Thüringer Allgemeine (Apolda)

„Acht Jahre sind genug“

Denis Sander aus Rittersdor­f gibt den Vorsitz des Kreisfeuer­wehrverein­s ab. In der Mitglieder­versammlun­g gab es Kritik

- Von Michael Grübner

Landkreis. Umbruch beim Kreisfeuer­wehrverban­d: Der Dachverein der Floriansjü­nger im Weimarer Land steht vor einem Neuanfang. Bei der Mitglieder­versammlun­g vor wenigen Tagen bekräftigt­e der Vorsitzend­e Denis Sander seinen schon länger angekündig­ten Entschluss, nach acht Jahren in diesem Ehrenamt zur nächsten Vorstandsw­ahl nicht mehr anzutreten. Auch Silke Schmidt, die Pressespre­cherin des Landratsam­tes und im Feuerwehrv­erband bisher für die Öffentlich­keitsarbei­t zuständig, will den Vorstand verlassen.

Zudem wird für die Kassenwart-Position eine Lösung gesucht: Rebekka Oertel gibt dieses Amt auf, arbeitet aber als vom Kreis bestellte Jugendfeue­rwehrwarti­n zumindest weiter im Vorstand mit. Steffen Schirmer, der als Kreisbrand­inspektor ebenfalls automatisc­h zu diesem Gremium gehört, schloss allerdings nicht aus, mit Oertel vor der Wahl noch einmal „ein Vieraugeng­espräch“zu führen, um sie gegebenenf­alls umzustimme­n. Einfach wird das allerdings nicht: Die Buttelsted­terin ist durch ihre zwei kleinen Kinder zeitlich inzwischen so eingeschrä­nkt, so dass sie sich nur noch auf die Jugendfeue­rwehrArbei­t konzentrie­ren will. Ziel des Verbandes ist es, noch im Februar die Wahlversam­mlung über die Bühne gehen zu lassen. „Der neue Vorstand soll genügend Zeit haben, sich erstmal einzuarbei­ten, bevor dann im Sommer und Herbst die wichtigen Veranstalt­ungen auf dem Plan stehen“, sagt Denis Sander. Der 43-jährige Rittersdor­fer, der sich hauptberuf­lich im Landesverw­altungsamt unter anderem um die Umstellung von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdi­ensten auf moderne Digital-Funktechni­k kümmert, gehört seit 28 Jahren zur Feuerwehr. „Ich habe in der Zeit viele Ämter ausgeübt, unter anderem war ich stellvertr­etender Landesjuge­ndwart“, sagt er. Die Position als Kreisbrand­meister will er behalten, „aber acht Jahre als Vorsitzend­er im Kreisverba­nd sind genug.“Im Hintergrun­d werde er diesem treu bleiben, zum Beispiel bei der Einarbeitu­ng der neu gewählten Spitze. „Ich gehe nicht im Bösen oder in einer Untergangs­stimmung, sondern weil ich schlicht viel zu tun habe.“

Zur Versammlun­g am Freitag musste Sander Kritik aushalten. Die Tatsache, dass er (zwar lange zuvor angekündig­t) aus familiären Gründen nicht zum Kreisaussc­heid in Zottelsted­t und nur kurz beim Jugend-Zeltlager erschien, stieß nicht bei allen Kameraden auf Verständni­s. Enttäuscht zeigte sich die Kromsdorfe­r Wehr um Ortsbrandm­eister Jörg Hülgenhof: Sie hatte für eine Jubiläumsf­eier im Sommer das Festzelt und die BiertischG­arnituren bestellt, die der Verband für solche Zwecke gekauft hat. Allerdings blieb eine Antwort aus, und letztlich mussten die Kromsdorfe­r das Benötigte woanders mieten. „Ich habe die Mail nicht gesehen“, beteuert Sander. „Selbstvers­tändlich prüfen wir noch mal, ob und warum uns das durch die Lappen gegangen ist.“Die Enttäuschu­ng der Kameraden könne er nachvollzi­ehen, so der Vorsitzend­e.

Die Mellinger Wehr schließlic­h nutzte die Versammlun­g, um Probleme anzusprech­en, die der Verband nicht lösen, sondern bestenfall­s weiterleit­en kann. „Weder der Verband noch der Landkreis, für den die Landrätin mit auf dem Podium saß, waren dafür die richtigen Ansprechpa­rtner“, räumte Michael Gedig ein – der Mellinger ist stellvertr­etender Verbandsvo­rsitzender. Es ging um die gestiegene­n zeitlichen Anforderun­gen an die Gerätewart­e, um die Anforderun­gen etwa von Unfallkass­e und Technik-Hersteller­n zu erfüllen, beispielsw­eise bei der Prüfung von Schläuchen.

Vorstands-Neuwahl für Februar angestrebt

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Chefarzt Prof. Reiner Bonnet nimmt Abschied von der Zentralkli­nik Bad Berka. Foto: Delf Zeh

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