Suche nach einer Weltformel
Mit „Imagine“haben John Lennon und Yoko Ono Kunstwerk, Botschaft und Marke zugleich geschaffen. Etwas das die Zeit überdauert. Nun gibt es letzte tiefe Einblicke in seine Entstehung und Metamorphose
Grenzen überwindet. Kulturelle, gesellschaftliche, zwischenmenschliche. Von West nach Ost und umgekehrt.
Über all dem steht „Imagine“als Botschaft. Die nicht endete, als John Lennon, auf den Tag vor 38 Jahren vor seinem Haus in New York von einem geistig verwirrten Fan mit fünf Schüssen ermordet wurde. Dafür sorgt Yoko Ono, geschäftstüchtig zwar, denn „Imagine“ist auch eine Marke wie die vielen Veröffentlichungen in diesem Jahr zeigen.
Aber stets bemüht um das künstlerische Erbe ihres Mannes und unablässig für eine Idee kämpfend. Es geht um nichts Geringeres als den Weltfrieden.
Liebe und Frieden. Die Botschaft ist nicht exklusiv an das Künstlerehepaar gebunden, sie ist auch keine Erfindung der beiden. Aber John Lennon und Yoko Ono haben ihr eine Form gegeben, eine Assoziationsgrundlage, die man weltweit, durch Gesellschaftsschichten und Generationen übergreifend versteht.
Man kann und muss kritisch anmerken, dass es zynisch wirkt, wenn ausgerechnet ein Millionär eine bessere Welt predigt. Der eigenen und menschlichen Unzulänglichkeiten war sich Lennon aber bewusst. Im Buch wird er zitiert: „Ich bin nicht selbstsicher genug, um alles aufzugeben, weil ich es brauche, um mich vor dem zu schützen, was mir Angst macht.“
Ganz normale Existenzängste also. Auch ein John Lennon war nur ein Mensch. Einer, der mit seiner kleinen Band die immer noch gültigen Grundlagen der Popmusik und somit viele Prägungen unserer Gesellschaft gelegt hat.
Er hat erkannt: Was zählt, ist die Liebe. Eben: All you need is love. Noch so eine Phrase. Aber passend zu jedem Zeitgeist, auch – oder vor allem – zum heutigen.
Das führt direkt zu einer anderen Botschaft aus dem Beatles-Universum: „Die Liebe, die du gibst, ist gleich der Liebe, die du erhältst.“Die stammt aber wirklich aus der Feder eines anderen Pilzkopfes.