4 Haarglätter im Test
∙ Seidig glänzendes Haar ist für viele ein Traum. Dabei kann ein Haarglätter auf jeden Fall helfen. Dafür muss dieser aber vor allem auch über eine gleichmäßige Wärmeverteilung auf den beiden Glättplatten verfügen. Ein schnelles Aufwärmen und einfaches Bedienen ist wichtig. Der Test zeigt, wie gut die Ergebnisse der neuen Haarglätter sind.
Seidig glänzendes Haar ist für viele ein Traum. Dabei kann ein Haarglätter auf jeden Fall helfen. Dafür muss dieser aber vor allem auch über eine gleichmäßige Wärmeverteilung auf den beiden Glättplatten verfügen. Ein schnelles Aufwärmen und einfaches Bedienen ist wichtig. Der Test zeigt, wie gut die Ergebnisse der neuen Haarglätter sind.
Dass man das, was man hat, oft gegen etwas anderes eintauschen möchte, ist nicht auch selten bei der eigenen Frisur der Fall. Frauen mit glattem Haar wünschen sich eine Lockenpracht und bezahlen viel Geld dafür beim Friseur. Andersherum schauen Frauen mit krausem, welligem oder lockigem Haar neidisch auf die seidig glänzende, glatte Haarpracht der Freundin, Arbeitskollegin oder Nachbarin. Für diesen Wunsch bietet sich eine durch clevere Ingenieure erbrachte Lösung an: der Haarglätter. Mit diesen Geräten klemmt man eine Haarsträhne zwischen zwei heiße Platten und fährt damit vom Haaransatz bis in die Spitzen. Durch die dabei abgegebene Hitze werden die Haare geglättet. Das zumeist genutzte Material für die Heizplatten ist Keramik, da es eine besonders gute Wärmeverteilung aufweist und demnach hervorragend für die Stylingzwecke genutzt werden kann. Bei manch einem Testgerät sind die keramikbeschichteten Heizplatten zusätzlich noch mit haarpflegenden Stoffen angereichert. So ist der HS 5630 von Grundig zusätzlich mit Keratin veredelt und der Remington S8598 bietet sogar zudem noch Mandelöl. Ob und inwieweit diese Materialveredelung bei der Pflegewirkung helfen, zeigt sich im Test.
Nicht zu heiß
Wir alle wissen, dass zu hohe Temperaturen auf Dauer schädlich für das Haar sein können. Und wir alle haben sicherlich schon einmal die Warnung vom Friseur bekommen, nicht zu viel Hitze zu benutzen. Deswegen ist es wichtig, auch beim Glätten nicht mit zu hohen Temperaturen zu arbeiten. Hier geben die Hersteller von Remington, Grundig und Philips in ihren Bedienungsanleitungen Tipps, welche Temperatur für welchen Haartyp am besten geeignet ist. Doch zu niedrig darf es auch nicht sein, da sonst der gewünschte Glättungseffekt ausbleibt und mit dem Gerät sogar mehrfach über eine Strähne gestrichen werden muss. Es gilt also zu bedenken, dass blondiertes, sehr feines oder bereits strapaziertes Haar eher mit niedrigeren Temperaturen zu behandeln ist, als dickes oder gar krauses Haar. Die Hersteller empfehlen aufgrund einer möglichen Schädigung zuerst mit geringeren Temperaturen zu beginnen. Zudem ist es wichtig, dass die Haare auf keinen Fall mehr feucht sind. Außerdem sollte auf alle Fälle ein Hitzeschutzspray verwendet werden, das Schäden und Austrocknen zu vermeiden weiß.
Perfekt temperiert
Aus bereits genannten Gründen ist es für den Anwender wichtig, dass die gewählte Temperatur auch tatsächlich erreicht und über die Dauer ebenso konstant eingehalten wird. Denn wenn man eine höhere Temperatur bekommt als man eingestellt, kann das sehr schnell zu unnötigen Schäden führen. Im Test wird deutlich, dass die meisten Kandidaten eher unter der angeben Temperatureinstellung liegen. So erreicht der HS 5630 gerade mal 180 Grad Celsius anstatt eingestellter 210°C. Bei Remington (Keratin Protect S8598) und Philips (HP8372) ist dieses Phänomen auch zu beobachten. Hier liegt sogar bei beiden ein Temperaturunterschied von knapp 40°C vor. Lediglich der B9400 von Beurer by Udo Walz macht fast eine Punktlandung, mit gerade einmal 4 Grad über der gewünschten Temperatur. Eine ähnliche Erscheinung tritt bei den kleineren Leistungsstufen auf. Die Unterschiede sind bei Philips, Remington und Grundig wieder mit um die 20 bis 30 °C zu verzeichnen, wohingegen Beurer ebenfalls die Nase vorn hat. Somit würde der Mehrheit der Testkandidaten wohl ein besseres Thermostat gut zu Gesicht stehen. Bei der Wärmeverteilung sieht das schon wieder ganz anders aus: Die Testkandidaten erlauben sich kaum auffällige Schwächen. Es ist lediglich zu verzeichnen, dass bei allen Geräten die Wärme von der Mitte ausgeht und sie demnach dort auch etwas höher ist als in den Randbereichen. Jedoch tut das einem guten Glättungsvorgang keinen Abbruch.
