4 Schallzahnbürsten im Test
∙ Die Zeiten des mühsamen „Schrubbens“während der täglichen Zahnpflege sind spätestens seit der elektrischen Zahnbürste vorbei. Schallzahnbürsten versprechen jetzt sogar eine noch bessere Reinigung bei noch geringerer Kraftanstrengung. Wir haben dieses Versprechen für Sie überprüft.
Die Zeiten des mühsamen „Schrubbens“während der täglichen Zahnpflege sind spätestens seit der elektrischen Zahnbürste vorbei. Schallzahnbürsten versprechen jetzt sogar eine noch bessere Reinigung bei noch geringerer Kraftanstrengung. Wir haben dieses Versprechen für Sie überprüft.
Nachhaltigkeit beginnt schon bei der Verpackung. Grundig und Philips kommen in schlanken, aber dennoch stabilen Kartons daher. Bei Philips ist selbst der Einschieber aus umweltfreundlicher Kartonnage. Die Hülle der ProfiCare ist sogar noch etwas komprimierter. Allein die newgen medicals präsentiert sich im klobigen, mit sehr viel Plastik ausstaffierten Karton. Dafür bietet sie uns jedoch auch 4 Aufsteckbürsten, eine Ladestation und sogar ein Sterilisationsgerät, das auf Basis von ultraviolettem Licht (UV) arbeitet. Auf den zweiten Blick werden wir allerdings leider schon von der ProfiCare enttäuscht. Wenig Verpackung ja – umweltfreundliches Innenleben – Fehlanzeige. Das Gerät muss mit einer Batterie betrieben werden, die dann noch nicht einmal mitgeliefert wird. Das enttäuscht in Zeiten von Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung. Der Hinweis, dass man statt einer Batterie auch einen Akku einsetzen kann, entschädigt das ökologische Gewissen ein wenig. Alle anderen Schallzahnbürsten besitzen einen Akku, der per Ladestation aufgeladen wird. Philips und Grundig brauchen bei der ersten Aufladung laut Anleitung 24 Stunden (h), jeder weitere Ladevorgang dauert etwa 12h. Die newgen medicals ist mit 18 Std. für die erste Aufladung etwas flotter. Die Bedienungsanleitungen von newgen medicals und Grundig sind besonders übersichtlich und anschaulich gestaltet. Anhand einer grafischen Darstellung wird die Unterteilung des Mundes in 4 Zonen, die nacheinander gereinigt werden sollten, anschaulich dargelegt.
Schwer- gegen Federgewicht
Das Zusammensetzen aller Schallzahnbürsten ist selbsterklärend und einfach. Die Aufsteckbürste wird ganz einfach auf den Korpus aufgesetzt. Grundig liefert dem Korpus für die „aufsatzlose“Zeit sogar noch ein kleines Gummihäubchen zum Schutz mit. Auch ein Reiseetui ist im Lieferumfang enthalten und begeistert. Schließlich wird somit die gute alte „Reisezahnbürste“überflüssig. Ein weiterer Schritt in Richtung Nachhaltigkeit.
Die Proficare ist mit ihren 32g ein wahres Leichtgewicht. Man bemerkt sie kaum in der Hand und schon vor dem Zähneputzen lässt dies die ersten Zweifel an der Leistung dieser Schallzahnbürste aufkommen. Grundig und
Philips liegen bei soliden 130 g , die angenehm und rutschfest in der Hand liegen. Newgen medicals ist mit 55 g ebenfalls eher von der leichteren Sorte, lässt sich aber dennoch etwas besser führen als die ProfiCare.
