Testjahrbuch

4 Schallzahn­bürsten im Test

- VON CHRISTINA KLIEMT

∙ Die Zeiten des mühsamen „Schrubbens“während der täglichen Zahnpflege sind spätestens seit der elektrisch­en Zahnbürste vorbei. Schallzahn­bürsten verspreche­n jetzt sogar eine noch bessere Reinigung bei noch geringerer Kraftanstr­engung. Wir haben dieses Verspreche­n für Sie überprüft.

Die Zeiten des mühsamen „Schrubbens“während der täglichen Zahnpflege sind spätestens seit der elektrisch­en Zahnbürste vorbei. Schallzahn­bürsten verspreche­n jetzt sogar eine noch bessere Reinigung bei noch geringerer Kraftanstr­engung. Wir haben dieses Verspreche­n für Sie überprüft.

Nachhaltig­keit beginnt schon bei der Verpackung. Grundig und Philips kommen in schlanken, aber dennoch stabilen Kartons daher. Bei Philips ist selbst der Einschiebe­r aus umweltfreu­ndlicher Kartonnage. Die Hülle der ProfiCare ist sogar noch etwas komprimier­ter. Allein die newgen medicals präsentier­t sich im klobigen, mit sehr viel Plastik ausstaffie­rten Karton. Dafür bietet sie uns jedoch auch 4 Aufsteckbü­rsten, eine Ladestatio­n und sogar ein Sterilisat­ionsgerät, das auf Basis von ultraviole­ttem Licht (UV) arbeitet. Auf den zweiten Blick werden wir allerdings leider schon von der ProfiCare enttäuscht. Wenig Verpackung ja – umweltfreu­ndliches Innenleben – Fehlanzeig­e. Das Gerät muss mit einer Batterie betrieben werden, die dann noch nicht einmal mitgeliefe­rt wird. Das enttäuscht in Zeiten von Nachhaltig­keit und Ressourcen­schonung. Der Hinweis, dass man statt einer Batterie auch einen Akku einsetzen kann, entschädig­t das ökologisch­e Gewissen ein wenig. Alle anderen Schallzahn­bürsten besitzen einen Akku, der per Ladestatio­n aufgeladen wird. Philips und Grundig brauchen bei der ersten Aufladung laut Anleitung 24 Stunden (h), jeder weitere Ladevorgan­g dauert etwa 12h. Die newgen medicals ist mit 18 Std. für die erste Aufladung etwas flotter. Die Bedienungs­anleitunge­n von newgen medicals und Grundig sind besonders übersichtl­ich und anschaulic­h gestaltet. Anhand einer grafischen Darstellun­g wird die Unterteilu­ng des Mundes in 4 Zonen, die nacheinand­er gereinigt werden sollten, anschaulic­h dargelegt.

Schwer- gegen Federgewic­ht

Das Zusammense­tzen aller Schallzahn­bürsten ist selbsterkl­ärend und einfach. Die Aufsteckbü­rste wird ganz einfach auf den Korpus aufgesetzt. Grundig liefert dem Korpus für die „aufsatzlos­e“Zeit sogar noch ein kleines Gummihäubc­hen zum Schutz mit. Auch ein Reiseetui ist im Lieferumfa­ng enthalten und begeistert. Schließlic­h wird somit die gute alte „Reisezahnb­ürste“überflüssi­g. Ein weiterer Schritt in Richtung Nachhaltig­keit.

Die Proficare ist mit ihren 32g ein wahres Leichtgewi­cht. Man bemerkt sie kaum in der Hand und schon vor dem Zähneputze­n lässt dies die ersten Zweifel an der Leistung dieser Schallzahn­bürste aufkommen. Grundig und

Philips liegen bei soliden 130 g , die angenehm und rutschfest in der Hand liegen. Newgen medicals ist mit 55 g ebenfalls eher von der leichteren Sorte, lässt sich aber dennoch etwas besser führen als die ProfiCare.

Das richtige Programm

Grundig, Philips und newgen medicals lassen sich problemlos ein- und ausschalte­n und dank verschiede­ner Modi regulieren. Die Beschriftu­ngen aller drei Bürsten sind sehr beständig und werden Wind und Wetter, besonders aber Wasser eine lange Zeit standhalte­n können. Grundig sticht mit seinen fünf Programmen (Clean, White, Polish, Gum, Sensitive) und deren simpler Steuerung über einen leichten Tastendruc­k heraus. Jedes Programm hat sein eigenes Symbol und LED-Lämpchen auf der Zahnbürste. Das macht die Regulierun­g denkbar einfach. Die drei Funktionen von Philips lassen sich leider nur über eine komplizier­te Reihenfolg­e unterschie­dlich starker Druck einwirkung­en au fein-und denselben Knopf regulieren. Das verkompliz­iert die Sache erheblich. Praktisch ist hingegen die„ Bürsten kopf-Austausche rinne rungsleuch­te“.Hi er sollte der geübte

Nutzer jedoch auch selbst (optisch) prüfen, ob die Bürste beim Aufleuchte der Lampe tatsächlic­h schon ersetzt werden muss. Die ProfiCare kann hier nicht mithalten. Es gibt nur einen Druckknopf zum An- und Ausschalte­n und dieser lässt sich nur sehr mühsam bedienen. Trotz neuer Batterie geht die Zahnbürste schon beim zweiten Putzen entweder gar nicht erst an, oder sie legt völlig unerwartet erst nach einigen Minuten los. Auch der Knopf selbst verrät nicht, wann das Gerät an- oder ausgeschal­tet ist.

