6 Handmixer im Test
∙ Handmixer sind die Klassiker unter den Küchengeräten. Bereits im Jahr 1952 revolutionierten sie Deutschlands Haushalte. Und inzwischen sind sie feste Bestandteile nahezu jeder Küchenausstattung. Doch was können die Handmixer tatsächlich leisten? Mehr dazu können Sie im nachfolgenden Vergleichstest nachlesen.
Handmixer sind die Klassiker unter den Küchengeräten. Bereits im Jahr 1952 revolutionierten sie Deutschlands Haushalte. Und inzwischen sind sie feste Bestandteile nahezu jeder Küchenausstattung. Doch was können die Handmixer tatsächlich leisten? Mehr dazu können Sie im nachfolgenden Vergleichstest nachlesen.
Hefeteig ist der beliebteste Teig der Deutschen und unter anderem Grundlage für Brot, Brötchen, Plunder, Pizza und Stuten. Während für die einen der Hefeteig ein Kinderspiel ist, bedeutet er für andere ein Mysterium. So gilt auch die Regel: Kneten, Kneten und noch mehr Kneten! Denn nur so kann der Hefeteig richtig aufgehen. Beim Kneten bilden sich Glutenstränge, die ineinander verschlungen ein Gerüst für viele kleine Gasbläschen bilden. Diese werden dann von den Hefepilzen gefüllt und sorgen für Elastizität im Teig.
Seit den 60ern in Deutschland
Und so gilt die Faustregel: So lange kneten, bis die Handgelenke schlapp machen. Denn bis zur Einführung der Handrührgeräte mussten unsere Vorfahren ihre Teige sowie auch die Sahne mit Schneebesen und Quirls mühselig rühren und schlagen. Erst 1870 entwickelte der Amerikaner Turner Williams das erste mechanische Handrührgerät. Eine Kurbel übertrug die Kraft über Zahnräder auf die Rührstäbe. Die Kurbel wurde Anfang des 20. Jahrhunderts durch einen Elektromotor ersetzt. Rund ein halbes Jahrhundert später kam der Geschichtsschreibung zufolge das elektrische Handrührgerät aus den USA nach Deutschland. Mittlerweile sind die schnellen Helfer unentbehrlich geworden. Wer schnell Sahne steif schlagen oder einen Pizzateig herstellen will, greift nicht gleich zur großen Küchenmaschine. Ein Handmixer erfüllt die meisten Aufgaben im Handumdrehen. Die kleinen Haushaltsgeräte werden hierzulande von zahlreichen Herstellern angeboten.
Zwischen gut und sehr gut
Doch was ist tatsächlich wichtig? Dieser Frage gehen unsere Tester nach. In der Testküche finden sie beim Rühren, Kneten und Schlagen heraus, dass die Ergebnisse bei allen Testgeräten zwischen gut und sehr gut liegen. Am oberen Ende der Skala – als Testsieger – siedeln unsere Experten den MultiMix 5 von Braun an. Vor allem wegen seines umfangreichen Zubehörs wird das Gerät als der perfekte Küchenhelfer eingeordnet. Ob Schneebesen, Knethaken, Stabmixer oder Zerkleinerer – alle Teile können schnell und mühelos mit nur einem Klick ausgewechselt werden. Und dank der innovativen SmartMix-Technologie wird selbst beim Rühren von festen Kuchenteigen nur wenig Körperkraft benötigt. Zudem macht die stufenlose Geschwindigkeitsregelung (VarioControl) eine bequeme sowie präzise Bedienung mit nur einer Hand möglich, wie unsere Tester herausfinden.
Knethaken und Rührquirl
Im Unterschied zum Gerät von Braun sind die meisten Testgeräte lediglich mit den üblichen zwei sich drehenden Schneebesen sowie praktischen Knethaken ausgestattet. Und die Ergebnisse fallen in unserem Praxistest einstimmig aus: Danach werden die sonst kräftezehrenden Arbeiten zur Herstellung von Teigen und Cremespeisen quasi im Handumdrehen erledigt.
