„Ausgelernt hat man eigentlich nie“
Sven Schlönvoigt, Keramikmeister in der Töpfermühle Möbisburg
Was hat Sie motiviert, Ihren Beruf zu ergreifen?
Ich habe mich schon als Kind an der Scheibe probiert und mich nicht so dumm angestellt. In der neunten Klasse habe ich in der Tonaufbereitung gearbeitet und so auch die schmutzigen Seiten kennengelernt. In den 1980erJahren wurde ich als Scheibentöpfer ausgebildet, im Jahr 1993 habe ich den Meister abgeschlossen. Ausgelernt hat man aber eigentlich nie.
Was gefällt Ihnen an dem Beruf besonders?
Es ist meiner Meinung nach wirklich einer der kreativsten Berufe, die es gibt. Aus einem kleinen Stückchen Ton kann ich die Ideen in meinem Kopf umsetzen. Ich kann mit meinen Händen formen und die Arbeit mit ihnen immer wieder verändern. Das ist mit Maschinen nicht möglich. Und am Ende des Tages sehe ich, was ich geschaffen habe.
Was geben Sie jungen Leuten mit auf den Weg, die sich für dieses Gewerk interessieren?
Zunächst ist es wichtig, dass sie sich von selbst für den Beruf entscheiden und nicht dazu gedrängt werden. Im Idealfall lernen die Jugendlichen in der Ausbildung nicht nur die Arbeit an der Scheibe, sondern auch an Maschinen – und vor allem fürs Leben. Sie entwickeln eigene Ansprüche und entscheiden, wann etwas gut und fertig ist.