10 Akku-Barttrimmer im Test
∙ Glattrasiert, Vollbart oder etwas dazwischen? Die Antwort zum richtigen Bartstil dürfte eine Generationsfrage sein und entsprechend unterschiedlich ausfallen. Eines steht fest: Erst die richtige Pflege macht aus der ganz persönlichen Wahl auch einen Stil. Dafür lassen wir aktuelle Barttrimmer gegeneinander antreten.
Glattrasiert, Vollbart oder etwas dazwischen? Die Antwort zum richtigen Bartstil dürfte eine Generationsfrage sein und entsprechend unterschiedlich ausfallen. Eines steht fest: Erst die richtige Pflege macht aus der ganz persönlichen Wahl auch einen Stil. Dafür lassen wir aktuelle Barttrimmer gegeneinander antreten.
Den eigenen Bart kennt Mann am besten und weiß genau, welche Pflege dafür nötig ist. Auch ist die Bartlänge an den verschiedenen Stellen keineswegs gleich: Koteletten, Wangen, Kinn, Schnurrbart – die nötigen Millimeterangaben hat der Träger meist exakt im Kopf. Es müssen also Geräte für das regelmäßige Trimmen her, die sich einfach aber präzise einstellen lassen und den Bart so formen, wie man es vor Augen hat.
Der richtige Grip
Zunächst fallen einem die Barttrimmer jedoch nicht ins Gesicht, sondern in die Hände, wo sich bereits die ersten Unterschiede zu erkennen geben. Grob lässt sich die Haptik unserer Testgeräte in drei Kategorien teilen: Schmal und kompakt zeigen sich beide Geräte von ProfiCare, die beiden Sichler und der Koenic. Sehr geradlinig und für große Hände etwas zu kurz erscheinen der Koenic und der NC-4868 von Sichler. Die anderen drei sind trotz ihrer eher glatten Oberfläche und dank ihrer taillierten Form griffig. Kategorie zwei kann nur als massiv beschrieben werden und vereint Sichlers Vakuum-Trimmer (NX9186) und den Remington. Beide Geräte dürften in großen Händen angenehm liegen. Remingtons Trimmer ist zusätzlich rückseitig gummiert, was für viel Grip sorgt. In Kategorie drei befinden sich der Dunlop, der Panasonic und der Philips. Der Dunlop liegt trotz glattem Material gut in der Hand und verdankt diese Griffigkeit seiner gebogenen und ebenfalls leicht taillierten Form. Trotz gemeinsamer Kategorie setzen sich Philips (abgesetzter Griffbereich und strukturierte Oberfläche) und Panasonic (weiche Oberflächenbeschaffenheit und beste Form) noch weiter nach vorn ab. Diese beide bilden in Sachen Handlichkeit die Spitze und bieten, trotz stark unterschiedlicher Bauweise, jeweils sehr gute Griff-Eigenschaften.
Die perfekte Länge
Liegen die Geräte also gut in der Hand kann das Spiel beginnen und jede Bartpartie wartet nun auf die richtige Schnittlänge. An dieser Stelle setzt sich der Dunlop trotz sehr gutem Ansatz nach hinten ab. Im Grunde funktioniert die Längenverstellung per Scrollrad für den Daumen tadellos, jedoch gibt die aufgebrachte Skala bei weitem nicht die tatsächliche Schnittlänge an. Einstellen lassen sich hier minimal 5 Millimeter (mm) und maximal 16 mm, die Skala reicht jedoch von 0 bis 8 und stimmt nicht mit der Anzeigemarkierung überein. Hier stimmt also einiges nicht. Sehr schade, denn die Bedienung ist sonst nicht schlecht. Der Kammaufsatz des 3015er von ProfiCare lässt sich in vier Stufen verstellen, welche Länge jedoch jeweils dahinter steckt, kann nur in der Bedienungsanleitung erfahren werden. Das ist umständlich und geht besser. Die Längenskala des Koenic ist gut lesbar, jedoch ohne echte Markerposition für die gewählte Einstellung, sodass man hier die Stufen mitzählen muss, um sich der Einstellung sicher zu sein.
