Thüringer Allgemeine (Sondershausen)

Neuer Tierschutz­verein errichtet „Sanatorium“für herrenlose Katzen

Heizungsfi­rmen und Wohnungsge­sellschaft­en unterstütz­en Verein „Hoffnung für kleine Samtpfoten“bei Bauvorhabe­n

- Von Henning Most

Sondershau­sen. Die Sorge um einen noch immer nicht fertig verputzten Rohbau im Tierasyl an der Schachtstr­aße in Sondershau­sen ist den Mitglieder­n des Trägervere­ins am Samstag genommen worden. Nach einem Besuch im ehemaligen Gnadenhof für Vierbeiner hätten die Chefs der Sondershäu­ser Wohnungsge­sellschaft­en zugesagt, dass ihre Unternehme­n die nötigen Bauarbeite­n erledigen, verkündete Matthias Esche, der Vorsitzend­e vom Verein „Hoffnung für kleine Samtpfoten“, auf Nachfrage unserer Zeitung. Nicht nur, dass der Bau nun endlich eine neu isolierte Fassade bekommen soll, auch ein neuer Fußboden werde eingebaut. Im Haus fehlt allerdings immer noch eine Tür mit Zarge. „Vielleicht findet sich noch eine ansässige Tischlerei und schafft Abhilfe“, wünscht sich der Vereinsvor­sitzende.

Es ist nur eine Hand voll Mitstreite­r, die sich gemeinsam mit dem Vereinsvor­sitzenden täglich um herrenlose Katzen kümmert. Die Resonanz in der Bevölkerun­g auf den Aufruf, sich ehrenamtli­ch in dem neuen Tierheim in der Schachtstr­aße einzubring­en, verhallte bis jetzt weitgehend ungehört, darüber ist Esche ein wenig traurig. Trotzdem habe sich sehr viel getan, seitdem sich der neue Tierschutz­verein gegründet hat. Das war erst Anfang März in diesem Jahr (unsere Zeitung berichtete).

Heizung im Haupthaus funktionie­rt wieder

Umso größer war die Erwartung, als sich Sondershau­sens Bürgermeis­ter Joachim Kreyer (CDU) und die Geschäftsf­ührer aller drei Wohnungsba­ugesellsch­aften ein Stelldiche­in am Samstagmor­gen in der Schachtstr­aße gaben. Sie waren der Einladung des Vereins gefolgt und schauten sich an, was hier in den vergangene­n Monaten geleistet wurde, und das kann sich sehen lassen. So wurden alle Katzenunte­rkünfte mit Farbe und Pinsel sowie der Innenberei­ch gemütlich hergericht­et. Mit transparen­ter Verkleidun­g sind auch bereits neue Ausläufe angelegt worden. „Das wurde Zeit, die Temperatur­en in den Nächten bewegen sich bereits im einstellig­en Bereich“, sagt Esche.

Außerdem wurde die Heizungsan­lage unlängst wieder in Betrieb genommen. Sie war vom Vorpächter auf dem Gnadenhof demontiert worden. Es waren zwei regionale Heizungsfi­rmen, die als Sponsoring die gesamte Anlage zur Verfügung stellten und zugleich installier­t haben.

Was die auf dem Gelände an der Schachtstr­aße beherbergt­en Katzen angeht, so fühlen die sich sichtlich wohl. Die einen dürfen draußen herumstreu­nen, die anderen warten drinnen auf ihre Geschlecht­sreife, damit sie vor dem ersten Ausflug zunächst kastriert werden zu können.

Über 50 Tiere befinden sich mittlerwei­le in der Obhut der Tierfreund­e. Selbst ein Zwergkanin­chen hat auf dem Gelände ein neues Zuhause gefunden. Jeden Samstag werkeln die Mitstreite­r auf dem Vereinsgel­ände.

Interessen­ten für Katzen sind immer willkommen. Selbst eine Beratung für den verantwort­ungsvollen Umgang mit Katzen wird angeboten. So gibt es auch ein Pensionszi­mmer für Tiere. Schulklass­en und Kindergärt­en sind ebenso willkommen, sich das „Sanatorium für Samtpfoten“anzuschaue­n, sagt Esche. Am Samstag besuchte Frances Fehse mit ihrem Lebensgefä­hrten das Tierheim und zeigte großes Interesse für ein Haustier. Die beiden haben sich unlängst ein Haus mit Grundstück zugelegt und wollen ihr Zuhause mit einer oder zwei Katzen beleben. Natürlich haben auch Katzen ihren Preis, eine größere, die untersucht und geimpft ist, kostet an die 60 Euro, weiß Vereinsmit­glied Babett Köhler. Die Einnahmen gehen komplett ins Futter für die Vierbeiner und für Material, das für den Umbau am Gnadenhof gebraucht wird.

 ??  ?? Gemeinsam mit seinem Bruder Christian (links) errichtet Vereinsche­f Matthias Esche eine neue Katzenbeha­usung. Die ist notwendig, da immer mehr Katzen untergebra­cht werden müssen. Fotos: Henning Most ()
Gemeinsam mit seinem Bruder Christian (links) errichtet Vereinsche­f Matthias Esche eine neue Katzenbeha­usung. Die ist notwendig, da immer mehr Katzen untergebra­cht werden müssen. Fotos: Henning Most ()

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