3 Gartenhäcksler im Test
∙ Der fleißige Hobbygärtner verwertet seinen Gartenabfall auf dem Komposthaufen und gewinnt so wieder neue Erde. Aber Äste, Zweige und Grünschnitt haben dort nichts zu suchen. Wo ein Gartenfeuer oder die Müllabfuhr nicht Abhilfe schaffen sollen, kommen Gartenhäcksler zum Einsatz. Wir haben drei aktuelle Modelle getestet.
Der fleißige Hobbygärtner verwertet seinen Gartenabfall auf dem Komposthaufen und gewinnt so wieder neue Erde. Aber Äste, Zweige und Grünschnitt haben dort nichts zu suchen. Wo ein Gartenfeuer oder die Müllabfuhr nicht Abhilfe schaffen sollen, kommen Gartenhäcksler zum Einsatz. Wir haben drei aktuelle Modelle getestet.
Rein äußerlich und vom Aufbau her betrachtet sind die Garten- oder auch Leisehäcksler genannten Geräte sehr ähnlich. In die Einfüllöffnung an der Oberseite werden Äste, Zweige und auch Blätter eingeführt und gelangen zum Messerwerk, das sie häckselt. Ruckzuck fällt das Häckselgut unten in den Auffangbehälter hinein.
Unterschiede beim Aufbau
Doch erst einmal müssen die teilweise über 30 Kilogramm (kg) schweren Geräte aufgebaut werden. Vorbildlich sticht hier der Bio Silent 2500 von Stiga hervor, der ohne Werkzeug montiert wird. Die benötigten Schrauben haben Kunststoffgriffe und können leicht in die Gewinde gedreht werden, alles andere ist an diesem Häcksler bereits vormontiert. Ebenso einfach geht die Demontage wiederum ohne Werkzeug von der Hand. Ganz im Gegensatz dazu funktioniert beim SDL 2800 von Wolf Garten ohne Schraubendreher und Schraubenschlüssel nichts. Hier dauert der Aufbau dementsprechend wie auch beim Einhell-Gerät einige Minuten länger.
Für die Verbindung mit dem Stromnetz ist bei allen Geräten zwingend ein Verlängerungskabel vorgesehen. Während der Einhell-Häcksler immerhin noch ein Anschlusskabel in der Länge von 30 Zentimetern (cm) besitzt, sind es beim Stiga und Wolf Garten nur fest am Gerät installierte Buchsen, an welche die Verlängerung gekoppelt werden muss.
Ist dies erledigt, können die Häcksler in Betrieb gehen. Wenige Bedienelemente reichen hierzug aus. Neben Start und Stopp gibt es noch die Richtungstaster bzw. Regler (Wolf Garten), um das Gerät im Notfall rückwärts laufen zu lassen, falls sich Schnittgut im Messer verklemmt hat. Steckt ein Ast zu fest und das Messer ist auch im Rückwärtsgang blockiert, kann bei allen drei Modellen über einen Stellknopf das Schneidwerk gelockert und später wieder für einen sauberen Schnitt justiert werden. Angenehm fällt sofort der Einhell GC-RS 2854 CB auf, dessen Motor sehr leise läuft (92dB). Hingegen ist der Stiga mit 97 dB sehr laut und könnte auf Dauer zur Belastung für die Ohren werden. Immerhin empfehlen alle Hersteller das Tragen von Schutzhandschuhen und Ohrenschutz.
Je trockener, desto dünner
Die Angaben über den Maximaldurchmesser einzelner Äste, die gehäckselt werden können, schwanken in den Herstellerangaben von 4cm (Stiga) bis zu 4,5 cm (Einhell und Wolf Garten). Tatsächlich haben alle drei Geräte keine Probleme bei frischem Gehölz, diese Durchmesser zu verarbeiten. Es ist noch weich und lässt sich dadurch gut häckseln. Vorausgesetzt ist jedoch, dass im Vorfeld schon Seitentriebe bei stärker verzweigten Ästen vorher entfernt wurden. Eine Gartenschere sollte also immer griffbereit liegen. Ausgetrocknete Äste bereiten bei diesen Durchmessern jedoch allen Probanden die gleichen Probleme. Die Messer können das Holz nicht zerkleinern und die Walze bleibt stecken. Dies ist jedoch kein Problem, denn hiermit wissen die Häcksler umzugehen. Der jeweilige Überlastungsschutz beim Blockieren der Schneiden setzt innerhalb einer Sekunde ein und der Motor schaltet ab. Jetzt kann der Richtungstaster betätigt werden, das noch nicht verarbeitete Schnittgut wird somit einfach wieder nach oben aus dem Schacht geschoben.
Was geht, was nicht
Dünne Äste und Zweige – ob trocken oder feucht – vermögen alle Häcksler zu verarbeiten. An ihre Grenzen stoßen die Geräte aber nicht nur bei zu dicken Ästen, sondern auch bei zu viel Grünzeug. Während die Zweige vom Messerwerk nach unten gezogen werden, können die Bereiche mit Blättern schnell die Einfüllöffnung verstopfen. Stiga und Wolf Garten haben ihren Häckslern hierfür einen Stopfer bzw. Nachschieber beigelegt, damit der Benutzer nicht in die Versuchung gerät, mit der Hand in die
Einfüllöffnung zu greifen. Als weiteres Extra wartet der SDL 2800 EVO von Wolf Garten noch mit einen abnehmbaren Einfülltrichter auf. Rein theoretisch sollen so weniger Blätter und Zweige daneben fallen und besser den Weg in den Häcksler finden. Im praktischen Betrieb ist es jedoch im Test günstiger, ohne den Trichter zu arbeiten, da sich die zusammengesteckte Oberkante immer wiedervom Trichter löst und es zu schmerzhaften Verletzungen an den Händen führen kann. Unterschiede gibt es beim Volumen der Fangboxen. Während der Stiga und der Einhell jeweils 60 Liter des Häckselgutes fassen, sind es beim Wolf Garten nur 45 Liter.
Ein wichtiges Sicherheitsdetail beherrschen alle drei Modelle: Im Betrieb kann der Nutzer nicht von unten in den Häcksler fassen, da immer die Fangbox eingeschoben und fest in einen Sicherheitsschalter einrasten muss.
Fazit
Ein Gartenhäcksler ergänzt ideal den Komposthaufen, denn Zweige, kleinere Äste, Schilf und weitere nicht verrottbare Pflanzenteile können hiermit gut zerkleinert und idealerweise als Rindenmulch genutzt werden. Im Test überzeugte der Bio Silent 2500 von Stiga, dicht gefolgt vom Einhell-Häcksler, der mit einem Marktpreis von weit unter 200 Euro im Test somit klarer Preis-/ Leistungssieger wird.