Testjahrbuch

4 Mikroderma­brasionsge­räte im Test

- VON LISA ZUBER

∙ Wer wünscht sich nicht: strahlend-glatte, jugendlich­e Haut. Die neuen Mikroderma­brasionsge­räte verspreche­n eine Behandlung wie bei der Kosmetik. Abgestorbe­ne Hautzellen sollen gelöst, die Durchblutu­ng gefördert und feine Linie dadurch gemindert werden. Wie gut die Geräte funktionie­ren, zeigt der Test.

Wer wünscht sich nicht: strahlend-glatte, jugendlich­e Haut. Die neuen Mikroderma­brasionsge­räte verspreche­n eine Behandlung wie bei der Kosmetik. Abgestorbe­ne Hautzellen sollen gelöst, die Durchblutu­ng gefördert und feine Linie dadurch gemindert werden. Wie gut die Geräte funktionie­ren, zeigt der Test.

Die Verspreche­n der Kosmetik- und Schönheits­industrie sind groß: Vor allem wünschen sich Verbrauche­r ein jugendlich­es und strahlende­s Aussehen. Dafür sollen die Mikroderma­brasionsge­räte sorgen. Mit Hilfe dieser soll die Haut gesünder, glatter und weicher werden. Sie sollen dafür sorgen, dass Aknenarben und Altersflec­ken verblassen sowie die Textur und Elastizitä­t der Haut verbessern.

Peeling und Druck

Die Funktionsw­eise ist bei allen Geräten gleich. Am Kopf der Geräte befinden sich Aufsätze mit einer Diamantbes­chichtung. Die raue Oberfläche der Diamant-Aufsätze sorgt für einen Peeling-Effekt, das heißt überschüss­ige und abgestorbe­ne Hautzellen werden von der Oberfläche entfernt. Dabei erzeugen die Geräte einen Unterdruck, der die Durchblutu­ng fördert und damit die Zellerneue­rung stimuliert. Sprich: Das Gerät wird über die Haut geführt, welche dann zur Stimulatio­n eingesaugt und gleichzeig­t gepeelt wird. Die eingebaute­n Filter nehmen die abgetragen­e Haut sowie den Schmutz auf.

Gut ausgestatt­et

Bei allen Mikroderma­brasionsge­räten werden mindestens zwei Aufsätze zum Wechseln mitgeliefe­rt. So hat man zumindest bei allen Geräten einen normalen und einen Sensitiv-Aufsatz. Bei Remington, Beurer sowie Silk’n bekommt man noch einen Präzisions-Aufsatz dazu, der für kleinere bzw. schwer erreichbar­e Flächen, wie der Nase, geeignet sind. Für den Körper oder größere Flächen liefert Silk’n ebenfalls eine Düse. Allerdings scheint diese zur Nutzung für den Körper insgesamt zu klein. Eine Behandlung würde zu lange dauern. Beurer beschreibt seinen größten Aufsatz zur intensiven Behandlung von Problemzon­en.

Einfache Bedienung

Das Bedienkonz­ept ist grundsätzl­ich einfach. Man sucht sich den passenden Aufsatz aus, schaltet das Gerät ein und fährt damit über die Gesichtsha­ut. Alle Mikroderma­brasionsge­räte bieten verschiede­ne Intensität­sstufen, die individuel­l bestimmt werden können.

Bei Silk’n gibt es sogar ein LC-Display. Mit Hilfe dieses Bildschirm­s kann der Auto-Modus genutzt werden. Dabei wird angezeigt, welche Gesichtspa­rtie wie behandelt werden müssen. Zudem gibt es einen Countdown der bei Betrieb beginnt und anzeigt, wie lange die jeweilige Gesichtsbe­reiche behandelt werden sollen. Am Ende erfolgen Signaltöne, die den Wechsel zur nächsten Partie anzeigen. Remington, B. Kettner und Beurer geben jeweils in ihrer Bedienungs­anleitung

Hinweise zum Behandlung­svorgang und zur -zeit. Alle Hersteller weisen außerdem darauf hin mit dem Gerät nicht mehrfach über eine bereits behandelte Stelle zu gehen und vor der Verwendung einen Verträglic­hkeitstest durchzufüh­ren.

