Testjahrbuch

8 Akku-Barttrimme­r im Test

- VON TOM COLDITZ

∙ Handwerker. Anpacker. Jäger. Wer täglich einen harten Job verrichtet, darf auch so aussehen. Dazu leistet nicht nur der derbe Stoff der Arbeitskle­idung seinen Teil, sondern auch der konzentrie­rte Blick und ein robustes Äußeres. Schließlic­h ist Mann Profi. Dass ein raues Aussehen keineswegs ungepflegt sein muss, zeigt der Test.

Handwerker. Anpacker. Jäger. Wer täglich einen harten Job verrichtet, darf auch so aussehen. Dazu leistet nicht nur der derbe Stoff der Arbeitskle­idung seinen Teil, sondern auch der konzentrie­rte Blick und ein robustes Äußeres. Schließlic­h ist Mann Profi. Dass ein raues Aussehen keineswegs ungepflegt sein muss, zeigt der Test.

Die Haare des Körpers sind im biologisch­en Sinne eine Schutzinst­anz. Die darunter versteckte Haut soll vor äußeren Einflüssen bewahrt bleiben und im besten Falle keine Schäden durch den Alltag erleiden. Wer sich einmal mit (nass-)rasiertem Gesicht nach draußen in die Kälte und den Wind gewagt hat, auf dem Weg in die Werkstatt, zur Baustelle oder in den Wald, weiß um diese Tatsache. Da ist es bequemer und für die Haut besser, sich einen Bart stehen zu lassen und den natürliche­n Schutz als eben diesen zu nutzen. Um damit nicht nach einiger Zeit auszusehen wie ein grauer Zauberer, der eine Gruppe Hobbits nach Mordor führt, spielt die Pflege des Bartes dennoch eine wichtige Rolle. Schließlic­h will Frau oder Freundin auch noch etwas sehen vom Gesicht ihres Mannes.

Unsagbar glatt

Da jedes Gesicht, jeder Anspruch und jeder Geschmack verschiede­n ist, haben es sich die Hersteller aktueller Barttrimme­r nicht leicht gemacht und unterschie­dliche Konstrukti­onen und Zubehörpak­ete geliefert. Im Test zeigen sich erste Unterschie­de bereits bei den Ergebnisse­n des Kurzschnit­tes, also der Rasurleist­ung ohne Aufsätze direkt auf der Haut. Hier glänzt Remington mit seinem Durablade. Nicht nur ist das Rasurergeb­nis unerreicht sauber und die Haut glatt und geschmeidi­g, auch lässt sich dieser Trimmer durch die beidseitig­en Scherkling­en äußerst komfortabe­l benutzen: Er lässt sich nach oben führen, um den unteren Rand des Bartes sauber in Form zu bringen; aber auch wie ein Nassrasier­er nach unten ziehen. In beide Richtungen liefert der Durablade exzellente Ergebnisse. Die Haut ist teils so glatt, dass man auch gegen den Strich kaum noch einen Widerstand spüren kann. Außerdem muss dieser Trimmer nicht in der Hand gedreht werden – diese Art der Konstrukti­on sucht seinesglei­chen. Aber auch abseits extravagan­ter Bauweisen können Philips, Wahl, Moser und Remington mit ihrem Endurance Groomer äußerst glatte Ergebnisse vorweisen – und das wohlgemerk­t unter Barttrimme­rn und nicht speziellen Rasierappa­raten. Ein wenig rauer, aber noch in beachtlich­er Qualität hinterlass­en Sichlers NC-4929 und der Tondeo die Haut. Einzig Sichlers NC-5888 lässt teils bis zu 2 Millimeter lange Härchen stehen – der Rasurvorga­ng muss mehrfach wiederholt werden, um alle Haare zu tilgen.

Unglaublic­h genau

Die eigentlich­en Stärken der Trimmer zeigen sich darin, wie gut sie das Barthaar auf eine bestimmte Länge schneiden und sich dabei führen lassen. Für die Einstellun­g der richten Schnittlän­ge folgen die Hersteller verschiede­nen Philosophi­en. Einzelne Aufsätze liefern Remington (Durablade), Sichler (NC-4929), Tondeo, Moser und Wahl. Diese beiden Trimmer von Remington und Sichler lassen sich trotz der einzelnen Aufsätze gut bedienen, hakelfrei führen und schneiden den Bart mit Bravour auf die gewünschte Länge. Ein wenig spitz, aber noch im Rahmen zeigen sich die Aufsätze des Tondeo. Allerdings sehr spitz bis scharfkant­ig und daher unangenehm und hakelig sind die Längenaufs­ätze bei Moser und Wahl – die teils ohne Millimeter­angabe oder nur mit Symbolen auskommen müssen und so von einer unkomplizi­erten Anwendung weit entfernt sind. Das ist schade und hier darf hersteller­seitig gern nachgebess­ert werden – scharfkant­ige Zubehörtei­le haben an Körperpfle­geprodukte­n nichts zu suchen.

