„Ich wollte den Verein erhalten, also habe ich mir den Hut aufgesetzt“
Wolfram Dietz ist seit 53 Jahren Vereinsmitglied im SC Medizin Erfurt und war am Erhalt des Vereins maßgeblich beteiligt
Erfurt. Fünf Jahre nach der Wende sah es ganz so aus, als dass der SC Medizin Erfurt nicht mehr weiter existieren sollte. „Der damalige Vorstand hat einfach hingeschmissen und aufgeben“, erinnert sich der heutige stellvertretende Vorsitzende Wolfram Dietz. „Ich bekam eine Einladung zur Vollversammlung. Dort sollte der Verein aufgelöst werden. Dass alles so den Bach runter geht, wollte ich nicht.“
Wolfram Dietz ist Diplomphysiker, heute 76 Jahre alt und schwimmt immer noch im Verein. Laut Heiko Schmidt, dem aktuellen Vorstandsvorsitzenden des Vereins, ist es ihm zu verdanken, dass der Verein heute noch besteht. Denn voller Tatendurst setzte sich Wolfram Dietz vor der angekündigten Vollversammlung ans Telefon und begann die einzelnen Abteilungen und Sportler anzurufen. „Ich fragte sie: Wollt ihr aufgeben oder weitermachen?“So fand er einen neuen Vorstand. Aber wer sollte den Vorsitz übernehmen? Mit seinem Engagement bot sich Wolfram Dietz förmlich für diesen Posten an. „Alle waren sich einig, dass ich das machen sollte. Und ich wollte den Verein erhalten, also habe ich mir den Hut aufgesetzt.“
Wolfram Dietz ist nun schon 53 Jahre im SC Medizin Erfurt Mitglied. Er arbeitete als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Medizinischen Akademie und trat in den damaligen Hochschulsportverein ein. Dort ging er regelmäßig zum Schwimmen und spielte auch Volleyball. Bis 2012 war er der Vorsitzende des SC. Anschließend übernahm Heiko Schmidt den Posten und Wolfram Dietz trat in die zweite Reihe. „Mit dieser Entscheidung trug er konsequent seinem Anspruch auf Verjüngung der Vereinsführung Rechnung“, sagt Heiko Schmidt. 2012 übernahm Wolfram Dietz auch die Geschäftsstelle des SCM. Er war es, der den Verein über die Jahre vor allem finanziell, aber auch personell zusammengehalten hat, davon ist Heiko Schmidt überzeugt. Die beiden sind gut befreundet.
Mit dem Sportbetrieb an sich hatte Wolfram Dietz wenig zu tun. Viel mehr kümmerte er sich um Verwaltungs- und Organisationsaufgaben. Seine Haupttätigkeit besteht auch heute noch im Erhalt der Sportanlagen und das ist etwas, was hauptsächlich im Hintergrund passiert.
Dabei arbeiten er und der Verein mit seinen 270 Mitgliedern und acht Abteilungen gut mit dem Stadtsportbund Erfurt und dem Erfurter Sportbetrieb zusammen. „Ich wollte einfach immer, dass Menschen Sport machen können“, beschreibt Dietz seine Motivation. Und dafür braucht es vor allem Sportstätten. Wolfram Dietz ist es zu verdanken, dass die neue Sportanlage am „Andreasried“entstehen konnte und bis heute erhalten blieb.
Denn als sich die Stadt Erfurt um den Sitz des Bundesarbeitsgerichts bewarb, war der SC seinen Medizinsportplatz am Petersberg los. „Mit der Unterstützung der Stadt haben wir dann den neuen Standort gefunden“, sagt Wolfram Dietz. Seitdem trainieren dort neben den Fußballern auch die Kegler und die Abteilung Rollhockey.
„Wir halten nicht immer nur die Hand auf, wir packen selbst mit an“, sagt er. Jedes Mal als die Gera die Kegelbahn unter Wasser setzte und der Erfurter Sportbetrieb den SC nicht mehr unterstützen konnte, trommelte Wolfram Dietz die Handwerker des Vereins zusammen. Gemeinsam bauten sie die Sportstätte ganze dreimal wieder auf. Mittlerweile wurde sie auch wasserfest gemacht.
Für die Judohalle in der Regierungsstraße bemüht sich Wolfram Diez momentan um eine Vertragsverlängerung bei der Nutzung. Die Halle gehört zur Evangelischen Grundschule und die evangelische Schulstiftung ist der Träger. Über Jahre konnte der Verein die Halle nutzen und hat zum Beispiel Malerarbeiten übernommen und den Sanitärtrakt saniert. So wurde das Vakuum der Sanierung gefüllt und geholfen, das Gebäude zu erhalten. Wegen der Sanierung der Rollhockeyanlage am Andreasried steht Wolfram Dietz gerade in Verhandlungen mit dem Erfurter Sportbetrieb, denn auch im Rentenalter setzt er sich weiterhin für seinen Verein ein, um es Menschen zu ermöglichen, sich körperlich zu betätigen.
Die Ausgangslage ist klar: Der THW Kiel spielt um eine der letzten Chancen auf eine halbwegs versöhnliche Saison, die Rhein-neckar Löwen wollen den Handball-rekordmeister endgültig in die Krise stürzen. Im Achtelfinal-rückspiel der beiden deutschen Top Teams geht es heute (19 Uhr/ Sky) vor allem für die Kieler um mehr als nur den Einzug ins Viertelfinale der Champions League. „Das ist unser erstes Endspiel in diesem Jahr“, sagt Niklas Landin. Und der Kapitän ist sich sicher: „Es wird unglaublich schwer.“Der amtierende deutsche Meister trifft auf den Seriensieger der vorherigen Jahre. In der Liga haben die Kieler kaum noch Chancen auf die Schale, nach der 25:26-Pleite im Hinspiel steht der THW gegen die Löwen auch in der Königsklasse vor dem Aus. „Das bedeutet natürlich auch jede Menge Druck, weil für den THW mit der Champions League und dem Dhb-pokal nur noch zwei Optionen da sind“. Angesichts von bereits acht Minuspunkten in der Liga steht Trainer Alfred Gislason ohnehin in der Kritik. „Das geht mir sowas am Arsch vorbei“, sagte er im NDR.
Dass die Dauer-dominanz des THW auf ein Ende zusteuern könnte, war absehbar. Die Mannschaft befindet sich im Umbruch, „die Situation hat sich etwas geändert“, sagt Manager Thorsten Storm. Anstatt internationaler Top-stars setzt der Club verstärkt auf internationale Top-talente. Nun trifft der THW in der Sap-arena auf ein Team, das derzeit an ihnen vorbeigezogen ist. Diesmal soll der Sprung ins Viertelfinale gelingen, wo der FC Barcelona wartet. Die Saison des THW Kiel wäre dann wohl endgültig verdorben. (dpa)
,,Klitschko soll nicht aufhören“
London. Don King rät Wladimir Klitschko von einem Rücktritt nach dem Wm-kampf in London gegen Anthony Joshua ab. „Klitschko sollte auf keinen Fall aufhören, egal wie es ausgeht.“Klitschko sei „immer noch besser als die Mehrheit der Schwergewichtler“, um ihn zu besiegen, müsse Joshua eine Mega-leistung bringen. „Es wird also eine großartige Schlacht, in der es für die Fans am Ende keinen Verlierer gibt“, so King. (sid)
Seit 2012 leitet Dietz die Geschäftsstelle