Handliche Sache

Im Gegensatz zu den restlichen Testgeräte­n wird das Modell von Beurer am Netz betrieben. Das Mikroderma­brasionsge­rät kommt in einer eigenen Box mit Spiegel, Schalter, Wechselfil­tern, Aufsätzen sowie dem Handgerät. Dieses Handgerät ist ein Stab, welcher entnommen wird, um dann Schlauch und Aufsatz daran zu befestigen. Der Stab liegt dabei wie ein Stift gut in der Hand und kann einfach über die Haut geführt werden. Aufgrund des Netzbetrie­bs wird die Bewegungsf­reiraum zwar etwas eingeschrä­nkt. Da die Behandlung jedoch vor einem Spiegel erfolgen muss, stellt das kein größeres Problem dar. Die restlichen Testkandid­aten sind ergonomisc­h geformte Handstück, die per Akku betrieben werden. Sie müssen also je nach Akkudauer aufgeladen werden. Die Verwendung ist ebenso simpel, bietet zudem mehr Bewegungsf­reiheit. Die Geräte können zum Laden einfach auf ihre Ladestatio­nen gestellt werden. Nach dem Verträglic­hkeitstest kann die

Behandlung beginnen. Natürlich sollen die Geräte nicht auf offenen Stellen, rissiger Haut, Unreinheit­en oder ähnlichem verwendet werden.

Ran an die Haut

Alles in allem wirken die Mikroderma­brasionsge­räte eher wie kleine Schleifste­ine für das Gesicht. Wenn man sich (auch auf geringster Intensität­sstufe) damit über das Gesicht fährt, so gleicht das dem Gefühl von Sandpapier. Die Prozedur ist bei allen Geräten recht unangenehm. Zwar wird die Haut bei allen Testkandid­aten gut eingesaugt, sodass man vorsichtig sein muss, um keine Blutergüss­e zu erzeugen. Allerdings findet hier keine schonlose Behandlung statt. Nach der Prozedur, die wohl bemerkt nur ein bis zweimal pro Woche durchgefüh­rt werden sollte, fühlt sich die Haut gereizt an. Ob mit oder ohne Sensitiv-Aufsatz, die Haut ist sichtlich strapazier­t. Eine leichte Rötung ist nach der Anwendung durchaus normal und geht auch zurück. Jedoch bleiben tote Hautschupp­en sowie ein Brennen auf der Haut zurück. Selbst nach der Verwendung einer guten Feuchtigke­itspflege fühlt sich die Haut beanspruch­t an. Alle Geräte machen vermeintli­ch das was sie sollen, der Effekt bleibt jedoch minimal. Hier kommt man mit einem klassisch mechanisch­en Peeling weiter.

Des Weiteren ist das Arbeiten mit den Aufsätzen ziemlich ungenau, da man nicht mehrfach über die bereits behandelte Haut gehen soll. Anhand der roten Striemen auf der Haut, ist es zwar einfacher die behandelte von den unbehandel­ten Bereichen zu unterschei­den. Trotzdem bleiben Stellen unbearbeit­et. Die Anwendunge­n dauern, laut Hersteller, zwischen 20 (Beurer) und 3 (Remington) Minuten. Weiterhin empfehlen die Hersteller in den Tagen nach der Behandlung die Verwendung eines Sonnenschu­tzes. Nach der direkten Nutzung sollte die Haut mit einer Feuchtigke­itspflege versorgt werden. Zudem sollen keine mechanisch­en oder chemischen Peelings sowohl drei bis vier Tage zuvor als auch danach verwendet werden.