Denkbar unkomplizi­ert

Praktisch und komfortabe­l hingegen zeigen sich verstellba­re Aufsätze. Diese werden am Gerät arretiert, können dort verbleiben und auf unterschie­dliche Schnittlän­gen eingestell­t werden. Philips kann hier stark punkten. Über den Ring im Griffberei­ch rastet die Einstellun­g sauber und fein abgestuft, die eingestell­te Länge wird beleuchtet angezeigt. Der Trimmer lässt sich dann ausgesproc­hen angenehm und widerstand­slos über alle

Gesichtspa­rtien führen. Selbst schwierige Stellen, wie der Adamsapfel, stellen keinerlei Hindernis dar. Auch der Endurance Groomer von Remington rastet präzise in sehr kleinen Schritten und lässt sich sehr gut führen. Dieser Trimmer fühlt sich dabei übrigens am leisesten an und bietet als besonderes Merkmal eine Transportv­erriegelun­g, die ein versehentl­iches Einschalte­n unterwegs verhindert. Zusätzlich trennt dieser Mechanismu­s den Akku von der Hauptplati­ne – Kriechströ­me bleiben aus und verlängern die Akkulaufze­it – die mit 90 Minuten das Testfeld anführt und dem Gerät zu seinem Namen „Endurance“verholfen haben sollte. Die dreistufig­e Akku-Anzeige rundet das Paket des Remington ab – nur Philips hält hier mit und bietet dem Anwender ebenfalls diese Kontrollmö­glichkeit. Dieser kann allerdings mit einem anderen Merkmal glänzen: Per Knopfdruck fährt das Gerät seine Lanze aus und lasert dem Anwender fortan den Weg durch seinen Bart. Dabei gibt die rote Linie auf der Haut präzise an, wo der Schnitt durch das Haar verläuft und ermöglicht somit nach einiger Übung exakte Kanten ohne Fehler. Außer Wahl und Remington bieten alle Hersteller die Möglichkei­t, ihre Trimmer unabhängig von der Akkuleistu­ng direkt per Netzkabel zu betreiben. Dies soll hier nur Erwähnung finden und stellt kein Kriterium für die Benotung dar, da dies mit den Möglichkei­ten der jeweiligen Elektronik zusammenhä­ngt und nicht zuletzt die individuel­le Sicherheit­sphilosoph­ie widerspieg­elt. Um die Trimmer nach ihrer Benutzung zu säubern und für den nächsten Einsatz bereit zu machen, lassen sich der Philips und beide Remingtons unter fließendem Wasser reinigen. Das ist sowohl praktisch als auch hygienisch, aber keinesfall­s selbstvers­tändlich: Alle anderen Hersteller untersagen das Spülen und lassen ihre Geräte lediglich mit einem Pinsel reinigen. Das kann auch gründlich sein, reicht aber in der Benotung nicht an die Erstgenann­ten heran. Um für die eigenen Ansprüche den richtigen Barttrimme­r zu wählen und die Haar- und Bartpflege nicht dem Zufall zu überlassen, fasst folgende Tabelle alle Testergebn­isse übersichtl­ich zusammen.

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 ??  ?? (1) Philips’ Trimmer aus der 9000er Serie sorgt optisch für Aufregung und führt die Rasur per Laser-Zielvorric­htung(2) Der Eco-Tribal macht seinem Namen Ehre und liefert ein besonders schmales Scherblatt mit, inklusive Tribal-Schablonen
(1) Philips’ Trimmer aus der 9000er Serie sorgt optisch für Aufregung und führt die Rasur per Laser-Zielvorric­htung(2) Der Eco-Tribal macht seinem Namen Ehre und liefert ein besonders schmales Scherblatt mit, inklusive Tribal-Schablonen
 ??  ?? (3) Der gummierte Griff des Moser sorgt für Handlichke­it und Grip, hält aber auch gern Haare fest(4) Remington lässt seine Trimmer wahrlich universal per USB aufladen, das Netzteil muss allerdings selbst angeschaff­t werden
(3) Der gummierte Griff des Moser sorgt für Handlichke­it und Grip, hält aber auch gern Haare fest(4) Remington lässt seine Trimmer wahrlich universal per USB aufladen, das Netzteil muss allerdings selbst angeschaff­t werden
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 ??  ?? (5) An Philips’ Trimmer leuchtet alles: sowohl die eingestell­te Rasurlänge als auch die Akkuanzeig­e…(6) …ebenso wie bei Remingtons Endurance Groomer: Auch hier wird der Akkustand wiedergege­ben
(5) An Philips’ Trimmer leuchtet alles: sowohl die eingestell­te Rasurlänge als auch die Akkuanzeig­e…(6) …ebenso wie bei Remingtons Endurance Groomer: Auch hier wird der Akkustand wiedergege­ben
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