9 Dampfbügeleisen im Test
∙ Die neuen Dampfbügeleisen versprechen vor allem viel Leistung und schnelles Glätten. Aufgrund von Hochdruckdampfmenge und -stoß sollen nicht nur Blusen und Hemden spielend leicht geglättet werden, sondern auch hartnäckige Stoffe wie Leinen. Ob die Testgeräte halten, was sie versprechen, haben wir für Sie getestet.
Die neuen Dampfbügeleisen versprechen vor allem viel Leistung und schnelles Glätten. Aufgrund von Hochdruckdampfmenge und -stoß sollen nicht nur Blusen und Hemden spielend leicht geglättet werden, sondern auch hartnäckige Stoffe wie Leinen. Ob die Testgeräte halten, was sie versprechen, haben wir für Sie getestet.
Natürlich können auch die neuen Dampfbügeleisen einem den eigentlichen Akt des Bügelns nicht abnehmen, aber ihn dennoch erleichtern. Die Gleitfähigkeit sowie die Haltbarkeit der Geräte hängen dabei vor allem von dem Material der Sohle ab. In den letzten Jahren haben sich hier Keramik und Edelstahl durchgesetzt. Dieser Trend lässt sich bei den Testkandidaten ebenfalls erkennen. Die Mehrzahl der Geräte weist eine Keramik-Sohle auf, nur AEG und Philips kommen mit einer Edelstahl- bzw. Titan-Sohle daher.
Schmal und luftig
Weitere Faktoren für das Bügelergebnis bilden die Form der Bügelsohle sowie die Anordnung der Dampflöcher, denn das hat einen großen Einfluss auf das Bügelergebnis. Dabei ist die Verteilung des Dampfes entscheidend. Hierbei sollte so wenig heiße Luft wie möglich seitlich entweichen und der Dampf zudem mit gleichmäßig hohem Druck über die Sohle verteilt werden. Im Optimalfall befinden sich die Dampflöcher bis in die Bügelspitze, das erleichtert das Glätten von Hemdkragen und Knopfleiste. Das trifft auf alle Testgeräte zu. Sie unterscheiden sich einzig durch die Menge der Bügellöcher und die Verteilung. Die Dampflöcher vom GC5037 von Philips verteilen sich über die ganze Sohle, wohingegen andere Testgeräte ihre Löcher eher seitlich haben. Ebenfalls einfacher macht die Bearbeitung eine spitz zulaufende Sohlenform. Zudem sollte die Bügelsohle eher dünn sein, damit man besser unter die Knöpfe gelangen kann. Hier stechen vor allem Sichler (NX-7606) und Grundig (SI4550) mit einer flachen Sohle mit abgerundeten Kanten heraus. Dadurch ist es besonders leicht unter die Knöpfe der Knopfleiste zu gelangen. Ansonsten hebt sich lediglich das Clatronic DB3485 mit einer dickeren Bügelsohle negativ hervor.
Dampfend heiß
Doch der wichtigste Part beim Bügeln ist wohl das Glättungsergebnis. Die Geräte von AEG (DB1730 und DB1720) erzielen auch bei stark geknitterten dicken Leinenbettlaken sehr gute Bügelergebnisse. Die Dampfbügeleisen von Grundig, Sichler und Koenic stehen dem Testsieger und dem Zweitplatzierten hier ebenfalls in nichts nach und bestehen den Härtetest mit Bravur. Das Glätten eines Hemdes inklusive Knopfleiste meistern alle Testgeräte hervorragend. Das Impact Iron 2400W von Russell Hobbs bietet zwar gute Bügelergebnisse bei Baumwolle, bei Leinen benötigt man jedoch etwas Geduld, um ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erreichen. Ähnliche Ergebnisse erzielt man mit den Dampfbügeleisen von Melissa, Philips und Clatronic. Vor allem Philips überzeugt trotz ausgeschriebener Turbodampfpumpe mit der hohen Dampfstoßmenge von 70 bis 260 Gramm pro Minute (g/min) nicht beim Bügeln von festem Leinen. Die anderen Testkandidaten weisen eine wesentlich geringere Dampfmenge auf und liefern dafür bessere Ergebnisse, wie beispielsweise das SI4550 von Grundig mit 25 bis 120 g/min. Daran lässt sich erkennen, dass eine hohe Dampfmenge keine Garantie für ein perfektes Bügelergebnis ist.
Mit der Dampffunktion kann das GC5037 von Philips wieder punkten, die anderen Kandidaten bieten keinen hundertprozentig gleichmäßigen Dauerdampf. Längere Dampfaussetzer leisten sich vor allem die Dampfbügeleisen auf den hinteren Plätzen, vor allem das Gerät von Clatronic benötigt lange, um neuen Dampf zu produzieren.
