten Einsatz geliefert. So kann die Grillfunktion ohne Umbau genutzt werden. Ein wahres Wunderwerk an Extras ist der Russell Hobbs Cyclofry plus 22101-56. Neben dem Garbehälter kann man Rotisserie-Gabeln oder Kebab-Scheiben einsetzen und das Gerät so in einen Grill verwandeln. Allerdings bedarf es eines Extrafachs im Küchenschrank, die vielen teils scharfen Teile sicher zu lagern. Der Rotor erzeugt zudem ein dauerhaftes Nebengeräusch. In zahlreichen Heißluftfritteusen sind die gängigsten Nutzungsbereiche über Kurzwahltasten vorinstalliert. Die Geräte von Rosenstein & Söhne, Philips, Gourmetmaxx und Severin kommen mit vier bis sechs Programmen für Pommes, verschiedene Fleischsorten, Meeresfrüchte oder Kuchen daher. Der De’Longhi FH 1396 ist hier der komfortabelste Küchenhelfer. Er verfügt über Grill-, Gar-, Backund Pizzaprogramm, es kann zudem bei der Nutzung als Backofen auf Ober- oder Unterhitze beziehungsweise Umluft umgestellt werden. Dies zeigt, der Übergang von der Heißluftfritteuse zu Küchen-Allroundern ist fließend. Daher kommt auch die wachsende Beliebtheit der Geräte, denn sie ermöglichen ein sicheres, schnelles Zubereiten von Speisen, ohne dass der Koch die ganze Zeit neben den Töpfen stehen muss. Vorsicht ist dennoch geboten: alle Geräte verfügen über „cool touch“Gehäuse, jedoch entweicht heiße Luft aus dem Luftauslass an der Rückseite der Automaten. Dies sollte unbedingt beim Aufstellen beachtet werden und Kinder sollten der Fritteuse möglichst fern bleiben, so lange der Heizvorgang läuft oder wenn der heiße Korb der Maschine entnommen wird.
Alles ohne Fett
Ohne Backpapier oder Öl, knusprige Kartoffelspalten herstellen, klingt erst mal wie ein Wunder. Tatsächlich liegen alle getesteten Geräte bei der Bewertung von Funktionsweise und Handhabung im guten oder sehr guten Bereich nah beieinander. Für den großen Hunger ist der Testsieger Philips Airfryer XXL HD9650
die beste Wahl. Nahezu ein ganzes Kilo Pommes garte er in 16 Minuten mit sehr zufriedenstellendem geschmacklichen Ergebnis und erhält dafür in der Kategorie Funktion die Note 1,1. Schneller sind nur der Steba Air Fryer HF 900 (13 Minuten für 250 g Pommes) und der Emerio Smart Fryer AF-112828 (12 Minuten für 400 g Pommes), wobei letzterer bei der Qualität und Gleichmäßigkeit der Kartoffelstäbchen Punkte verliert. 30 Minuten lang wendet der De’Longhi Multifry FH 1163 die Tiefkühlkost, aber dann erscheint diese golden knackig und gleichmäßig gebräunt. Etwas schneller ist das preisintensivere Partnergerät De’Longhi Multifry FH 1396, bei gleich gutem Geschmacksergebnis. Die meiste Zeit nimmt sich das Multifunktionsgerät von Russel Hobbs. Bei 45 Minuten kann man wirklich von schonender Zubereitung sprechen – das ist sicher für Gemüse sinnvoller als für Pommes. Dafür verbraucht das Gerät extrem wenig Energie (Note 1,1) und belegt zusammen mit dem Klarstein Air Vital 10032331/2 (Note 1,0) und der Melissa 16290043 (Note 1,2) die vorderen Plätze in der Kategorie Ökologie.
Mehr Zeit für andere Dinge
In der heimischen Küche mit einer herkömmlichen Fritteuse eine Großladung Pommes Frittes für die hungrige Kinderschar herzustellen, ist nicht immer eine Freude. Erst schleppt man literweise Pflanzenöl herbei, dann beginnt dieses mit ranzigem Geruch die Wohnung zu verpesten und schließlich kommt der Tag der Wahrheit: das Öl muss entsorgt und das Gerät aufwändig gereinigt werden. Alle getesteten Heißluftfritteusen sind im Vergleich dazu wirklich sehr pflegeleicht. Besonders einfach auseinanderzunehmen ist die Steba HF 900. Per Knopfdruck löst sich der Frittierkorb aus dem Schieber und lässt sich, ob seiner kompakten Große kinderleicht in jedem Spülbecken reinigen. Auch die großen Geräte wie der Caso AF 400 setzen auf diese Technik. Der Klarstein Air Vital 10032331/2 verfügt sogar über einen spülmaschinenfesten Korb, allerdings gibt es hier Punktabzug bei der Verarbeitung des Scharniers zwischen Schuber und Frittierkorb. Generell lässt sich jedoch sagen, dass zum Beispiel bei der Herstellung von Pommes Frites kaum Schmutzrückstände in den Geräten verblieben sind. Mit einem feuchten Schwamm oder Lappen reinigt man am besten die teflonbeschichteten Garpfannen nach dem Abkühlen. Statt großem Abwasch nach dem Essen bleibt so mehr Zeit für schönere Dinge, zum Beispiel der Kreation neuer, leckerer Gerichte. Denn: es müssen ja nicht immer Pommes sein. Rezeptvorschläge für die vielfältige Nutzung der Heißluftfritteuse liegen toll bebildert dem Philips Gerät bei oder sind auf der Homepage von De’Longhi abrufbar. Bei der Herstellung von rohen Zutaten, wie zum Beispiel Gemüse, benötigt man dann doch Öl. Aber nur ein bis zwei Esslöffel, je maximal möglicher Portion.
Mehr Ökonomie
Die Heißluftfritteusen sind nicht gerade klein, aber dafür verhältnismäßig leicht. Sie sind perfekte Multifunktionsgerät. Die saubere und geruchsarme Nutzung kann auch praktisch im Urlaub sein und einem Einsatz im Ferienhaus steht nichts entgegen. Besonders überzeugen in der Handhabung und beim anschließenden Verkosten konnten der Philips Airfryer XXL und der Gourmetmaxx. Letzterer ist zudem einer der preisgünstigsten Produkte im Test. Er hat ein fast doppelt so großes Fassungsvermögen wie der familienfreundliche Philips und benötigt ca. vier Minuten länger für ein perfektes Kartoffelstäbchen, ansonsten aber überzeugt er einschränkungslos und ist zudem sehr sparsam im Stromverbrauch.