4 Hochdruckreiniger im Test
∙ Wer sich vor dem Frühjahrsputz drückt, wird mit den steigenden Außentemperaturen und der erwachenden Natur bald keine Ausreden mehr finden. Haus, Garten und Auto sehnen sich bereits nach einer Befreiung vom winterlichen Schmutz. Für das grobe Werk stehen kraftvolle Hochdruckreiniger zur Wahl.
Wer sich vor dem Frühjahrsputz drückt, wird mit den steigenden Außentemperaturen und der erwachenden Natur bald keine Ausreden mehr finden. Haus, Garten und Auto sehnen sich bereits nach einer Befreiung vom winterlichen Schmutz. Für das grobe Werk stehen kraftvolle Hochdruckreiniger zur Wahl.
Wenn sich Schmutz über Monate oder gar Jahre festsetzt, kann er einer Reinigung im Handbetrieb trotzig Widerstand leisten. Das Auto, die Außenfassade des Hauses, aber auch Terrassen und Gehwege sind, ganz zu schweigen von Größe und Fläche, mit der Hand irgendwann nicht mehr sauber zu bekommen. Besonders größere Flächen mit teils hartnäckigen Verschmutzungen verdienen dann einen würdigen Gegner, der sich dem Kampf stellt. Als solche Kämpfer zeigen sich im Test vier Geräte, die sowohl mit Kraft als auch Geschick und Vielfältigkeit kein Pardon gewährten.
Kompanie antreten!
Mit allzu großen Vorbereitungen halten die Testkandidaten den Anwender wahrlich nicht auf. Eben ausgepackt, stehen die Geräte ihrem ersten Einsatz schnell zu Verfügung. Dem kleinen Kärcher K3 müssen lediglich einige Teile angesteckt, dem Cleancraft angeschraubt werden. Der große Kärcher K7 und der Nilfisk schlüpfen praktisch vormontiert aus dem Karton. Zum Ort des Einsatzes wird gerollt, und das in Flughafenmanier: wie Reisetrolleys folgen die Reiniger, am Griff gezogen, dem Anwender. Das ist für die drei Schwergewichte im Test aber auch nötig, denn mit Gewichten von knapp 19kg (Nilfisk) oder gar um die 22kg (Kärcher K7 und Cleancraft) steht einiges an Technik auf der Waage. Nur der kleine K3, mit etwas über sechs Kilogramm, lässt sich federleicht bewegen. Auch wenn er tapfer mithält, darf hier und auch für die folgenden Leistungstests nicht vergessen werden, dass der kleine Kärcher nicht in der gleichen Klasse boxt. Dies lässt auch verzeihen, dass sowohl Griff als auch Hauptschalter etwas tiefer zu erreichen sind als bei der großen Konkurrenz. Der Griff des K7 hingegen lässt sich aus der Parkposition auf eine sehr angenehme Länge ausziehen, eine Trittfläche zwischen den Rollen sorgt zusätzlich für eine leichte Überwindung des Kippmoments. Auch Nilfisk bietet dieses kleine, aber sehr feine Detail, obgleich der Griff für Personen über 1,85 Meter etwas tief sitzt. Cleancraft verzichtet auf diese Trittfläche, liefert aber einen Griff, mit dem auch große Personen sehr gut zurecht kommen dürften. Am Einsatzort angekommen, wird ein Gartenschlauch mit der gewohnten Kupplung angeschlossen und das Gerät mit Strom versorgt. Mehr ist jeweils nicht nötig, das Standard-Zubehör (Düsen und Verlängerungen) findet an allen Geräten ihren Platz und muss nicht einzeln transportiert werden.
Klar zum Gefecht!
Verschiedene Aufgaben bewältigt der K7 mit nur einer Düse, die sich in mehrere Modi versetzen lässt. Wortwörtlich im Handumdrehen lässt sich von sanft bis Hochdruck präzise diejenige Intensität wählen, die aktuell vonnöten ist. Ein Umbau ist hier als nur nötig, wenn die Druckpistole zum Gewehr verlängert werden muss. Der K3 bringt zwei Strahlrohre für die Anwendungen mit, Nilfisk analog dazu zwei Düsen. Die Umbauten machen diese beiden Hersteller dem Anwender leicht und lassen die Wechsel per Karabinerverschluss spielend von der Hand gehen. Cleancraft kann hier nur Gewindekupplungen bieten, die sauber und sicher sitzen, in ihrer Handhabung aber umständlicher sind und bei Beschädigungen der Gewinde für Probleme sorgen könnten. Auch die Sicherheitsfrage ist von den Herstellern unterschiedlich gelöst worden. Um ein versehentliches Auslösen zu verhindern und das Gerät vor dem Zugriff durch Kinder zu schützen, lassen sich die Auslöser sperren. Für die Bedienung von Cleancrafts
Sperrhebel muss die zweite Hand dazu genommen werden und die einhändige Sperrung bei Nilfisk setzt viel Geschick voraus. Besser gestaltet Kärcher sein Sicherungssystem, das mit nur einer Hand zu bedienen ist.
Feuer Frei!
Die für die Bewertung festgelegte Testfläche wird zuerst mit der jeweiligen Flächendüse bearbeitet, danach schwierige Stellen mit der intensiver arbeitenden Düse nachgebessert. Hier rennt der Cleancraft vorne weg und kann das Betonpflaster am schnellsten von alten Abgasspuren und Verwitterungen befreien. Der große Kärcher, dicht gefolgt vom Nilfisk, erreicht ebenfalls beachtliche Zeiten. Wie erwartet, benötigt der kleine K3 seine Zeit, erreicht aber das gleiche Reinigungsergebnis und kann mit einer überraschend druckvollen Düse („Dreckfräser“) überraschen. Insgesamt können alle Geräte überzeugen und leisten in puncto Reinigung sehr gute Arbeit. Die Unterschiede liegen weiterhin eher im Detail. So findet der Schlauch des kleinen Kärchers keine Aufnahme, der große Bruder hingegen rollt den Schlauch per Drehknauf spielend auf. Der Nilfisk arbeitet in dieser Hinsicht ähnlich – der Schlauch wird beim Aufspulen sehr gut geführt. Cleancraft lässt eine Führung missen, so dass der Schlauch per Hand geführt werden muss, um nicht versehentlich neben die Trommel zu ge- langen. Die beste Kabelaufnahme bietet Nilfisk. Hier wird das Kabel aufgewickelt und kann später, durch ein Umklappen der Aufnahme, sofort entnommen werden. Eine gesonderte Klemme nimmt das Kabelende mit Stecker auf. Der Cleancraft und Kärchers K3 tragen das Kabel hängend an der Seite, der K7 bietet ein Netz für die Aufnahme.
Keiner der Kandidaten zeigt sich in allen Disziplinen perfekt, aber jeder birgt seine individuellen Stärken und Vorzüge. Insgesamt sind hier vier Hochdruckreiniger angetreten, von denen jeder für sich überzeugen kann. Um für die eigenen Ansprüche das geeignete Gerät auszuwählen, hilft die folgende Tabelle und fasst die Testergebnisse zusammen.