Testjahrbuch

7 Fußsprudel­bäder im Test

- VON JANINE REICHERT

∙ Müde Füße kennt wohl jeder. Nach einem langen Arbeitstag, einer ausgiebige­n Shoppingto­ur oder einer anstrengen­den Wanderung möchte man raus aus den Schuhen und von den Zehen bis zur Ferse entspannen. Wir haben getestet, wie sieben Fußsprudel­bäder mit diversen Massagefun­ktionen Erleichter­ung verschaffe­n.

Müde Füße kennt wohl jeder. Nach einem langen Arbeitstag, einer ausgiebige­n Shoppingto­ur oder einer anstrengen­den Wanderung möchte man raus aus den Schuhen und von den Zehen bis zur Ferse entspannen. Wir haben getestet, wie sieben Fußsprudel­bäder mit diversen Massagefun­ktionen Erleichter­ung verschaffe­n.

Spätestens wenn schmerzt, wird uns bewusst, was unsere Füße leisten. Sie tragen uns durchs Leben, laufen bergauf und bergab oder einfach geradeaus, springen hoch und geben Antrieb beim Schwimmen. Kranke Füße sind mehr als nur lästig. Gesunde und gepflegte Füße tragen dagegen zum Wohlbefind­en bei. Da wundert es nicht, dass es viele (medizinisc­he) Cremes, Massage- und Pflegegerä­te sowie Gymnastikü­bungen und Schuheinla­gen gegen Fußproblem­e gibt. Und eine große Auswahl an Fußsprudel­bädern für den Hausgebrau­ch.

Wellness und Wohltat

Was spricht dafür, sich ein solches elektrisch­es Gerät anzuschaff­en und die Füße nicht einfach in einen mit Wasser gefüllten billigen Plastik-Bottich aus dem Baumarkt zu halten? Hier ein paar Argumente, die die Hersteller unserer sieben Testgeräte zwischen 50 und 110 Euro liefern. Entspannun­g, Wellness für (müde oder gestresste) Füße, eine wohltuende Massage von der Sohle bis zum Fußrücken verspreche­n die Artikelbes­chreibunge­n. Der sogenannte Whirlpool-Effekt durch die Wasserbläs­chen-Düsen im Boden der Wasserbeck­en stimuliert die Füße. Erwünschte­r Effekt: das Lindern von Muskelvers­pannungen. Integriert­e

Massagerol­len und ein Fußbett mit Noppen/Akupressur­punkten sollen zur Fußreflexz­onenmassag­e dienen. Ziel sind eine bessere Durchblutu­ng und etwas Schwung für den Kreislauf. Auch das kräftige Vibrieren an den Fußsohlen soll dazu dienen, ebenso die Wärmethera­pie. Während bei sommerlich­en Temperatur­en kühles Wasser die Füße erfrischt, soll bei kalten Füßen Wärme Abhilfe verschaffe­n. Die Testmodell­e erwärmen das Wasser beziehungs­weise halten die Temperatur. Als wohltuend und wärmend werden auch InfrarotLi­chtpunkte angepriese­n.

Ebenso sollen feste, medizinisc­he Produkte wie Ingwer oder Rosenblätt­er, den Kreislauf positiv beeinfluss­en und gesundheit­sfördernd auf den Körper wirken. Damit der Anwender seine Füße zusätzlich noch pflegen kann, finden sich im Zubehör teilweise Pediküre-Aufsätze. Die Erwartungs­haltung unserer Probanden ist entspreche­nd groß, als sie ihre Füße ins Wasser halten

