Schimmelbildung vorbeugen
Schimmel in der Wohnung will man nun wirklich nicht haben. Zur Vorbeugung von gesundheitsschädlichem Schwarzschimmel hilft es, das Raumklima zu kontrollieren und zu optimieren. Luftentfeuchter sind dabei ein nützliches Hilfsmittel. Wir nehmen 4 aktuelle Modelle unter die Lupe.
Das Thema Luftfeuchte und Raumklima wird immer wichtiger. Während manche Wohnungsinhaber und Hausbesitzer mit zu geringen Luftfeuchtewerten zu kämpfen haben, haben andere zu viel Luftfeuchte in der Wohnung. Beide Varianten sind gesundheitsschädlich. Eine Luftfeuchte unter der Wohlfühlgrenze von 35 Prozent lässt Bakterien auf Schleimhäuten im Körper besser gedeihen, zu hohe Werte sorgen für Schimmelbildung im Raum und somit Gesundheitsgefahr durch Pilzsporen. Um einer zu hohen Luftfeuchte entgegen zu wirken sind so genannte Luftentfeuchter das perfekte Hilfsmittel. Wir haben uns einmal vier Geräte genauer angesehen.
Funktionsweise
Luftentfeuchter gibt es in verschiedensten Ausführungen. Die Einstiegsmodelle sind in der Regel im Drogeriehandel oder Baumarkt erhältlich. Ihre Wirkungsweise basiert auf Absorption in hygroskopischen Flüssigkeiten. Effektiver und auch langfristiger sind dagegen Luftentfeuchter auf Kondensationsbasis. In Luftentfeuchtern für den Haushaltseinsatz und in die Taupunktunterschreitung durch einen geschlossenen Kühlkreislauf bewirkt. Die wärmere feuchte Luft wird durch einen Ventilator angesaugt und zum Verdampfer geleitet, wo die Luftfeuchtigkeit kondensiert und abtropft. Das Kondensat wird anschließend in einem Behälter gesammelt. Die vier nachfolgenden Testkandidaten basieren genau auf dieser Wirkungsweise. Es empfiehlt sich die Geräte in Räumen mit einer Temperatur um die 20 Grad Celsius oder höher einzusetzen, da somit der Taupunkt-Effekt und somit ihre Wirkungsweise der Geräte optimal ist.
Auswahl des Gerätes
Eines der wichtigsten Entscheidungskriterien bei allen Raumklimageräten ist die passende Auswahl zur Größe des Raumes. So muss für die Luftentfeuchtung eines Einfamilienhaus-Kellers in der Regel ein deutlich größeres Gerät zum Einsatz kommen als für die Entfeuchtung eines Badezimmers. Dabei unterscheiden sich die Geräte nicht nur bei der Luftmengenbewältigung sondern auch beim Wassertank, schließlich führt dieser bei allen Geräten nach vollständiger Füllung zum Abschalten des Gerätes.
Automatische Abschaltung
Drei der vier im Test befindlichen Geräte erlauben dem Benutzer Einstellungsmöglichkeiten
direkt am Gerät vorzunehmen. Somit lässt sich beispielsweise der Entfeuchtungsgrad einstellen. Sobald dieser unterschritten wird, stoppen die Geräte automatisch und schalten sich in eine Art Standbymodus. Nachdem die Luftfeuchte wieder ansteigt starten die Geräte automatisch erneut und beginnen den Entfeuchtungsvorgang. Diese Automatikfunktion beherrschen die Testkandidaten Aktobis WDH-725DG, Suntec DryDix 10 Pure und Suntec DryFix 20 Pure sehr gut. Wir stellten bei diesen Geräten keinerlei Unregelmäßigkeiten im Test fest. Der Sichler LFT-60 hat diese Abschaltautomatik nicht integriert. Das einfache Modell entfeuchtet sofort nach einschalten des über den Aus-Einschalter an der Rückseite des Gerätes.
Wichtig bei allen Geräten ist, dass sie frei stehen um eine gute Luftzirkulation zu gewährleisten. Es empfiehlt sich einen Mindestabstand an allen Seiten von 20 Zentimetern unbedingt einzuhalten.
Tank leeren
Die vier Testkandidaten haben Tankvolumen zwischen 1,8 und 4 Litern. Der kleinste Luftentfeuchter von Sichler muss somit öfter entleert werden. Die Entleerung selbst geht leicht von der
Hand, da alle vier Testkandidaten mit herausnehmbaren Tanks versehen sind. Der Vorteil beim WDH-725DG von Aktobis ist, dass dieser Luftentfeuchter den Tank sogar frontseitig verbaut hat. Wann eine Entleerung des Tankes nötig ist, zeigen die Geräte durch LEDs an der Front bzw. Oberseite an. Sobald der Tank voll ist, schalten die Geräte selbständig ab. Wie schnell dies der Fall ist, hängt natürlich auch von der Luftfeuchte selbst ab. In unserem Praxistest in Kellerräumen war auch der Tank des DryFix 20 Pure innerhalb eines Tages komplett gefüllt und musste entleert werden. Bei dem „Abfallprodukt“handelt es sich um destilliertes Wasser, welches nicht zum Gießen von Pflanzen verwendet werden sollte, da es keinerlei Mineralien enthält. Gut geeignet ist dieses Wasser aber für die Verwendung in der Heizungsanlage aber auch als Wasser für Luftbefeuchter. Nicht selten kommt es gerade in älteren Häusern vor, dass der Keller entfeuchtet werden muss, in beheizten Räumen im Winter aber ein extremer Luftfeuchtemangel herrscht. Hier empfiehlt es sich das Wasser aus dem Luftentfeuchter für den Luftbefeuchter der Wohnräume zu nutzen.
Reinigung
Die Wartung der Testkandidaten ist überschaubar. Es ist wichtig den Tank hin und wieder auszuspülen und auch bei Nichtnutzung des Gerätes diesen nicht mit Wasser stehen zu lassen, sondern vorher abtrocknen zu lassen. Das Kältemittel welches in den Geräten eingebracht ist, lässt sich in der Regel nicht tauschen und sollte wenn dann auch nur vom Fachmann gegen das in der Beschreibung genannte Mittel getauscht werden.
Die integrierten Luftfilter an den Geräten müssen allerdings hin und wieder ausgebaut und abgesaugt bzw. mit einem leicht feuchten Tuch gereinigt werden. Durch die Ansaugfunktion werden hier auch Tierhaare und Staubpartikel mit angezogen, welche zum Zusetzen der Filter beitragen und somit die Entfeuchtungsleistung verringern können. Die Filter lassen sich an den beiden Suntec-Geräten sowie dem Aktobis Luftentfeuchter sehr leicht herausnehmen und säubern. Beim Sichler Luftentfeuchter ist eine Reinigung der Filter nicht vorgesehen.
Energiekosten beachten
Unser Test verdeutlicht sehr anschaulich, dass die Luftentfeuchtung keine billige Sache ist. Neben den Anschaffungskosten für das Gerät ist beim Dauereinsatz mit erheblichen Energiekosten zu rechnen. Das Gerät Sundtec DryFix 20 Pure verbraucht beispielsweise 365 W, bei einem 24 Stündigen Dauereinsatz und Energiekosten von rund 27 Cent pro Kilowattsunde verursacht es Kosten von rund 2,5 Euro am Tag. Auch wenn die Abschaltautomatik der Geräte einen 24 Stunden Dauerbetrieb in den meisten Räumen verhindert, können mehrere Hundert Euro Stromkosten im Jahr neben dem Anschaffungspreis der Geräte hinzukommen.