Glatt gekämmt
Durch einmaliges Kämmen seidig glattes Haar mag die Wunschvorstellung vieler Frauen und Männer sein. Die Haarentwirrbürsten können dabei helfen, die wilde Mähne zu bändigen. Die beheizten Borsten sollen für glatte Ergebnisse in kurzer Zeit sorgen. Wie gut sich die Bürsten eignen, zeigt der Test.
Morgens Haare kämmen und dann schnell aus dem Haus. Diesen Wunsch hegen oft Menschen mit welligem, krausem oder lockigem Haar. Eine interessante Lösung bieten hier die Hersteller mit ihren elektrischen Bürsten. Durch die abgegebene Hitze beim Durchfahren werden die Haare geglättet. Sie sollen ein Styling während des Kämmens ermöglichen. Die Bürsten kommen in verschiedener Form, sei es schaufelförmig, rund oder schmal. Im Test haben wir sie genauer unter die Lupe genommen.
Aufs Grad genau?
Für eine gleichmäßige Temperaturverteilung beim Bürsten sollen die Keramikbeschichtungen der Haarentwirrer sorgen. Dabei kommen nur die Geräte von Remington (CB7A138) und Pepcare mit auswählbaren Temperaturstufen daher. Bei ProfiCare gibt es nur eine konstante Hitze. Die Haarentwirrbürste von Remington (DT7435) funktioniert ganz ohne Wärme. Die oszillierenden Borsten sollen die Haare sowohl im nassen als auch im trockenen Zustand entwirren. Die Anwendungsmöglichkeit auch im nassen Haar verschafft dem Gerät dahingehend einen kleinen Vorteil. Eine Ungleichmäßigkeit der Temperatur ist beim Stylen mit den Geräten nicht zu spüren. Remington empfiehlt in der Bedienungsanleitung unterschiedliche Temperaturen für verschiedene Haartypen. Bei dünnem, feinem, strapaziertem und aufgehelltem Haar sollte die niedrigste Stufe von 150 Grad Celsius (°C) genutzten werden. Für normales und gesundes Haar kann schon die mittlere Temperatur von 190°C eingeschalten werden. Mit kräftigen, sehr lockigen und schwer zu bändigenden Haaren werden die 230 °C empfohlen. Pepcare bietet zwar mehr Auswahl (von 150 bis 230 °C in 10er-Schritten), gibt allerdings keinerlei Hinweise für Anwendung. Als Standardtemperatur ist hier 190 °C ausgewählt, sobald man das Gerät einschaltet. Dann kann zwischen den restlichen Stufen mit Plus- und Minus-Knopf gewählt werden. Bei der Bürste von ProfiCare gibt es keine Auswahl. Hier wird nur eingeschaltet und gewartet bis das Gerät betriebsbereit ist. Das ist insofern schwierig, da sich schlecht einschätzen lässt, wie heiß das Gerät tatsächlich wird. Bei Remington und Pepcare bleiben zumindest eine Auswahl und die Möglichkeit sich vor Haarschäden zu schützen. Wichtig es dabei vor allem, dass die Geräte ebenso wie Glätteisen und Lockenstäbe nicht auf nassen oder feuchten Haar verwendet werden dürfen. Denn die Feuchtigkeit, die sich im Haarinneren befindet, würde sich durch die Hitze ausdehnen und somit den Haarschaft sprengen. Die Verwendung eines Hitzeschutzes ist außerdem empfehlenswert, um ein Austrocknen zu verhindern. Also nicht alle Haarentwirrbürsten verfügen über die Option der Temperaturauswahl. Die gute Temperaturauswahl bei Pepcare ist hier definitiv von Vorteil.
