11 Haartrockner im Test
∙ Für perfektes Haaretrocknen sind vor allem richtige Temperaturen und ein möglichst starker Luftstrom wichtig. Wenn dann noch das Betriebsgeräusch dezent ist, werden optimale Eigenschaften vereint. In unserem Testlabor müssen sich die neuen Haartrockner unter Beweis stellen.
Für perfektes Haaretrocknen sind vor allem richtige Temperaturen und ein möglichst starker Luftstrom wichtig. Wenn dann noch das Betriebsgeräusch dezent ist, werden optimale Eigenschaften vereint. In unserem Testlabor müssen sich die neuen Haartrockner unter Beweis stellen.
Das Trocknen der Haare ist eine individuelle Angelegenheit, die Bedürfnisse und Ansprüche unterschiedlich. Denn je nach Haartyp (fein, dick, kraus/lockig) benötigt man heißere oder kühlere Luft, einen mehr oder weniger starken Luftstrom. Doch vor allem soll das Trocknen schnell gehen. Deswegen sollte die Luftgeschwindigkeit eines Haartrockners hoch sein, um in kürzester Zeit Ergebnisse zu erzielen. Doch bei den Luftgeschwindigkeiten tun sich die Haartrockner etwas schwer. Hier überrascht tatsächlich der NX-9188 von Sichler mit der besten Note im Testfeld. Mit 11 Meter pro Sekunde (m/s) auf niedrigster und 18 m/s auf höchster Gebläsestufe erzielt der Haartrockner top Ergebnisse. Leider versagen demgegenüber andere Geräte. Bei Remington und den anderen beiden Trocknern von Sichler mangelt es anscheinend an Gebläseleistung. Gerade einmal auf 4 sowie 7 m/s kommt das Gerät von Remington. Sichler schafft es noch auf 6 und 8/9m/s. Hier besteht seitens der Hersteller durchaus Optimierungsbedarf. Ziemlich gut schneidet dagegen der Trockner von Carrera ab. Die wirklich guten Ergebnisse (11 und 15m/s) können überzeugen. Die Leistungsfähigkeit der anderen Testgeräte ist überdurchschnittlich gut. Mit circa 10 bis 14m/s bekommt man vielleicht keinen Orkan zustande. Jedoch genügt die Luftgeschwindigkeit, um langes nasses Haar recht schnell zu trocknen. Zudem können leistungsstarke Gebläse niedrige Temperaturen bei der Trockenzeit ausgleichen.
Nur heiße Luft?
Bei der Lufttemperatur ist das so eine Sache, es muss heiß genug sein, um einen Effekt zu haben. Es darf jedoch nicht zu heiß sein, weil die Haare sonst verbrennen könnten. Vor allem wenn man mit einem Gerät so nah am Kopf und der Haarwurzel arbeitet, ist Vorsicht geboten. Denn die Haarwurzeln sind sehr empfindlich und sollte demnach nicht überhitzt werden. Da passt es gut, dass die Haartrockner bei diesem Test sehr solide Ergebnisse liefern. Mit 42 Grad Celsius (°C) auf der niedrigsten Stufe gelangt Grundig schon auf die höchste Temperatur in dieser Kategorie. Trotzdem liegt sie noch im akzeptablen Bereich. Beurer, Koenic und Sichler (NX-8566) erreichen hier nur 27 °C, was fast kühl ist. Optimal wären 35 °C, doch die werden von keinem der Testgeräte erzeugt. Immerhin gehen die Geräte somit strukturschonend vor. Denn es muss nicht sonderlich heiß zugehen, um ein schnelles und gutes Trockenergebnis zu erzielen. Für mehr Styling und diejenigen, die es wärmer mögen, gibt es noch die höhere Temperaturstufe. In diesem Testbereich unterscheiden sich die Werte etwas deutlicher. Wo Sichler (NX-8567) auf gerade einmal 42°C hochheizt, erreicht das Gerät von Emerio wirklich gute 57 °C. Remington schafft es auf 55 °C, gefolgt von ProfiCare (3030) mit 53°C. Die restlichen Haartrockner befinden sich im guten Mittelfeld und erzielen Ergebnisse um die 50°C. Bei der Leistungsfähigkeit der Heizelemente besteht jedoch etwas Verbesserungspotenzial. Wenn man mit höheren Temperaturen arbeitet sollte man darauf achten, die Geräte etwas weiter vom Haar wegzuhalten und mit kreisenden Handbewegungen dafür sorgen, dass die Hitze gleichmäßig verteilt wird. So geht man jedenfalls sicher, dass man sein Haar nicht unnötig strapaziert.