Einfach sauber

Nach der Verwendung sollten die Diamant-Aufsätze auf jeden Fall gereinigt werden. Diese gestaltet sich bei allen Geräten recht einfach. Silk’n und Remington haben eine Reinigungs­bürste im Lieferumfa­ng. Beurer empfiehlt sogar die Aufsätze nach jeder Anwendung zu desinfizie­ren. Bei dem Gerät von B. Kettner können die Düsen für 5 bis 10 Minuten in heißem Wasser mit Spülmittel eingeweich­t werden. Zudem ist der Wechsel der enthaltene­n Filter wichtig. Für optimale Ergebnisse muss der Filter regelmäßig oder, wie bei Beurer, nach jeder Anwendung erneuert werden. Bei dem Mikroderma­brasionsge­rät von B. Kettner kann der Filter zudem mit Wasser durchgespü­lt werden. Der Filterwech­sel ist simpel: Mit Hilfe einer Pinzette können alle Filter schnell und problemlos ausgetausc­ht werden.

Einfache Hautpflege

Um eine glattere und strahlende Haut zu bekommen, ist die Anwendung diverser elektrisch­er Schönheits­helfer sehr verlockend. Die Mikroderma­brasionsge­räte imitieren eine bei der Kosmetik verwendete Methode zur kontrollie­rten, mechanisch­en Abtragung der oberen Hautschich­ten. Dabei werden kleine Kristalle auf die Haut gestrahlt und durch ein Vakuum wieder abgesaugt. Wer sich jedoch mit den Geräten solch eine Behandlung erhofft, wird mit den Mikroderma­brasionsge­räten wohl enttäuscht. Der sogenannte­n Diamantauf­satz. leistet jedoch in keinem Fall, dass was bei einer Kosmetiker­in. erreicht

Letztlich muss jeder für sich selbst entscheide­n, wie er eine gesunde und strahlende Haut erhalten möchte. Doch es sei gesagt, dass mit Hilfe von einfachen Feuchtigke­itscremes und einem guten Sonnenschu­tz, welche bereits für kleines Geld erhältlich sind, besser vorgesorgt werden kann.

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 ??  ?? 1 (1) Das LC-Display bei dem Mikroderma­brasionsge­rät von Silk’n hilft bei der Anwendung
(2) Beurer wartet mit einer ganzen SpaStation auf, welche mit viel Zubehör kommt
1 (1) Das LC-Display bei dem Mikroderma­brasionsge­rät von Silk’n hilft bei der Anwendung (2) Beurer wartet mit einer ganzen SpaStation auf, welche mit viel Zubehör kommt
 ??  ?? 3 (3) Die Ladestatio­n von Remington besticht durch ihre Schlichthe­it
(4) Mit Hilfe einer Pinzette kann man den Filter bei dem Gerät von B. Kettner einfach wechseln
3 (3) Die Ladestatio­n von Remington besticht durch ihre Schlichthe­it (4) Mit Hilfe einer Pinzette kann man den Filter bei dem Gerät von B. Kettner einfach wechseln
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 ??  ?? 5 (5) Direkt nach der Anwendung des Geräts von B. Kettner lässt sich eine deutliche Rötung der Haut erkennen
(6) Selbst der Sensitiv-Aufsatz von Silk’n ist ziemlich grob zur Haut und hinterläss­t ein brennendes Gefühl
5 (5) Direkt nach der Anwendung des Geräts von B. Kettner lässt sich eine deutliche Rötung der Haut erkennen (6) Selbst der Sensitiv-Aufsatz von Silk’n ist ziemlich grob zur Haut und hinterläss­t ein brennendes Gefühl
 ??  ?? 7 (7) Der kleine Filter kann bei Beurer mit Hilfe einer Pinzette entnommen und gewechselt werden
(8) Wechselfil­ter, Reinigungs­bürstchen, Normal-, Präzisions­und Sensitiv-Düse bieten eine einfache Verwendung des Geräts von Remington
7 (7) Der kleine Filter kann bei Beurer mit Hilfe einer Pinzette entnommen und gewechselt werden (8) Wechselfil­ter, Reinigungs­bürstchen, Normal-, Präzisions­und Sensitiv-Düse bieten eine einfache Verwendung des Geräts von Remington
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