Ebenfalls wichtig für das Bügelergebnis ist der Dampfausstoß, über den alle Testkandidaten verfügen. Dieser sollte idealerweise großflächig, kräftig und dicht sein. Das Impact Iron 2400W von Russell Hobbs hat einen sehr starken und dichten Dampfstoß, der schon fast zu stark ist, so dass Dampf an den Seiten hervorstößt. Dabei besteht durchaus die Gefahr, sich zu verbrühen, wenn man das Bügelstück in diesem Moment zurechtrückt. Das Stream Iron KSI270 von Koenic gibt einen recht dichten Dampfstoß ab, allerdings tritt in der Mitte mehr Dampf aus als an den außenliegenden Dampflöchern. Das hat auf das sehr gute Ergebnis jedoch keinen Einfluss. Bei den Geräten von Melissa
und Clatronic tritt bei der Dampfproduktion sogar ungewollt Wasser aus. Das ist für den Bügelvorgang eher kontraproduktiv. Die Kandidaten DB1730, SI4550 sowie NX-7606 sind optimal und befeuchten große Flächen einheitlich. Auch die übrigen Geräte erzielten zumindest gute Ergebnisse bei der Dampfstoßfunktion.
Eine heiße Sohle
Bei der Sohlentemperatur kommt es natürlich zum einen darauf an, dass diese gleichmäßig verteilt ist und zum anderen, dass sie konstant gehalten wird. Zu großen Schwankungen kommt es vor allem bei den günstigeren Testkandidaten von Koenic, Sichler und Clatronic, dicht gefolgt von Melissa. Hier werden zwar Höchsttemperaturen von bis zu 230 Grad Celsius (°C) erreicht (Clatronic). Jedoch ist die Konstanz dieser Temperaturen nicht gegeben. So kühlt sich das 16390052 wieder auf bis zu 150 °C herunter. Das Dampfbügeleisen DB3485 schwankt dabei sogar zwischen Temperaturen von 80 °C und 230 °C. Auffallend ist bei diesen Geräten zudem, dass sich die Wärme auch nicht gleichmäßig verteilt. Vor allem bei Sichler, Koenic und Grundig ist eine Wärmekonzentration in der Mitte der Bügelsohle zu erkennen. Bei dem DB1720 ist die Verteilung ebenfalls nicht optimal. Dahingegen liefern Russell Hobbs, Philips und Grundig sehr zufriedenstellende Ergebnisse. Der Testkandidat DB1730 schneidet hier am besten ab. Besonders niedrig sind die Sohlentemperaturen bei dem Dampfbügeleisen DB1720, hier werden lediglich knapp 60 °C erreicht, dass mindert das sehr gute Bügelergebnis jedoch überhaupt nicht.
Feiner Nebel
Mit Hilfe der Sprühfunktion können feinere Stoffe wie Seide oder Kunstfaser befeuchtet werden, bei denen die Dampffunktion nicht angewendet werden darf. Diese Funktion ist bei den einen durch tatsächliches Sprühen bei den anderen eher durch stetiges Tropfen gekennzeichnet. Das DB1720 von AEG sprüht einen feinen Nebel und noch dazu sehr weit. Der Testkandidat von Sichler sprüht ebenfalls sehr gleichmäßig. Eher unregelmäßig verteilt sich der Dunst bei Koenic und Russell Hobbs. Die Testgeräte von Philips und Clatronic hinterlassen eher große Tropfen als den Stoff leicht zu befeuchten.
Schnell auf Betriebstemperatur
Was die Aufheizzeit angeht, sind die Testgeräte nahezu alle sehr fix. Am schnellsten erhitzt sich das Gerät von AEG das DB1720, innerhalb von 25 Sekunden ist es einsatzbereit. Am langsamsten, was sich dann auch bei der Benotung zeigt, ist das GC5037 von Philips. Das Dampfbügeleisen benötigt ganze 115 Sekunden, um sich auf Maximalstufe hochzuheizen. Das ist auf jeden Fall nichts für ungeduldige Bügler- und Büglerinnen. Alle anderen Testgeräte brauchen lediglich um die 30 Sekunden. Eine schnelle Aufheizzeit liefern die neuen Dampfbügeleisen auf jeden Fall.
Handlich und standhaft
Nicht ganz unwesentliche Faktoren für die Nutzung eines Bügeleisens sind die Handlichkeit sowie das Abstellen. Doch die Hersteller lassen sich hier definitiv nicht lumpen. Alle Geräte liegen sehr gut in der Hand. Den einzig großen Unterschied bemerkt man lediglich beim Gewicht, je nachdem wie viel die Bügeleisen im Leerzustand wiegen. Das Abstellen der Testkandidaten erweist sich ebenfalls als sicherer Sache. Keines der Geräte tritt negativ hervor oder könnte gar eine Sicherheitsgefahr darstellen.
Die Bedienelemente unterscheiden sich nur minimal. Die einen setzen auf das typisch Drehauswahlrad (beispielsweise Melissa, Clatronic, AEG), die anderen eher auf neuartige Auswahl über ein integriertes Display (Philips). Das ist dann wohl mehr eine Frage der Präferenz beim Kunden, als eine der Funktionalität. Intuitiv nutzbar sind alle Bedienkonzepte. Alles in allem liefern die Testkandidaten sehr solide Ergebnisse. Die Details sowie Stärken und Schwächen sind in den folgenden Tabellen zu finden.