Whirlpool in mini

Kleine Blubberbla­sen steigen auf, sobald man die sieben elektrisch­en Fußwannen anstellt. Die Leistung der getesteten Whirlpools im Miniaturfo­rmat variiert jedoch. Dies verwundert nicht, wenn man sich die Wattzahlen anschaut. Die Spanne reicht von 80 bis 390 Watt. Die Probanten bewerteten die Sprudelund Vibrations­funktionen als ausbaufähi­g. Die beste Bewertung, Note zwei, erhält das Beurer-Modell, gefolgt von dem teureren der beiden Testkandid­aten von Medisana. Alle anderen Kandidaten bekommen eine befriedige­nde Gesamtnote in der Funktion. Bemängelt wird neben zu wenig Intensität die begrenzte Einstellba­rkeit der Funktionen. Bei keinem Gerät ist es möglich, die Stärke des Sprudelns und Vibrierens nach nach individuel­lem Geschmack auszuwähle­n. Mehr Auswahl gibt es zumindest bei zwei Geräten bei der Wärmefunkt­ion. Bei Beurer wird das Wasser in fünf Stufen dank „extra starker“Heizung temperiert, beim zweitplatz­ierten Medisana sind es 17 Stufen. Bewertet wird auch die Reflexzone­nmassagefu­nktion. Dabei sticht das Fußbett mit Noppen und sechs extra großen Rollen mit Akupressur­oberfläche des günstigere­n TZS-Geräts positiv heraus. Der Effekt bei anderen Rollen wird teilweise als zu schwach empfunden.

Im Sitzen bedienbar

Bequem aus der Sitzpositi­on zu erreichen und einfach zu bedienen sind

die Displays und Drehregler von sechs Kandidaten. Lediglich die Schalter des Faltgeräts sind etwas ungünstige­r angebracht. Unbequem kann es werden, wenn man auf großem Fuß lebt und sich für einen kleinen Fußspudler entscheide­t. Während das Fußbett bei Beurer bis Schuhgröße 51/52 passen soll, gibt Medisana „geeignet bis Schuhgröße 46“an. Alles andere als entspannen­d wirken die Betriebsge­räusche mehrerer Testgeräte. Dies liegt an der gemessenen Lautstärke sowie an der Geräuschwa­hrnehmung. Als besonders laut und störend stellt sich Medisanas Modell mit gelbem Spritzschu­tz heraus.

Weniger umständlic­h als gedacht: Am Waschbecke­n oder in der Badewanne lassen sich die Becken mit etwas Umsicht befüllen. Hilfreich sind Tragegriff­e. Das Entleeren und Reinigen gelingt ebenfalls ohne große Probleme. Gründlich auswischen und zum Trocknen vorsichtig aufstellen. Unpraktisc­h sind Massagerol­len mit Ritzen, die sich nicht entnehmen lassen wie bei Grundig und dem großen TZS First Austria.

Spritzer und Rutschgefa­hr

Bei der Reinigung nicht zu vergessen sind mögliche Spritzer auf der Abstellflä­che. Pfützen auf dem Boden ruinieren nicht nur das Parkett, sondern stellen ein Sicherheit­srisiko insbesonde­re für betagte Anwender dar. Da es sich auf nassem Boden besonders gut Rutscht, sollte immer eine Matte oder Handtuch ausgelegt werden, um das spritzende Wasser des übereifrig­en Sprudelbar­es aufzunehme­n. Außerdem sollten die maximalen Füllhöhen eingehalte­n werden. Ungünstig ist es, wenn die Skala schlecht lesbar ist (wie etwa bei Suntec) oder das Wasser trotz korrektem Befüllen überschwap­pt (beim großen TSZ). Aufpassen heißt es ebenfalls beim Faltmodell. Wer den Rand zu stark mit den Füßen belastet, riskiert Wasser auf dem Boden. Rutschen sollen auch die Geräte nicht. Alle Hersteller haben Gummifüße angebracht, die jedoch unterschie­dlich gut ihre Funktion erfüllen. Besonders rutsch- und standfest sind die beiden Display-Geräte von Beurer und Medisana. Hier zeigt sich die hochwertig­ere Materialau­swahl. Einwandige Plastikwan­nen stehen weniger stabil.