Größere Unterschiede dagegen gibt es bei Belastbarkeit und Handhabung. Auf die Wattzahl indes kommt es nicht wirklich an, sondern vielmehr auf die Feinabstimmung zwischen Getriebe, Motor und der Kräfteübertragung auf das Rührwerkzeug. Die Leistung der Mixer in unserem Test liegt zwischen 350 und 700 Watt. Natürlich bedeuten höhere Wattzahlen auch mehr Leistung und damit einen höheren Stromverbrauch. Der schlägt jedoch bei den Handmixern kaum zu Buche, da die Geräte nicht im Dauerbetrieb laufen. So beträgt der Stromverbrauch der kleinen Haushaltshelfer hochgerechnet auf das Jahr nur wenige Cent. Auch der Hand-
mixer AEG HM3310 ist lediglich mit jeweils zwei Knethaken und zwei Rührbesen ausgestattet. Doch die haben es in sich: Denn sie sind aus gehärtetem Edelstahl und damit besonders stabil. Die Auswurftaste ermöglicht ihr schnelles und einfaches Lösen und Tauschen. Fünf Geschwindigkeitsstufen plus Turbofunktion sowie der ruhige Lauf des Motors, der nur knapp über dem Referenzwert von 70 dB(A) gemessen wurde, machen das Gerät von AEG zu unserem Preis-Leistungs-Sieger.
Nur für den Kurzzeitbetrieb
Ein Nachteil des Handmixers 3832 von Severin ist der schon in der Gebrauchsanleitung ausgewiesene Kurzzeitbetrieb: Das Gerät kann maximal vier Minuten ununterbrochen benutzt werden. Danach muss es für 20 Minuten zum Abkühlen ausgeschaltet werden. Während die Tester den Mixer weder bei der Herstellung der Quarkspeise noch beim Sahneschlagen beanstanden, finden sie Kritikpunkte beim Teigkneten. Das Gerät vibriert und der Lauf ist so unruhig, dass am Handgelenk sogar leichte Schmerzen auftreten. Und auch nach 120 Sekunden finden sich im Teig noch immer kleine Mehlklumpen. Ein kurzes Nach-Kneten per Hand bleibt dementsprechend unerlässlich.
Einfach und platzsparend
Auch der Handmixer Horizon 24671-56 von Russell Hobbs tut sich beim Test mit dem Pizzateig etwas schwerer als die Vergleichsgeräte. Anfangs stottert der Motor. Am Ende müssen kleine Mehl-Nester mit der Hand ausgemerzt werden. Als „besonders cremig“dagegen bewerten die Tester die Quarkspeise. Zudem lässt sich das Gerät einfach verstauen, denn der kleine Handmixer bleibt von allein auf dem Heck stehen, ohne umzukippen.
Rührständer oder doch die Hand?
Optisch mutet das Handmixer-Set von Rosenstein & Söhne zunächst wie eine komplette Küchenmaschine an, wird doch der Mixer (mit Rührquirlen und Knethaken sowie Auswurf-Taste zum Wechseln) durch Rührständer und hochwertige Edelstahl-Schüssel komplettiert. Einfach anschalten und die Schüssel mit ihrem Fassungsvermögen von drei Litern rotiert von allein. Der Rührständer hat alles fest im Griff. Und die Hände bleiben für andere Arbeiten frei. Allerdings: Wer es schneller und in besserer Qualität möchte, sollte insbesondere beim Teigkneten auf die Hände nicht verzichten. Ein beträchtlicher Teil des zähen Hefeteigs löst sich auch nach 140 Sekunden des Knetens über den Rührständer nicht vom unteren Schüsselrand. Also muss doch manuell nachgearbeitet werden. Keine Probleme mit dem von Pearl vertriebenen Gerät gibt es indes beim Herstellen der Quarkspeise. Und die Sahne wird wie bei den Vergleichsgeräten einwandfrei.
„Kopfübertest“– Sahne schlagen
Sahne lässt sich ganz einfach mit dem Mixer schlagen. Alle Geräte bestehen den „Kopfübertest“. Dabei wird nach dem Rühren das Schlaggefäß hochgehoben und kurz umgedreht. Bleibt die Sahne im Topf, stimmt alles. Die Leistung eines Mixers beeinflusst die Drehgeschwindigkeit der Rührbesen und damit die Zeit, in der die Sahne steif geschlagen wird (siehe nachfolgende Tabelle). Doch letztlich werden hier nur wenige Sekunden Differenz gemessen. Weit wichtiger ist die passende Rührschüssel, die möglichst hoch sein und einen geringen Durchmesser haben sollte. Denn je tiefer Rührbesen in die Sahne eintauchen, desto besser das Ergebnis.