Räte für wenige Monate
VG Grammetal wartet nach Einreichen der Anträge auf drittes Thüringer Neugliederungsgesetz
Isseroda.
Der Zug der Verwaltungsgemeinschaft VG-Grammetal in Richtung Landgemeinde rollt: Im Unterschied zu anderen Antragstellern, die den Stichtag 31. Oktober nicht einhalten konnten und vom Freistaat eine „Gnadenfrist“eingeräumt bekamen, verfügte VGLeiterin Alexandra Seelig bereits am 18. Oktober über das letzte Puzzleteil: An diesem Tag unterschrieb Werner Nolte, Bürgermeister von Mönchenholzhausen, den Antrag auf Auflösung der Gemeinde und Bildung einer gemeinsamen Landgemeinde mit den anderen acht Kommunen der VG. Nolte vollzog damit den Willen eines Bürgerentscheids, mit dem die Wahlberechtigten aus Mönchenholzhausen, Eichelborn, Hayn, Obernissa und Sohnstedt im September ihren Gemeinderat überstimmten, der sich im März für eine Angliederung an Erfurt entschieden hatte.
Damit heißt es nun: Warten auf das dritte Gesetz zur freiwilligen Gemeinde-Neugliederung, dessen Verfahren aktuell läuft. Das soll nach bisherigen Informationen am 31. Dezember 2019 in Kraft treten. Das heißt: Die Bürger müssen doppelt an die Wahlurnen. Denn die Wahlen der ehrenamtlichen Bürgermeister für Daasdorf am Berge (10. Februar) als auch Mönchenholzhausen (24. März) müssen ebenso über die Bühne gehen wie die Kommunalwahl (voraussichtlich am Europa-Termin 26. Mai), bei der die Gemeinderäte und weitere ehrenamtliche Bürgermeister zu bestimmen sind.
Diese amtieren dann nur wenige Monate. Denn wenn die VG wie geplant zum Jahreswechsel 2019/20 in eine Landgemeinde übergeht, ist für diese binnen eines halben Jahres ein neuer Gemeinderat zu wählen. Der umfasst nach den Bestimmungen der Thüringer Kommunalordnung für Kommunen mit 5000 bis 10.000 Einwohnern (im Grammetal sind es rund 6500) zwanzig Abgeordnete. Für die Übergangszeit ist er deutlich größer – da nämlich setzt er sich aus den Mitgliedern aller Gemeinderäte zusammen und braucht zum Tagen einen Saal – das Grammetal hat da beispielsweise mit Bechstedtstraß oder der Hopfgartener „Weintraube“allerdings gute Möglichkeiten.
Zu wählen ist dann natürlich auch ein hauptamtlicher Bürgermeister für die Landgemeinde. Ob Alexandra Seelig für dieses Amt kandidieren wird, lässt sie offen: „Ich warte erstmal den Gesetzentwurf ab. Außerdem muss ich das natürlich mit meiner Familie besprechen.“