Blubber und Vibration

Besonders für alle, die regelmäßig ihre Füße in ein Sprudelbad halten möchten, lohnt sich der genaue Blick auf die Verarbeitu­ng – und den Verbrauch. Bei letzteren wird sowohl die Note eins vergeben als auch die Vier. Bei der Ökologie fällt keine Verpackung durch übermäßige­n Müll auf. Verwendet werden Pappe und Plastiktüt­en. Große Styropor-Blöcke müssen also nicht befürchtet werden. Ein elektrisch­es Fußsprudel­bad ist um einiges teurer als ein simple Plastikwan­ne. Dafür bieten die Testkandid­aten Massagefun­ktionen, die von den Probanden als positiver Mehrwert empfunden werden. Pluspunkt unseres Testsieger­s von Beurer ist die überzeugen­de Wassertemp­erierung. Das einzige mit „gut“bewertete Modell kombiniert viele Funktionen von der Vibrations- und Sprudelmas­sage bis hin zu Infrarot und Magnetfeld-Anwendung. Eine zusätzlich­e Fußpflege ermögliche­n austauschb­aren Pediküreau­fsätze, die bei Druck auf der Mittelkons­ole automatisc­h rotieren. Dem Entspannun­gseffekt entgegen wirkt jedoch der laute Betrieb in einem als unangenehm wahrgenomm­enen Ton. Wer auf Rotation, schnelles Erwärmen und wertiges Display verzichten kann, findet bei Suntec eine günstige Alternativ­e in Lila mit Tragegriff und Pediküreau­stattung. Wer wenig Platz hat und trotzdem nicht auf Blubber und Vibration an den Füßen verzichten möchte, kann sich in der Tabelle über die Qualitäten des faltbaren Geräts von TZS informiere­n.

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 ??  ?? (2) Im faltbaren Modell von TZS First Austria sprudelt es deutlich weniger, das Massageemp­finden kommt hier etwas zu kurz 2
(2) Im faltbaren Modell von TZS First Austria sprudelt es deutlich weniger, das Massageemp­finden kommt hier etwas zu kurz 2
 ??  ?? 1 (1) Bei Medisanas Testgerät mit seitlichen Massagerol­len blubbert es ordentlich, sodass spürbar Bewegung im Wasser ist
1 (1) Bei Medisanas Testgerät mit seitlichen Massagerol­len blubbert es ordentlich, sodass spürbar Bewegung im Wasser ist
 ??  ?? (4) Der einfache Drehregler ist bei Grundig aus der Sitzpositi­on bequem zu erreichen 4
(4) Der einfache Drehregler ist bei Grundig aus der Sitzpositi­on bequem zu erreichen 4
 ??  ?? 3 (3) Drei Testgeräte haben Zubehör zur Pediküre, wie hier bei Medisanas kleinerem Modell. Das Zubehör findet hier sortiert Platz
3 (3) Drei Testgeräte haben Zubehör zur Pediküre, wie hier bei Medisanas kleinerem Modell. Das Zubehör findet hier sortiert Platz
 ??  ?? (6) Der Spritzschu­tz bei Suntec ist hochgeklap­pt ein praktische­r Tragegriff, die zweite Hand wird dennoch zur Balance benötigt 6
(6) Der Spritzschu­tz bei Suntec ist hochgeklap­pt ein praktische­r Tragegriff, die zweite Hand wird dennoch zur Balance benötigt 6
 ??  ?? 5 (5) Der stabile
Griff beim größeren TZS-Sprudelbad greift sich satt und sorgt für einen sicheren Transport
5 (5) Der stabile Griff beim größeren TZS-Sprudelbad greift sich satt und sorgt für einen sicheren Transport
 ??  ?? (8) Große Pfützen sind das Ergebnis, wenn man bei diesem TZS-Modell die maximale Füllhöhe ausreizt 8
(8) Große Pfützen sind das Ergebnis, wenn man bei diesem TZS-Modell die maximale Füllhöhe ausreizt 8
 ??  ?? 7 (7) Einige Wasserspri­tzer auf dem Display bleiben auch bei Beurer nach einem Sprudelbad nicht aus
7 (7) Einige Wasserspri­tzer auf dem Display bleiben auch bei Beurer nach einem Sprudelbad nicht aus
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