Orkan im Bad
Die Betriebsgeräusche der einzelnen Haartrockner unterscheiden sich doch drastisch. Vergleichsweise leise arbeiten die Geräte von Grundig, Remington und ProfiCare (3020). Mit Werten um die 70 Dezibel (dB(A)) auf der niedrigsten und etwas über 80dB(A) auf der höchsten
Leistungsstufe agieren die Geräte recht dezent. Einen wirklich ohrenbetäubenden Lärm macht dagegen der Haartrockner von Carrera. Zwischen 90 und 97 dB(A) pustet das Gerät einem um die Ohren. Diese Lautstärke entspricht bereits dem Lärm eines Presslufthammers oder dem einer Diskothek. Verantwortlich dafür ist wohl der im Gerät verwendet AC-Motor. Dieser soll laut Hersteller für Maximalgeschwindigkeiten sorgen und fällt somit bereits in die Profi-Kategorie. Jedoch lieferte der Motor im Geschwindigkeitstest lediglich sehr solide Ergebnisse. Bei Sichler (NX-9188) werden ähnlich hohe Dezibel gemessen. Die restlichen Geräte agieren mit aushaltbaren Lautstärken. Zwischen 80 und 90 dB(A) werden trotzdem erreicht. Alles in allem liefern die Haartrockner in diesem Test sehr solide Ergebnisse, vor allem unter dem Aspekt, dass man sich der Lautstärke lediglich für kurze Zeit aussetzt. Eine Optimierung der Betriebslautstärke wäre wünschenswert.
Praktisch und Handlich
Hinsichtlich der Gestaltung der Bedienelemente sind sich die Hersteller ziemlich einig, Wippschalter sowie Cool-ShotTaste muss ein Haartrockner haben. Doch der Grund, dass wir diese fast überall antreffen, ist vor allem ein ergonomischer. Sie sind problemlos nutzbar, logisch und simpel gestaltet. Grundig und ProfiCare (3030) stechen allerdings hervor. Beide Geräte arbeiten mit modernen Touch-Funktionen. Bei Grundig kann über Touch-Control die Temperatur ausgewählt werden. Der Haartrockner von ProfiCare ist mit einer Sensor Touch-Bedienung ausgestattet, welche sich auf der Rückseite des Griffs befindet. Das Gerät arbeitet nur, wenn eine Gebläsefunktion ausgewählt ist und die Sensorfläche berührt wird. Beide Geräte agieren latenzfrei. Remington bringt seine Schalter zudem horizontal an. Das ist es lediglich Gewöhnungssache bei der Anwendung. Ansonsten fällt auf, dass die Geräte von ProfiCare, Beurer und Koenic nach vorne hin recht schwer und somit nicht so gut ausbalanciert sind. Carreras Haartrockner hat zudem ein ziemliches Gewicht, was schnell zu Ermüdung führen kann. Ansonsten gestaltet sich die Bedienung der Testkandidaten problemlos und unkompliziert. Weiterhin kommen alle Geräte mit einer sogenannten Ondulierdüse für Präzision daher. Manche liefern noch einen Diffusor. Dieser kann den Luftstrom gleichmäßig im Haar verteilen und sorgt vor allem für Volumen im Haar. Des Weiteren
verfügen fast alle Testgeräte über die Ionen-Funktion, welche für Glanz und Anti-Statik-Effekt sorgen sollen. Sie werden durch einen Ionen-Generator dem Luftstrom zugeführt.
Ökologisch und hochwertig
Auch bei Haartrocknern zählen nicht nur die äußeren, sondern auch die inneren Werte. So ist positiv festzustellen, dass die Mehrzahl der Geräte wirklich effizient arbeitet. Wirklich negativ fallen hingegen die Trockner von Remington und Sichler (NX-8567) auf. Die hochwertige Optik des Geräts von Remington mag leider nicht darüber hinwegtäuschen, dass hier ziemlich viel Energie verbraucht wird. Die guten Funktionswerte von Emerio werden dabei durch eine nicht so gute Energiebilanz wieder getrübt. Am ökologischsten funktioniert allerdings der Haartrockner von Grundig. Zudem überzeugen bei diesem Gerät auch die Optik und die recht hochwertige Verarbeitung. Carrera, Beurer und ProfiCare können sich mit der Verarbeitung ebenfalls sehen lassen. Für welchen Haartrockner man sich am Ende entscheidet, bleibt wie immer den individuellen Bedürfnissen vorbehalten – die nachfolgenden Tabellenseiten bieten weitere Hilfestellung.