Über sieben Brücken musst du geh’n
Theater Nordhausen plant 26 Premieren
Man musste kein Hellseher sein, um die gute Stimmung im Theater vorherzusagen. Hatte doch Mitte der Woche Nordhausens Stadtrat grünes Licht für eine Interimspielstätte in Zeiten der Generalsanierung beschlossen. Und Intendant Daniel Klajner bestätigt am Freitag zur Spielzeitpressekonferenz: Der Beschluss markiere ein Jahrhundertprojekt und spiegele die Meinung der Nordhäuser über sein Haus wieder, schwärmt er. Das wolle das Theater nun mit „einer unglaublich stattlichen Zahl an Premieren“zurückgeben.
Mithelfen soll dabei nicht zuletzt die Sparte des Musiktheaters. Nach der Operngala „Weites Land und weite Seele“mit Schwerpunkt auf slawische Oper eröffnet Puccinis „Madama Butterfly“am
27. September die Spielzeit. Zu sehen sind Mozarts „Zauberflöte“und die Operette „Die lustige Witwe“. „Don‘t Cry For Me Argentina“heißt es dann, wenn das Musical „Evita“anläuft.
Weiter im Programm bleiben „Cabaret“, „Hänsel und Gretel“und „Vom Geist der Weihnacht“. Neu dagegen ist, dass das Theater erstmals einen Schwertkampf-Choreografen hat engagieren müssen. Er soll Rob und Ferdis „Drei Musketieren“zu den Sondershäuser Schlossfestspielen Leben einhauchen.
Aus Rudolstadt kommen vier Schauspielproduktionen: darunter ein HeinzErhardt-Abend und Kafkas „Der Prozess“. Daneben wird mit Molières Komödie „Der Menschenfeind“ein Klassiker und die satirische Filmkomödie Helmut Dietls „Schtonk!“über die vermeintliche Herausgabe der Hitler-Tagebücher gezeigt. Auf ihre Kosten dürften zudem Ballett-Liebhaber kommen. Allein die Gala am 5. Oktober verspricht beste Unterhaltung, wenn sich die Neuen im Ensemble vorstellen.
Es berühre ihn, hier in so besonderen Zeiten wirken zu dürfen, sagt Generalmusikdirektor Michael Helmrath des Loh-Orchesters angesichts der geplanten Sanierung und der Jubiläen „100 Jahre Theater“im Vorjahr und dem 400-Jährigen seines Orchesters in diesem Jahr. Dem 75-jährigen Kriegsende im kommenden Mai und 30 Jahren Mauerfall will er mit Beethovens 3. und 9. Tribut zollen.
Ein Stück, das Menschen in Ost und West schon lange verbindet – „Über sieben Brücken musst du geh‘n“– wird bei einem Konzert der Kultband Karat am
5. November zu hören sein.