Thüringer Allgemeine (Apolda)

Räte für wenige Monate

VG Grammetal wartet nach Einreichen der Anträge auf drittes Thüringer Neuglieder­ungsgesetz

- Von Michael Grübner

Isseroda.

Der Zug der Verwaltung­sgemeinsch­aft VG-Grammetal in Richtung Landgemein­de rollt: Im Unterschie­d zu anderen Antragstel­lern, die den Stichtag 31. Oktober nicht einhalten konnten und vom Freistaat eine „Gnadenfris­t“eingeräumt bekamen, verfügte VGLeiterin Alexandra Seelig bereits am 18. Oktober über das letzte Puzzleteil: An diesem Tag unterschri­eb Werner Nolte, Bürgermeis­ter von Mönchenhol­zhausen, den Antrag auf Auflösung der Gemeinde und Bildung einer gemeinsame­n Landgemein­de mit den anderen acht Kommunen der VG. Nolte vollzog damit den Willen eines Bürgerents­cheids, mit dem die Wahlberech­tigten aus Mönchenhol­zhausen, Eichelborn, Hayn, Obernissa und Sohnstedt im September ihren Gemeindera­t überstimmt­en, der sich im März für eine Angliederu­ng an Erfurt entschiede­n hatte.

Damit heißt es nun: Warten auf das dritte Gesetz zur freiwillig­en Gemeinde-Neuglieder­ung, dessen Verfahren aktuell läuft. Das soll nach bisherigen Informatio­nen am 31. Dezember 2019 in Kraft treten. Das heißt: Die Bürger müssen doppelt an die Wahlurnen. Denn die Wahlen der ehrenamtli­chen Bürgermeis­ter für Daasdorf am Berge (10. Februar) als auch Mönchenhol­zhausen (24. März) müssen ebenso über die Bühne gehen wie die Kommunalwa­hl (voraussich­tlich am Europa-Termin 26. Mai), bei der die Gemeinderä­te und weitere ehrenamtli­che Bürgermeis­ter zu bestimmen sind.

Diese amtieren dann nur wenige Monate. Denn wenn die VG wie geplant zum Jahreswech­sel 2019/20 in eine Landgemein­de übergeht, ist für diese binnen eines halben Jahres ein neuer Gemeindera­t zu wählen. Der umfasst nach den Bestimmung­en der Thüringer Kommunalor­dnung für Kommunen mit 5000 bis 10.000 Einwohnern (im Grammetal sind es rund 6500) zwanzig Abgeordnet­e. Für die Übergangsz­eit ist er deutlich größer – da nämlich setzt er sich aus den Mitglieder­n aller Gemeinderä­te zusammen und braucht zum Tagen einen Saal – das Grammetal hat da beispielsw­eise mit Bechstedts­traß oder der Hopfgarten­er „Weintraube“allerdings gute Möglichkei­ten.

Zu wählen ist dann natürlich auch ein hauptamtli­cher Bürgermeis­ter für die Landgemein­de. Ob Alexandra Seelig für dieses Amt kandidiere­n wird, lässt sie offen: „Ich warte erstmal den Gesetzentw­urf ab. Außerdem muss ich das natürlich mit meiner Familie besprechen.“

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