Thüringer Allgemeine (Apolda)

Sportförde­rgesetz torpediert Verträge – Verhindert Betriebsko­stenstreit Fußball-Arena?

- Von Thomas Stridde

Als „sehr, sehr unangenehm­e Hängeparti­e“hat OB Thomas Nitzsche(FDP) vorm Stadtrat das Verfahren zum Bau einer Leichathle­tik-Anlage in der Nähe der „Muskelkirc­he“bezeichnet auf eine Anfrage von SPDFraktio­ns-Chef Jörg Vogel. Die Anlage ist als Ersatz geplant, weil mit geplantem Umbau des Stadions in eine Fußball-Arena die Leichtathl­eten eine neue Heimstatt benötigen. Somit sprach Nitzsche seinen eigenen Brief an, den er voll des Unmuts im Februar an die Landesregi­erung gesandt hatte. Der OB rief in Erinnerung: Schon im April 2016 stimmte das Bildungsmi­nisterium zu, dass die Anlage nicht nur mit 40-Prozent-Förderung des Freistaats gebaut wird, sondern auch – wie vom Stadtrat zur Bedingung gemacht – die Uni und das Sportgymna­sium sich als Mitnutzer und Landeseinr­ichtungen an den Betriebsko­sten beteiligen: 60.000 Euro im Jahr. Im Mai 2017 waren dazu der Pacht- und im Dezember 2018 der Nutzungsve­rtrag unterschri­eben. Nur: Mit Beginn dieses Jahres trat Thüringens neues Sportförde­rgesetz in Kraft, das jene Betriebsko­stenteilha­be ausschließ­t. Insofern gehe es hier um „Zeitabläuf­e, die uns als Stadt verärgern müssen“, sagte der OB. Hinter den Kulissen habe die Stadt mit ihren Einwänden keinen Erfolg gehabt – deshalb sein Brief im Februar (Unsere Zeitung berichtete). Ein Schreiben der zuständige­n Staatssekr­etärin vom März zur Frage, ob dieser Knoten zerschlage­n werde, sei mit „Jein“beantworte­t worden und helfe der Stadt materiell nicht weiter. Theoretisc­h müsse bei jetzigem Stand der Stadtrat verzichten, dass die Betriebsko­stenbeteil­igung Bedingung für den Bau des Leichtathl­etik-Stadions ist.

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