Glatt und glänzend
Die technischen Details geben einen ersten Einblick über die Funktionsweise der Haarentwirrbürsten. Aber ein Praxistest gibt Aufschluss über die Glättungsergebnis sowie Haltbarkeit und Haarschonung. Zudem zeigt sich, ob die Bedienung einfach und schnell zu verstehen ist. Dabei spielen Handlichkeit und Ergonomie eine wichtige Rolle. Bereits wenn man die Bürsten in die Hand nimmt fallen einem Unterschiede auf. Der Griff bei ProfiCare ist recht dick und lässt sich mit kleineren Händen schlecht greifen und halten. Das Gerät könnte dadurch schnell aus der Hand rutschen. Auch die batteriebetriebene Bürste von Remington (DT7435) hat einen sehr dicken Griff. Dafür biete sie durch die Kabellosigkeit mehr Bewegungsfreiheit. Bei Pepcare fällt auf, dass
sich das meiste Gewicht im Bürstenkopf befindet und sich die Balance nach vorn verlagert. Beim Styling wird die Bürste schnell schwer. Gut in der Hand und gleichmäßig ausbalanciert ist die Bürste von Remington CB7A138. Die Bedienelemente sind zudem bei allen Geräten recht schlicht gestaltet. Es werden simple Knöpfe und Schalter verwendet. Der Temperaturschalter von Remington hebt sich durch seine Drehmechanik hervor. Bei Pepcare finden wir sogar ein Display, Remington (CB7A138) kommt mit LED-Betriebsanzeige. Bei den anderen beiden Haarentwirren gibt es lediglich einen Ein-/Aus-Schalter. Die Bedienung ist bei allen intuitiv möglich. Vor der Anwendung empfehlen die Hersteller, außer die Remington DT7435, das Haar zu trocknen. Kurios erscheint es, dass Remington und Pepcare schreiben, dass Haar solle „nicht verheddert“sein bzw. man solle das Haar gut durchkämmen. Die Bürstenform der Geräte impliziert diese Aufgabe eigentlich. Leider muss man sich bei diesen Geräten von der Vorstellung des normalen Durchkämmen und Fertigsein verabschieden. Es muss hier Strähne für Strähne gearbeitet werden. Die Rundbürstenform des Remington (CB7A138) ermöglicht ein ähnliches Styling wie mit Haartrockner und Rundbürste. Von unten kämmt man die Strähnen und kann ihnen dabei direkt ein bisschen Schwung und Volumen verleihen. Jedoch werden die Spitzen nicht ohne mehrfaches Bearbeiten glatt. Glatt bis in die Spitzen werden die Haare mit dem Haarentwirrer von ProfiCare. Durch langsameres Kämmen bekommt man ähnlich gute Glättungsergebnisse bei Pepcare. Einzig das Gerät von Remington (DT5435) kann das Haar lediglich entwirren, jedoch nicht dauerhaft glätten. Leider ziept und zieht es auch etwas mit der Bürste von ProfiCare. Angenehmer ist die Anwendung der anderen Entwirrer. Im Test wird allerdings schnell klar, dass die empfohlenen Temperaturen von Remington nicht ausreichen, um befriedigende Ergebnisse zu schaffen. Mit etwas erhöhter Temperatur hält die Glättung auch definitiv länger.
Die Uhr tickt
Die Geräte sind, außer ProfiCare, in kürzester Zeit betriebsbereit. Bei der Glättbürste von ProfiCare muss man geschlagen 10 Minuten warten bis zur Betriebsbereitschaft. Am schnellsten ist natürlich die DT7435, da beim Einschalten die Borsten direkt zu schwingen anfangen. Einen zerzausten Schopf kann man also relativ schnell zu Leibe rücken. Allerdings ist die Prozedur mit den Haarentwirrbürsten nicht wirklich schneller als mit herkömmlichen Haarglättern. Einziger Vorteil sind die Borsten, welche besser bis zum Haaransatz und zwischen die Haare gelangen. Durch das Von-Unten-Ansetzen der Bürste kann einfacher Volumen geschaffen werden.
Gute Qualität
Deutlich wird beim Blick auf die Verarbeitung, dass durchaus der Preis eine Rolle spielt. Für etwas mehr Geld bekommt man ein bisschen besseres Material mit einer sauberen Verarbeitung. Alles in allem wirken die Geräte im Gesamtpaket sehr solide verarbeitet. Etwas hochwertigeren Kunststoff bekommt man bei Remington. Lobenswert ist vor allem die sehr geringe Verwendung von Kunststoff bei den Verpackungen. Noch mehr Pappe wäre allerdings wünschenswert. Jedoch müssten beim CB7A138 nicht alle Teile einzeln verpackt sein. Zusammenfassend liefern die Haartentwirrbürsten gute Funktionsnoten. Für einen näheren Blick auf die Geräte und die Kaufentscheidung hilft die folgende Tabelle.