Auf die Bürsten – losgeputzt!

Mit ihren 28000 Umdrehunge­n pro Minute (U/min) ist die ProfiCare das schwächste Glied in der Testkette. Und von diesen kommt gefühlt nur ein minimaler Teil im Kopf der Bürste an. Die Putzleistu­ng ist nicht zufriedens­tellend. Die Zähne werden nicht komplett sauber und an eine Zungenrein­igung ist erst gar nicht zu denken. Die newgen medicals geht mit 35000U/min schon etwas zügiger ans Werk. Die Programme lassen sich gut regulieren und der Mundraum fühlt sich nach dem

Putzen größtentei­ls sauber an. Ein neues Putzinterv­all wird durch eine kleine Pause angezeigt. Wahre Begeisteru­ng entlocken uns hier jedoch besonders Phlipps und Grundig. Mit 48000U/ min (Grundig) und sogar 62000U/ min (Philips) sind die Zähne nach 120, bzw. 150 Sekunden (s) rückstands­los gereinigt. Philips reagiert mit Vibratione­n auf zu hohen Druck (diese Funktion kann übrigens auch deaktivier­t werden) und gibt nach 30-sekündigen Intervalle­n einen akustische­n Impuls zum Übergang zur folgenden Mundpartie. Grundig macht mithilfe eines kurzen Aussetzens der Vibratione­n auf ein neues Putzinterv­all aufmerksam. Die Oszillatio­n der Philips ist sehr kräftig und deshalb etwas gewöhnungs­bedürftig. Menschen mit empfindlic­hem Zahnfleisc­h sollten daher erst einmal das Programm „sensitiv“wählen. Mit 55 Dezibel (db(A)) ist sie auch die lauteste Bürste im Test. Die Bürstenköp­fe beider Marken sind so geformt, dass sie auch mit Retainern und Zahnspange­n umgehen können. Dadurch nutzen sich die Bürstenköp­fe jedoch auch ein wenig schneller als gewöhnlich ab. Nach der Reinigung ist vor der Reinigung: Das Reinigen der Bürsten nach der Verwendung bereitet kaum Schwierigk­eiten. Philips, Grundig und newgen medicals lassen sich ohne Schwierigk­eiten auseinande­rnehmen und unter Wasser abspülen. Alle drei Geräte sind wasserdich­t. Da die ProfiCare batteriebe­trieben ist, ist sie nicht wasserdich­t und eine Reinigung des Korpus wird somit etwas erschwert.

Fazit: Viel hilft viel?

Der Test zeigt, dass man bei der Anschaffun­g einer Schallzahn­bürste nicht primär auf den Preis achten sollte. Im Idealfall sind Philips und Grundig jahrelange Begleiter, sodass sich der recht hohe Anschaffun­gspreis sehr schnell wieder relativier­t. Die newgen medicals bildet sowohl preislich als auch leistungst­echnisch in diesem Test unser gutes Mittelfeld und ist durchaus empfehlens­wert. Die ProfiCare kommt mit vielseitig­en Defiziten daher, sodass von einer Anschaffun­g für den Dauergebra­uch, trotz des unschlagba­ren Preises von gut zehn Euro, eher abgeraten werden muss.

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 ??  ?? 3 (3) Das Bürstenmod­ell von Grundig bietet viele Betriebsmo­di – hier sind alle Ansprüche an die Zahnreinig­ung abgedeckt
(4) Problemste­lle: Die Kontaktflä­che zwischen Gerät und Bürstenkop­f muss sauber gehalten werden
3 (3) Das Bürstenmod­ell von Grundig bietet viele Betriebsmo­di – hier sind alle Ansprüche an die Zahnreinig­ung abgedeckt (4) Problemste­lle: Die Kontaktflä­che zwischen Gerät und Bürstenkop­f muss sauber gehalten werden
 ??  ?? 1 (1) Alle Modelle aus dem Test auf einen Blick (v.l.n.r.: ProfiCare, Grundig, Philips, Newgen Medicals
(2) Ausstattun­g und Lieferumfa­ng: Manche Hersteller bieten ein großes Zubehörpak­et
1 (1) Alle Modelle aus dem Test auf einen Blick (v.l.n.r.: ProfiCare, Grundig, Philips, Newgen Medicals (2) Ausstattun­g und Lieferumfa­ng: Manche Hersteller bieten ein großes Zubehörpak­et
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(6) Simpel: Im günstigen Modell von ProfiCare findet eine einzelne Batterie Platz
5 (5) Trotz Ähnlichkei­t in der Konstrukti­on liefert jeder Hersteller eigene Aufsätze, die Schmutzste­lle bleibt jedoch gleich (6) Simpel: Im günstigen Modell von ProfiCare findet eine einzelne Batterie Platz
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