10 Luftreiniger im Test
∙ Zum Wohlfühlklima in den eigenen vier Wänden gehört auch saubere Luft. Anders als bei der Regulierung der Temperatur oder auch der Luftfeuchtigkeit lässt sich die Güte der Raumluft allerdings nicht so einfach kontrollieren und wird daher häufig vernachlässigt. Das muss nicht sein, denn moderne Geräte schaffen hier Abhilfe.
Zum Wohlfühlklima in den eigenen vier Wänden gehört auch saubere Luft. Anders als bei der Regulierung der Temperatur oder auch der Luftfeuchtigkeit lässt sich die Güte der Raumluft allerdings nicht so einfach kontrollieren und wird daher häufig vernachlässigt. Das muss nicht sein, denn moderne Geräte schaffen hier Abhilfe.
Die Luftverschmutzung vor allem in Großstädten ist in aller Munde. Mittlerweile sind schon Fahrverbote für ältere Dieselfahrzeuge in Kraft oder stehen bevor. Doch nicht nur die Außenluft ist voller Partikel und giftiger Gase. Häufig ist die Raumluft noch stärker belastet als die Luft an vielbefahrenen Straßen und beherbergt Milliarden kleiner Partikel. Neben Feinstaub sind hier auch Tierhaare und natürlich giftige Dämpfe beispielsweise durch Ausdünstungen der neuen Einrichtung ein Problem. Wird in den eigenen vier Wänden geraucht, kommt auch noch der hartnäckige Rauch von Zigaretten hinzu. Schließlich breiten sich auch Allergene, Viren und Bakterien in den eigenen vier Wänden aus. Das Problem: Fehlen Indikatoren wie unangenehme Gerüche, wird eine Verschmutzung der Raumluft häufig nicht erkannt und damit auch nicht als Problem wahrgenommen. Ein Fehler: Denn schmutzige Luft kann im schlimmsten Fall zu schwerwiegenden Erkrankungen und dauerhaften Gesundheitsschäden führen. Was also tun? Eine Möglichkeit ist der Einsatz eines Luftreinigers.
Luftreiniger im Detail
Zunächst einmal sollte zwischen Luftwäschern und Luftreinigern unterschieden werden. Während die erste Gruppe die Raumluft durch ein Wasserbad führen und damit reinigen, arbeiten Luftreiniger mit verschiedenen Filtersystemen. Im Test wurden ausschließlich Luftreiniger untersucht. Besonders effektive Luftreiniger arbeiten mit einem ausgeklügelten Filtersystem, welches in der Regel aus einem Vorfilter und je einem Aktivkohle- und HEPA-Filter besteht. HEPA steht hierbei für High Efficiency Particulare Air. Solche Filter sind besonders effektiv und filtern Rauch, Pollen und Hausstaub aus der Luft. Besonders wichtig sind diese Filter für Allergiker. Der Aktivkohlefilter filtert organische Moleküle und bindet unangenehme Gerüche. Der Vorfilter ist vor allem für groben Schmutz wie Tierhaare zuständig und lässt sich in der Regel als einziger Filter durch Absaugen und ggf. Abspülen reinigen. Die anderen Filter hingegen müssen in regelmäßigen Abständen getauscht werden. Besonders hochwertige Luftreiniger haben zusätzlich noch eine UV-Lampe und eventuell einen photokatalytischen Filter mit an Bord. Beide Systeme funktionieren am besten im Zusammenspiel: Durch die Bestrahlung mit UV-Licht werden Keime getötet, der photokatalytischer Filter filtert dann so abgespaltene Keime und Moleküle aus.
Wahl nach Raumgröße
Damit der Luftreiniger auch effektiv arbeiten kann, sollte sich der Käufer an die Raumgrößenempfehlung der Hersteller halten. Als Faustregel gilt: Je größer der Luftreiniger, umso größer ist auch die empfohlene Raumgröße. Kleinere Geräte wie der NC4786-675 von Newgen Medicals oder auch der LR 11 von Steba eignen sich daher eher für kleine Räume wie das Schlafzimmer, während größere Geräte wie die drei Testkandidaten von Philips durchaus in der Lage sind, eine komplette Mietwohnung von Verschmutzungen zu befreien. Wichtig wäre hier nur, dass die Luft aus den verschiedenen Räumen gut zirkuliert oder der Luftreiniger immer mal in einen anderen Raum gestellt wird. Besonders empfehlenswert ist der Einsatz übrigens im Schlaf- und Wohnzimmer. Diese beiden Räume werden statistisch am meisten genutzt und damit ist dort saubere Luft besonders wichtig.
