Apoldas Marktpassage zu fast 100 Prozent ausgelastet
Centermanager Koziel verweist auf 60 000 Besucher pro Monat. Dauerparker haben spürbar zugenommen
Apolda. „Wir sind das kleinste größte Einkaufscenter in Apolda“, meint Claus-dieter Koziel zum Gesprächsauftakt schmunzelnd. Der 64-Jährige ist seit einem dreiviertel Jahr Centermanager in der Apoldaer Marktpassage. Das Einkaufscenter im Zentrum verfügt immerhin über mehr als 10 000 Quadratmeter Grundstücksfläche, die Ladenfläche beträgt 6140 Quadratmeter. Der Leerstand sei erfreulich gering, sagte Koziel und verweist auf kaum erwähnenswerte 100 Quadratmeter.
Aktuell gibt es 16 Mieter, von denen Rewe, Reiseland, Deichmann, Bäcker und Metzger am längsten dabei sind, sondern Rewe auch eine der größten Flächen belegt. Zusammen mit der Drogeriekette Rossmann, die ebenfalls viel Fläche nutzt und jüngst nach Umbauten und Modernisierungen des Ladens aus Platzgründen nach Parterre umzog, sind diese die sogenannten Ankerläden. Sie locken die Kundschaft quasi ins Haus hinein, die dann während des Einkaufs und dem mehrfachen Durchqueren des Hauses in den kleineren Geschäften noch dieses und jenes mitnimmt, so dass alle profitieren.
Denn die Kunden verweilen so länger im Haus, nutzen vielleicht auch den Food-bereich mit Fleischer und Bäcker, gehen in die Apotheke oder geben an der Packstation noch etwas auf, erklärt Koziel das Prinzip.
Größere Investitionen sind im laufenden Jahr nicht geplant. Allerdings sei sich die Werbegemeinschaft – bestehend aus einem Teil der Läden – inzwischen einig geworden, in diesem Jahr unter anderem in einen neuen großen Weihnachtsbaum zu investieren. Das alte Exemplar war doch etwas in die Jahre gekommen, so dass man die Investition von rund 6000 Euro stemmen möchte.
Immerhin registriere man in der Marktpassage monatlich rund 60 000 Besucher, weiß Koziel. Nicht wenige von diesen seien sogenannte „Taschenkunden“, die das Center zu Fuß ansteuern.
Weil das Center in der Innenstadt liegt, ist die Frage danach, wie sich die Einführung der kostenpflichtigen Parkraumbewirtschaftung in Apolda in den vergangenen Monaten nun auf die nach wie vor kostenfreien Parkplätze der Marktpassage ausgewirkt habe.
Die Erfahrungen jedenfalls würden belegen, so Koziel, dass es inzwischen wesentlich mehr Dauerparker gibt, bei denen es sich mutmaßlich um Pendler handelt. Früh führen die ins Parkhaus, nachmittags heraus, was diesen Schluss zulasse.
Gewollt sei das Dauerparken natürlich nicht, aber die Situation sei derzeit noch beherrschbar. Dennoch sei man als Hausverwaltung bereits mit dem Center-eigentümer sowie der Stadt diesbezüglich im Gespräch. Auf Dauer könne es so sicherlich nicht weitergehen.
So sei nicht ausgeschlossen, dass irgendwann die Parkuhrpflicht oder eine Kostenpflichtigkeit eingeführt wird.
Lobend hob Koziel dann noch hervor, dass es eine gute Kooperation mit der Apoldaer Stadtverwaltung gäbe. Wenn man da mal ein Problem habe, könne man sich jederzeit unkompliziert ans Rathaus wenden, so seine Erfahrung.