Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Hundehaltung in Erfurt am teuersten
In Gotha Anstieg von 41 auf 72 Euro
WEIMAR/EISENACH. Bei der Hundesteuer gibt es in Thüringen sehr große Unterschiede. Das hat die Berufsakademie in Eisenach bei ihrer neuerlichen Untersuchung feststellen können. Die Hundesteuer ist – wie schon bei der Erhebung 2014 – weiterhin am höchsten in der Landeshauptstadt Erfurt. Dort muss man als Hundebesitzer für den ersten Hund 108 Euro im Jahr bezahlen. Erfurt ist damit die einzige Stadt in Thüringen, die mehr 100 Euro verlangt
Professor Gerhard Reiter kommt zu dem Schluss, dass die Hundesteuer in Thüringen vergleichsweise günstig ausfällt. „Die teuersten Städte für Hundebesitzer liegen in Rheinlandpfalz und Nordrhein-westfalen. In Mainz muss man zum Beispiel 186 Euro pro Hund bezahlen.“, erläutert er.
An zweiter Stelle folgt Gera mit 96 Euro im Jahr. Den dritten Platz nehmen Meiningen und Leinefeld-worbis ein, die jeweils 90 Euro für den ersten Hund verlangen.
In Eisenach müssen die Hundebesitzer inzwischen 84 Euro im Jahr bezahlen. Damit liegt Eisenach mit Jena gleichauf. Beide belegen den fünften Rang der teuersten Hunde-städte in Thüringen.
Günstig ist hingegen der Hundebesitz in Pößneck und Eisfeld. Dort müssen nur 35 Euro pro Jahr bezahlt werden. Bei der Erhebung von 2014 war Sömmerda noch die günstigste Hundehalter-stadt. Dort wurde die Hundesteuer inzwischen aber von 30 Euro auf 50 Euro angehoben.
Ebenfalls einen großen Sprung nach oben machte die Stadt Gotha. Wurden in 2014 noch 41 Euro pro Hund erhoben, so sind es inzwischen 72 Euro. Das sind in absoluten Zahlen 31 Euro mehr, in Prozent entspricht das einem Anstieg von 76 Prozent. Insgesamt haben acht der 32 Städte die Hundesteuer seit 2014 angehoben.
Der Durchschnittspreis unter den betrachteten 32 größeren Städten in Thüringen liegt in 2016 bei 64,26 Euro. Im Jahr 2014 betrug der Durchschnitt noch 58,75 Euro. Damit stieg er um 6,51 Euro oder 11 Prozent in zwei Jahren. Für den zweiten Hund muss man im Durchschnitt 88 Euro pro Jahr zahlen.
In Bad Salzungen gibt es seit 2013 einen Rabatt auf die Hundesteuer, wenn der Hundebesitzer einen „Hundeführerschein“nachweisen kann. Dann zahlt man nicht die dort üblichen 40 Euro, sondern nur noch 25 Euro. Das entspricht einem Preisnachlass von 37,5 Prozent. Wenn man den Preisnachlass einrechnet, dann wäre Bad Salzungen die hundefreundlichste Stadt unter den 32 betrachteten größeren Städten in Thüringen.
Die Untersuchung wurde von Studenten des Studiengangs Dienstleistungsmanagement im Marktforschungskurs erhoben und von Professor Reiter betreut. (red)
Die Hundesteuer ist eine Gemeindesteuer und zählt zu jenen öffentlichrechtlichen Abgaben, für die der Zahlungspflichtige keine bestimmte Gegenleistung erwarten kann. Die Unterschiede sind massiv, wie die Untersuchung zeigt. Stiftung Warentest hatte 2015 beim Vergleich von 70 Kommunen in ganz Deutschland eine Spannbreite von 0 bis 186 Euro ermittelt. Nicht enthalten sind hier Aufschläge, die teilweise für bestimmte, als gefährlich geltende Hunderassen erhoben werden.