Der Sichler NX-9105 lässt sich im Grunde gut verstellen, jedoch ist die Skala kaum zu erkennen. Beim Sichler NC-4868 und dem 3014er von ProfiCare gibt es keine variable Verstellung, stattdessen finden einzelne Längenaufsätze ihren Platz auf dem jeweiligen Gerät. Ein häufiger Aufsatzwechsel ist mit etwas Aufwand verbunden, die Schnittlänge steht dann aber zweifelsfrei fest. Bei Sichlers Vakuum-Trimmer stimmen Skala und Marker gut überein, das Verstellen geschieht mit dem Daumen und funktioniert insgesamt gut. Die Fläche für den Daumen ist jedoch sehr kantig-rauh, was teils unangenehm für die Haut des Fingers ist. Angeführt wird die Längenverstellung durch Philips,
Panasonic und Remington, die sowohl präzise als auch leichtgängig einzustellen sind. Beim Remington lässt sich die Schnittlänge digital über Touch-Tasten einstellen, ein Display gibt klar Auskunft über den aktuellen Stand. Ein interner Stellmotor bringt den Kammaufsatz dann automatisch in die richtige Position und verriegelt dort. Die Schnittlänge lässt sich dabei im Zehntel-Millimeterbereich einstellen – so genau macht das kein anderer im Test. Bei Philips und Panasonic erfolgt das Verstellen per griffigem Wahlrad, die Skalen sind jeweils von gutem Kontrast und lassen sich perfekt ablesen, sodass an der getroffenen Einstellung kein Zweifel besteht. Die Abstufung bei Panasonic ist durchgehend ein halber Millimeter, bei Philips 0,2mm in den unteren Längen, ab 2mm ebenfalls in 0,5 mm Schritten. Diese drei Geräte lassen sich also spielend leicht und zweifelsfrei auf die gewünschte Schnittlänge einstellen, dafür gibt es die Bestnote. Zusätzlich lässt sich beim Panasonic der Längenaufsatz am einfachsten abnehmen und so direkt mit der Klinge schneiden. Auch insgesamt weicht die extravagante Bauform dieses Trimmers von der aller anderen Geräte ab. Hiermit schneidet man im 90 ° Winkel
zur Hand, was in manchen Positionen durchaus seine Vorteile hat.
Sanft durch den Bart
So hart der Mann womöglich vorgibt zu sein, ein starkes Ziepen oder Haken im Bart während des Trimmens möchte wohl keiner gern verspüren. Ohne Aufsatz klappt das auch bei allen Geräten sehr gut, die nackten Klingen arbeiten sich anstandslos durch das Haar. Unterschiede gibt es aber hier bereits beim Ergebnis: Die Geräte von Sichler, Dunlop und ProfiCare hinterlassen noch leicht stoppelige Haut, auch müssen Hautpartien für ein gutes Ergebnis teils mehrfach überfahren werden. Koenic, Remington, Philips und Panasonic können das besser und hinterlassen weiche Haut und Barthaar von so minimaler Länge, wie es diese Geräteklasse überhaupt zulassen kann.
Mit Längenaufsatz ergibt sich ein ähnliches Bild: Gleichmäßig und beinahe frei von jeglichem Ziepen und Haken arbeiten die vier zuletzt genannten Geräte. Besonders hervor sticht auch hier der Testsieger Panasonic, der mit dem aalglatten Kunststoff des Längenaufsatzes und messerscharfen Klingen butterweich durchs Haar gleitet. Ein deutliches Ziepen leisten sich der Sichler NX-9186 und der 3014er von ProfiCare, was sich auch anschließend im Hautbild und -Gefühl bemerkbar macht.
Ruhig am Morgen
Da der Morgen meist eine geräuschsensible Zeit ist und die Geräte schließlich auch teils sehr nah am Ohr vorbeigeführt werden, spielt das Thema Betriebsgeräusch auch bei den Barttrimmern eine große Rolle. Da die per Gerät gemessenen Werte nicht immer mit der empfundenen Geräuschkulisse überein kommen, werden beide benotet und ergeben eine Gesamtnote. Der Sichler mit Vakuumfunktion erreicht durch ebendiese nur mittlere Bewertungen. Der Komfort der beinahe haarfreien Schnittarbeit erkauft sich an dieser Stelle mit einer höheren Geräuschbelastung, welche aber keineswegs unerträglich ist. Der sonst sehr positiv aufgestellte Philips kann sein durchdringend-lautes Geräusch jedoch nicht mit einer Zusatzfunktion rechtfertigen. Hier wäre ein dezenterer Betrieb sehr wünschenswert. Alle anderen Geräte summen und brummen (empfunden) im guten und sehr guten Bereich, sodass man sich an dieser Stelle keine Sorgen machen muss, den morgendlichen Ablauf zu stark zu belasten.