Die Zeit rennt
Der morgendliche Zeitdruck ist jedem von uns bekannt. So ist es schön zu se-
hen, wenn sich ein Gerät in kurzer Zeit auf Betriebstemperatur erwärmt. Wer es besonders eilig hat, ist mit dem Philips HP8372 gut bedient. Dieser Testkandidat benötigt rund 25 Sekunden, sowohl um auf die 150°C, als auch auf 200°C hoch zu heizen. Dicht gefolgt wird er vom Remington Keratin Protect S8598, welcher circa 30s für die gewünschten Leistungsstufen benötigt. Beim Grundig HS 5630 und dem Beurer active B9 400 benötigt man doch etwas mehr Geduld, hier werden 30 und 40 s für die niedrigsten Temperaturen sowie 73 und 98s für die höhere Temperatur benötigt.
Glatt und geschmeidig
Zwar vermitteln die Messwerte einen guten Eindruck über die Leistungsfähigkeit der Testgeräte, allerdings ist nichts aussagekräftiger als ein ausführlicher Praxistest. Durchgeführt wird der Probandentest mit Frauen unterschiedlichen Haartypes und unterschiedlicher Erfahrungsgrade mit Haarglättern. Dabei können alle Geräte mit ihrer Funktionsweise überzeugen. So wird je nach Haartyp eben auch die empfohlene Temperatureinstellung der Hersteller gewählt. Das Gleiten durch das Haar stellt absolut kein Problem dar. Das Ergebnis der Glättung unterscheidet sich lediglich in Nuancen bei den verschiedenen Testkandidaten. Lediglich bei der Pflegewirkung ergibt sich eine
(5) Beurer kommt mit einem klassischen LC-Display daher, was sehr kontrastreich ist
(6) Philips bietet zusätzlich noch eine MoistureProtect-Funktion, die an oder ausgeschaltet werden kann Abstufung. Dass die Hitzewirkung auf das Haar nicht so schonend ist, haben wir bereits geklärt. Doch versprechen die Hersteller mit ihrer Keramikbeschichtung und der Anreicherung mit diversen Pflegestoffen durchaus ein schonenderes Styling. Das lässt sich nicht bei allen Testobjekten bestätigen. So dampfen die Haare – also die Abgabe von Feuchtigkeit des Haares – bei den Geräten von Philips und Grundig auf alle Fälle. Das kann zu einer unangenehmen statischen Aufladung und damit zu unangenehmem Fliegen der Haare führen. Doch hier hält sich der Statik-Effekt in Grenzen. Vor allem Beurer und Remington liefern großartige Glättungsergebnisse bis in die Spitzen. So bleiben die Probandinnen mit seidig glänzenden Mähnen glücklich zurück.
Einfach und handlich
Wo mit so hohen Temperaturen nah am Körper gearbeitet wird, ist ein sicherer und komfortabler Umgang wichtig. Dass die Geräte gut in der Hand liegen, also deren Ergonomie, ist bei allen Kandidaten durchaus gegeben. Jedes ist leicht und sicher zu halten. Das wird durchweg auch positiv bewertet. Ebenso wie die simpel gestalteten Bedienelemente, welche allesamt intuitiv nutzbar sind. Winziger Kritikpunkt bei Beurer: Die Positionierung der Schalter könnte etwas höher angelegt sein, da man diese ansonsten aus Versehen betätigen könnte. Auch, was das Thema Sicherheit angeht, kann man sich nicht beschweren: Bei allen Geräten wird der Kunststoff auch sehr nah an den Glättplatten nicht heiß, so dass diese zweihändig zu nutzen sind, beispielsweise für eine kontrolliertere Strähnenführung. Die Testkandidaten bieten durch die Bank weg sehr gute Ergebnisse in der Anwendung.
Hochwertig gewinnt
Beim letzten Punkt des Testverfahrens wird die Verarbeitung der einzelnen Testobjekte unter die Lupe genommen. Hier zeigen sich einige Abstufungen, was man wahrscheinlich auf die Preiskategorien zurückführen kann. So hat der Remington Keratin Protect S8598 das hochwertigste Auftreten. Bei ihm sind keine scharfen Kanten oder große Spaltmaße zu finden. Die Verarbeitung ist sauber. Ein bisschen hinterher kommen Philips und Beurer, bei welchen primär das Material nicht ganz so hochwertig wirkt. Das Schlusslicht bildet in diesem Falle Grundig, dessen Verarbeitung trotzdem sehr souverän, aber eben nicht mehr exzellent ist. Die neuen Haarglätter sind durch die Bank weg empfehlenswerte Geräte mit soliden Ergebnissen. Am Ende werden wohl eher das Design und der Preis die Kaufentscheidung beeinflussen. Auf den nachfolgenden Tabellen sind die Ergebnisse im Detail aufgeführt.