Keine Angst vor schöner Kunst
Seit zehn Jahren betreibt die Chirurgin Dr. Heike Thiel ihre Praxis in Weimar. Erstmals zeigt sie dort nun eine Gemälde-ausstellung
Weimar. In einer Facharzt-praxis für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie lässt es sich kaum vermeiden, dass Patienten bisweilen die Angst beschleicht. Um diese schon beim Betreten der Räume etwas zu mindern, bringt Dr. Heike Thiel Farbe ins Spiel.
Die Chirurgin betreibt ihre Praxis in der Weimarer Ludwigfeuerbach-straße seit zehn Jahren. Die Wände im Eingangsbereich, auf den Fluren und im Wartezimmer ließ sie schon zu Beginn betont farbenfroh gestalten. Nun entdeckte sie für ihre Patienten und sich selbst auch die Kunst in der Praxis. Erstmals ist hier seit August und noch bis zum 5. November eine Ausstellung mit Ölmalerei zu sehen.
„Ich bin sehr kunstaffin und finde es extrem schön, mich mit schöner Kunst zu umgeben“, sagt Heike Thiel. Da sie auf ihrer Arbeit in den seltensten Fällen nur acht Stunden am Tag verbringt und die Praxis eher wie eine Wohnstube für sie ist, bot es sich an, ein Stück Zuhause in die Feuerbachstraße zu holen.
Dabei, die Kunst für die Arztpraxis auszuwählen, half ihr eine Freundin. Bianka Eberlein kennt den Dresdner Künstler Hannshenrik Vogel. Dieser stammt aus Weimar, absolvierte hier seine Berufsausbildung mit Abitur, ging danach zum Studium nach Elbflorenz – und blieb dort.
Beruflich ist Vogel in der Software-branche tätig. Die Malerei betreibt er als Hobby erst seit gut vier Jahren. „Ich male oft nachts“, sagt der Wahl-dresdner. Die Ausstellung in der Weimarer Praxis von Heike Thiel ist auch für ihn die erste.
In seinen Bildern hält Vogel insbesondere Landschaften fest – fiktive wie reale, die er auf Reisen kennenlernte. Den Blick vom Tafelberg in Kapstadt verewigte er ebenso wie Ansichten in Kroatien oder auf Usedom. Die teilweise großformatigen Bilder beeindrucken vor allem durch ihre Räumlichkeit und durch die Lichtstimmungen, die der Maler auf der Leinwand festhält.
35 Werke, die auch zum Verkauf stehen, zeigt Hanns-henrik Vogel noch für drei Wochen in Weimar. Heike Thiel kann sich indes gut vorstellen, dass die erste Kunstschau in ihrer Praxis nicht die letzte gewesen sein muss.