Lichtvoller Ort der Begegnung mit Gott und für die Gemeinde
Volles Gotteshaus beim 20. Kirchweihfest der Katholischen Kirche Maria Regina Apostolorum in Oberweimar
Oberweimar. Kein Platz blieb frei, als am Sonntag mit einem Festgottesdienst das 20-jährige Bestehen der Katholischen Kirche Maria Regina Apostolorum in Oberweimar gefeiert wurde. Mit Pfarrer i.R. Robert Henning hielt ein der Gemeinde noch wohl vertrauter Geistlicher die Festpredigt. In seiner Amtszeit in Oberweimar war die kleine Kirche 1996 errichtet worden.
„Ich habe mich bei ihnen sehr wohl gefühlt, diese Art der Anteilnahme ist nicht selbstverständlich. Ich habe es auch schon anders erfahren“, hat der Pfarrer beste Erinnerungen an die Gemeinde in Oberweimar.
„Mit großer Dankbarkeit“erinnerte er sich an den Bau der Kirche. „Hier ist ein Ort der Begegnung mit Gott und untereinander“, sagte er in seiner Festpredigt. Die Mittel für den Bau seien begrenzt gewesen, für die Weimarer Muttergemeinde durften durch den Bau keine übergroßen zusätzlichen Belastungen entstehen. Die Kosten von rund 650 000 Mark für das neue Gotteshaus und weitere 150 000 Mark für den voranschreitenden Pfarrhausumbau trugen dann das Bonifatiuswerk der Deutschen Katholiken in Paderborn, das Bistum Erfurt und die Gemeinde selbst durch Eigenleistung.
Eigentlich gibt es nach Predigten keinen Applaus. Robert Henning indes hatte so warmherzig zu seiner einstigen Gemeinde gesprochen und eine nach wie vor tiefe Verbundenheit gezeigt, dass die Gemeinde ihm mit anhaltendem Beifall ihren Dank ausdrückte. Der Gottesdienst wurde zelebriert von Pfarrer Timo Gothe und Pfarrer Bertram Pittner und musikalisch umrahmt vom Kirchenchor unter Leitung von Christoph Meixner. Eine kleine Bild-Text-Tafel erinnerte zum Jubiläum an den Bau der Kirche.
Der erste Spatenstich erfolgte am 1. Dezember 1995, Grundsteinlegung war am 17. Mai 1996, Richtfest zwei Monate später, die Kirchweihe konnte am 27. Oktober mit Bischof Joachim Wanke gefeiert werden. Für die Oberweimarer Gemeinde öffnete sich mit dem Einzug ins neue Gotteshaus ein neues Kapitel in ihrer Chronik. Denn damit ging für die katholischen Christen in Oberweimar ein jahrzehntelanges Provisorium zu Ende: Fast 50 Jahre lang war ihre Kapelle unweit des Pfarrhauses in der Taubacher Straße 9 in einem großen Versammlungsraum über einer Fleischerei untergebracht. Doch aus diesem Raum sollte die rund 750 Mitglieder zählende Gemeinde ausziehen. Ein eigener Bau wurde notwendig.
Der Weimarer Architekt Ulrich Junk entwarf für die 750 Mitglieder zählende Gemeinde, zu der neben Oberweimar auch Christen aus umliegenden Dörfer zählen, ein ebenso schlichtes wie eindrucksvolles Gotteshaus. Ein Lichtgaden oberhalb der rechten Wand des Kirchenschiffs und eine über sechs Meter hohe verglaste linke Seitenwand öffnen den Kirchenraum nach draußen. Christoph Arenhövel erinnerte an den Bau der Kirche. Altar, Tabernakelsockel und Ambo wurden aus italienischem Travertin in Verbindung mit Metallgrundgerüsten neu angefertigt. Der Tabernakel stammt aus der Werkstatt Lindner in Erfurt. Den überlebensgroßen Christus von BrücknerFuhlrott, neugotische Figuren und den schlichten Kreuzweg konnte die Gemeinde dagegen aus der alten Kapelle mit in ihre neue Kirche nehmen. Durch sein Foyer ist der Kirchenraum mit dem Pfarrhaus verbunden, wo sich ein ebenfalls 1996 neu gestalteter Gemeindesaal befindet, der nach dem Gottesdienst am Sonntag die Möglichkeit zum gemeinsam Kaffeetrinken bot.