Design
Das moderne Luftreiniger nicht klobig und langweilig aussehen müssen, beweisen einige Kandidaten im Test. Besonders sticht natürlich der Dyson Pure Cool mit seinem futuristischem Design heraus. Aber auch die Luftreiniger von Philips können sich sehen lassen und der Luftreiniger von Team Kalorik beeindruckt durch ein besonders umfangreiches und informatives Display. Natürlich sollte dies allein kein Kaufkriterium sein, da aber die genannten Geräte auch
bei der Funktionalität im Test gute Ergebnisse erzielen konnten, können diese ruhig in die engere Wahl einbezogen werden. Beim Thema Komfort gibt es aber wieder deutliche Unterschiede.
Bedienung
Während einfache Geräte auf großflächige Displays und eine Fernbedienung verzichten und auch über keinen Luftgütesensor verfügen, bringen hochwertige Luftreiniger mindestens eine Fernbedienung mit. Einige Geräte wie der Dyson Pure Cool und alle drei Luftreiniger von Philips lassen sich sogar via App steuern. Das ist nicht nur praktisch, sondern auch besonders effektiv. Denn dank der elektronischen Erfassung und natürlich der eingebauten Luftgütesensoren kann der Nutzer den Verschmutzungsgrad über einen längeren Zeitraum erfassen und beurteilen. Ein gezielter Einsatz des Luftreinigers bei besonders großer Verschmutzung lässt sich dann manuell oder auch automatisch einrichten. Im Test konnten wir bei einem Dauertest beispielsweise feststellen, dass im Testlabor die Luftgüte am Morgen beim Durchlüften besonders schlecht war, während ein Einsatz in der Nacht aufgrund kaum zirkulierender Raumluft nicht erforderlich war. Somit bietet sich ein Betrieb hier in den Morgenstunden an. Auch das Gerät selber erkennt solche Situationen und reagiert – soweit vorhanden – im Automatikmodus völlig automatisch.
Handhabung
Bei allen Geräten war die Erstmontage problemlos. In der Regel mussten hier nur die Filter aus der Schutzfolie entnommen werden und waren anschließend wiedereinzusetzen. Lediglich bei Dyson mussten wir etwas mehr Zeit zur Montage einplanen, da die Filter separat verpackt waren und erst dann in den Reiniger eingesetzt werden mussten. Die restlichen Geräte waren bereits vormontiert. Ein Mangel aus Umweltaspekten ist allerdings die Verpackung. So waren einige Luftreiniger nicht nur in einer Plastikfolie verpackt, sondern teilweise nochmals komplett mit Folie verklebt. Auch jeder Filter und sogar so manche Bedienungsanleitung war nochmals in Plastikfolie eingepackt. In Zeiten, wo über die Verschmutzung der Weltmeere diskutiert wird, sollten die Hersteller mit gutem Beispiel vorangehen und die Verpackung mit Folie auf das Nötigste reduzieren.
Stromverbrauch
Ein wichtiger Aspekt ist natürlich der Stromverbrauch. Hier reichte das Spektrum im Test von 9,9 bis 89,3 Watt. Fairerweise muss natürlich der Verbrauch in das Verhältnis zur Luftumwälzung und damit letztlich der empfohlenen Raumgröße gesetzt werden. Da verwundert es nicht, dass der kleiner Luftreiniger von Newgen Medicals einen deutlich besseren Verbrauch aufweist, als die größeren Geräte. Allerdings: Der für Raumgrößen bis maximal 38 Quadratmetern angegebene TKG AP 2000 von Team Kalorik ist ebenfalls ein Luftreiniger für kleinere Räume, genehmigte sich aber mit knapp 90 Watt deutlich mehr Strom als andere, teilweise für größere Räume geeignete Luftreiniger im Test. Praktischerweise verfügen aber viele der Geräte über einen Timer. So können die Geräte so programmiert werden, dass sie nur zu bestimmten Zeiten und nicht dauerhaft im Betrieb sind. Das empfiehlt sich auch aus einem anderen Grund: Steht der Luftreiniger im Schlafzimmer, kann dieser nachts unter Umständen eine ordentliche und damit störende Lautstärke entwickeln. Kein Wunder: Die zu reinigende Luft muss schließlich bewegt werden, was die Reiniger mit mehr oder weniger großen Lüftern bewerkstelligen. Hier empfiehlt es sich, den Luftreiniger schon ein paar Stunden vor der Nachtruhe laufen zu lassen, damit dieser nachts nicht stört. Manche Kandidaten verfügen zudem über einen speziellen Sleep-Mode für diesen Einsatzzweck.