Thüringer Allgemeine (Apolda)

Von säumigen Hochzeitsf­otografen und Trauring-Schachteln mit Licht

2018 war für das Standesamt Apolda ein recht normales Jahr. Überraschu­ngen und kleine Pannen inklusive

- Von Volkhard Paczulla

Sarah Elisabeth Röhrich ist seit dem 23. November 2018 der kleine Sonnensche­in von Mama Steffi und Papa Silvio Röhrich. 16.23 Uhr erblickte sie das Licht der Welt: 3860 Gramm schwer und 52 Zentimeter groß. Foto: P. Hansen Apolda. Es gehört schon eine spezielle Art von Humor dazu, sich als Musik zur eigenen Trauung „Highway to Hell“(„Schnellstr­aße zur Hölle“) von AC/DC zu wünschen. Oder „Warum hast du nicht nein gesagt“, gesungen von Roland Kaiser und Maite Kelly.

Marika Müller-Bergner schwört, sich das nicht ausgedacht zu haben. Das Standesamt Apolda, sagt dessen Leiterin, erfülle eben auch außergewöh­nliche Wünsche. Am häufigsten aber hätten sich die heiratswil­ligen Paare in diesem Jahr zur musikalisc­hen Umrahmung ihres großen Moments „All of Me“von John Legend, „Perfect“von Ed Sheeran und „A Thousand Years“von Christina Perri ausgesucht. Jedes Jahr habe da seine eigenen Favoriten. Unterm Strich war 2018 für die vier Damen, die in Apolda die Trauungen vornehmen, ein normales Hochzeitsj­ahr. Bisher 139 Paare gaben sich unterm Schloss das Ja-Wort, sieben Trauungen sind bis Jahresende noch angemeldet. Die Summe 146, sagt Marika Müller-Bergner, weiche nicht wesentlich von den Durchschni­ttswerten der vergangene­n Jahre ab. 2017 haben sich 134 Paare getraut, den Bund der Ehe einzugehen.

Etwas deutlicher verschoben haben sich laut Amtsleiter­in die Sitten und Gebräuche. Der Trend gehe spürbar weg vom großen Trauungsak­t mit möglichst vielen Gästen. Immer häufiger werde im kleinen Kreis geheiratet. Manche kämen auch ganz allein in den Trauungssa­al. Seit die Anwesenhei­t von Trauzeugen nicht mehr vorgeschri­eben wird, ist auch das möglich. Wer dann aber noch verkündet, eine Eheschließ­ung „ohne alles“zu wollen, wird höflich auf die Rechtslage verwiesen. Der Gesetzgebe­r verlangt von den Standesämt­ern, jede Eheschließ­ung in einem „angemessen­en Rahmen“zu gestalten. Sprich: Ein paar nette Worte der Standesbea­mtin möchten schon sein.

Der Ringetausc­h ist kein amtliches Muss, gehört aber immer noch zum guten Ton und Brauch. Mit einigem Erstaunen haben die Mitarbeite­rinnen des Apoldaer Standesamt­es bemerkt, dass den Goldschmie­demeistern und Juwelieren die Fantasie für Neuheiten nicht ausgeht. Der letzte Schrei war in diesem Jahr die beleuchtet­e Ringe-Verpackung. Beim Aufklappen des Deckels wird der Inhalt schick von innen illuminier­t.

Es gab rückblicke­nd auf 2018 wieder einen schusselig­en Bräutigam, der in der Hektik vergessen hatte, die Ringe zur Trauung mitzubring­en. Weil in Apolda aber die Wege kurz sind, mussten auch er und seine Liebste letztlich nicht auf die Symbole innigliche­r Verbundenh­eit verzichten.

Ein bisschen folgenschw­erer war die Säumigkeit eines bestellten Hochzeitsf­otografen, der die Zeremonie im Trauungssa­al um etwa 45 Minuten verpasste. Also vollständi­g. Dem Paar blieb nur noch übrig, sein Glück anschließe­nd im Freien fotografis­ch festhalten zu lassen. Aber auch dafür bietet die Lage des Apoldaer Standesamt­es ein reizvolles Ambiente.

Der Trend geht zur eher kleinen Trauungsfe­ier Bei der Namenswahl blieben Paare traditione­ll

Was noch? Es gab zwei Kalenderta­ge, die sich erwartungs­gemäß als besonders beliebt zum Heiraten herausstel­lten. Der 18.08.2018, der mehr Anmeldunge­n hatte, als das Standesamt verkraften konnte, und der 08.08.2018, auf den noch ausgewiche­n werden konnte. Ein bisschen enttäuscht war Marika Müller-Bergner, dass wieder niemand am 14. Februar heiraten wollte. Nun hofft die Standesamt­schefin, dass sich 2019 ein Paar zum Valentinst­ag traut. Besser gesagt: sich trauen lässt.

Bei der Wahl des Familienna­mens ging es 2018 übrigens sehr traditione­ll zu: 119 Paare entschiede­n sich für einen gemeinsame­n Namen, und bei 109 von ihnen war es der des Mannes. Apolda. Schaden in Höhe von 1000 Euro ist am Donnerstag­morgen bei einem Unfall in der Wilhelmstr­aße entstanden. Ein Mann wollte seinen VW dort einparken, stieß mit seinem Pkw allerdings gegen einen geparkten Opel. Verletzt wurde niemand. Apolda. Der Fahrer eines Transporte­rs wollte am Donnerstag­mittag in der Herderstra­ße sein Fahrzeug rückwärts vor einem Skoda einparken und stieß mit diesem zusammen. Sachschade­n: 100 Euro. Verletzt wurde auch hier niemand.

 ??  ?? um das Volksfest beteiligt haben. Von Seiten der Diakonie, als Träger der Einrichtun­g, hieß es: Wir werden das Geld für die laufenden Kosten einsetzten, um den Menschen, die nicht auf der Sonnenseit­e des Lebens stehen, zu helfen. Der gestrige Termin bot zudem gleich Anlass für eine kleine Adventsfei­er mit Kaffee und Kuchen. Foto: Sascha Margon
um das Volksfest beteiligt haben. Von Seiten der Diakonie, als Träger der Einrichtun­g, hieß es: Wir werden das Geld für die laufenden Kosten einsetzten, um den Menschen, die nicht auf der Sonnenseit­e des Lebens stehen, zu helfen. Der gestrige Termin bot zudem gleich Anlass für eine kleine Adventsfei­er mit Kaffee und Kuchen. Foto: Sascha Margon
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Sie gaben sich am . .‘ in Apolda das Ja-Wort: Roland Eberhardt und seine Katrin. Archiv-Foto: Sascha Margon
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