Das richtige Programm
Grundig, Philips und newgen medicals lassen sich problemlos ein- und ausschalten und dank verschiedener Modi regulieren. Die Beschriftungen aller drei Bürsten sind sehr beständig und werden Wind und Wetter, besonders aber Wasser eine lange Zeit standhalten können. Grundig sticht mit seinen fünf Programmen (Clean, White, Polish, Gum, Sensitive) und deren simpler Steuerung über einen leichten Tastendruck heraus. Jedes Programm hat sein eigenes Symbol und LED-Lämpchen auf der Zahnbürste. Das macht die Regulierung denkbar einfach. Die drei Funktionen von Philips lassen sich leider nur über eine komplizierte Reihenfolge unterschiedlich starker Druck einwirkungen au fein-und denselben Knopf regulieren. Das verkompliziert die Sache erheblich. Praktisch ist hingegen die„ Bürsten kopf-Austausche rinne rungsleuchte“.Hi er sollte der geübte
Nutzer jedoch auch selbst (optisch) prüfen, ob die Bürste beim Aufleuchte der Lampe tatsächlich schon ersetzt werden muss. Die ProfiCare kann hier nicht mithalten. Es gibt nur einen Druckknopf zum An- und Ausschalten und dieser lässt sich nur sehr mühsam bedienen. Trotz neuer Batterie geht die Zahnbürste schon beim zweiten Putzen entweder gar nicht erst an, oder sie legt völlig unerwartet erst nach einigen Minuten los. Auch der Knopf selbst verrät nicht, wann das Gerät an- oder ausgeschaltet ist.
Auf die Bürsten – losgeputzt!
Mit ihren 28000 Umdrehungen pro Minute (U/min) ist die ProfiCare das schwächste Glied in der Testkette. Und von diesen kommt gefühlt nur ein minimaler Teil im Kopf der Bürste an. Die Putzleistung ist nicht zufriedenstellend. Die Zähne werden nicht komplett sauber und an eine Zungenreinigung ist erst gar nicht zu denken. Die newgen medicals geht mit 35000U/min schon etwas zügiger ans Werk. Die Programme lassen sich gut regulieren und der Mundraum fühlt sich nach dem
Putzen größtenteils sauber an. Ein neues Putzintervall wird durch eine kleine Pause angezeigt. Wahre Begeisterung entlocken uns hier jedoch besonders Phlipps und Grundig. Mit 48000U/ min (Grundig) und sogar 62000U/ min (Philips) sind die Zähne nach 120, bzw. 150 Sekunden (s) rückstandslos gereinigt. Philips reagiert mit Vibrationen auf zu hohen Druck (diese Funktion kann übrigens auch deaktiviert werden) und gibt nach 30-sekündigen Intervallen einen akustischen Impuls zum Übergang zur folgenden Mundpartie. Grundig macht mithilfe eines kurzen Aussetzens der Vibrationen auf ein neues Putzintervall aufmerksam. Die Oszillation der Philips ist sehr kräftig und deshalb etwas gewöhnungsbedürftig. Menschen mit empfindlichem Zahnfleisch sollten daher erst einmal das Programm „sensitiv“wählen. Mit 55 Dezibel (db(A)) ist sie auch die lauteste Bürste im Test. Die Bürstenköpfe beider Marken sind so geformt, dass sie auch mit Retainern und Zahnspangen umgehen können. Dadurch nutzen sich die Bürstenköpfe jedoch auch ein wenig schneller als gewöhnlich ab. Nach der Reinigung ist vor der Reinigung: Das Reinigen der Bürsten nach der Verwendung bereitet kaum Schwierigkeiten. Philips, Grundig und newgen medicals lassen sich ohne Schwierigkeiten auseinandernehmen und unter Wasser abspülen. Alle drei Geräte sind wasserdicht. Da die ProfiCare batteriebetrieben ist, ist sie nicht wasserdicht und eine Reinigung des Korpus wird somit etwas erschwert.
Fazit: Viel hilft viel?
Der Test zeigt, dass man bei der Anschaffung einer Schallzahnbürste nicht primär auf den Preis achten sollte. Im Idealfall sind Philips und Grundig jahrelange Begleiter, sodass sich der recht hohe Anschaffungspreis sehr schnell wieder relativiert. Die newgen medicals bildet sowohl preislich als auch leistungstechnisch in diesem Test unser gutes Mittelfeld und ist durchaus empfehlenswert. Die ProfiCare kommt mit vielseitigen Defiziten daher, sodass von einer Anschaffung für den Dauergebrauch, trotz des unschlagbaren Preises von gut zehn Euro, eher abgeraten werden muss.