Glücklose Erfurter
Der FC Rot-Weiß verliert in Babelsberg trotz engagierten Auftritts mit 1:3. Brdaric kündigt Veränderungen im Kader an
Der Rahmen passte: 2609 Zuschauer im Potsdamer Karl-LiebknechtStadion wollten sich am vorletzten Spieltag das Duell des SV Babelsberg 03 gegen Rot-Weiß Erfurt nicht entgehen lassen. Trotz des sportlich attraktiven Duells zweier Traditionsvereine, das der Gastgeber am Ende verdient mit 3:1 (1:0) gewann, war aber klar, dass es vor allem darum ging, Vereinsikone Almedin Civa im letzten Heimspiel einen würdigen Abschied zu bescheren. Der 47jährige Bosnier, Trainer und sportlicher Leiter in Personalunion, wird den Verein am Saisonende ebenso verlassen wie Geschäftsstellenleiter und früherer Rot-Weiß-Spieler Björn Laars.
Die Erfurter hatten ihren Anteil an der offenen Partie, agierten lange auf Augenhöhe und standen am Ende doch mit leeren Händen da. Nach der deftigen 0:4-Heimschlappe gegen Fürstenwalde waren die RotWeißen sichtlich um Wiedergutmachung bemüht.
Die Elf von Trainer Thomas Brdaric erarbeitete sich einige Feldvorteile, ließ aber in den entscheidenden Situationen vor dem Babelsberger Tor die letzte Genauigkeit vermissen. So verpasste Rüdiger eine Eingabe nur knapp (20.), dann flog ein Kopfball von Hasse über den Querbalken des Babelsberger Tores. eine Sünde, die umgehend bestraft wurde: praktisch im Gegenzug erzielte Nattermann die 1:0-Führung (31.).
Dann hatten die Erfurter bei Kelbels Kopfball den Ausgleich vor Augen, doch Babelsbergs Keeper rettete mit einer Glanztat. Auf der Gegenseite holte Becken den Ball von Moncheu im letzten Moment von der Linie (42.)
Für die Vorentscheidung sorgte nach dem Wechsel Dombrowa per Konter. Von Rangelov in Szene gesetzt, ließ er Cichos im Erfurter Tor keine Chance.
Dann keimte noch einmal die rot-weiße Hoffnung, als Shala mit Übersicht zurück auf Rüdiger köpft, der mühelos vollenden kann (68.). Doch den Schlusspunkt im verzweifelten Anrennen der Erfurter setzte schließlich Babelsberg mit Dankos Treffer zum 3:1 (88.).
„Ich habe zwei spielerisch gute Mannschaften gesehen. Wir sind eigentlich gut in die Partie gekommen, haben im letzten Drittel aber die nötige Durchschlagskraft vermissen lassen. Vor dem 0:2 müssen wir einen ganz klaren Handelfmeter bekommen“, bilanzierte Brdaric und stellte zugleich für den Sommer „Veränderungen im Kader“in Aussicht: „Einige Spieler genügen dem Anspruch des FC Rot-Weiß nicht.“
Seinen Babelsberger Kollegen Civa bewegten derweil ganz anderen Emotionen: „Ein Riesendank an die Jungs, wie sie das heute gegen eine starke Mannschaft wie Erfurt gemacht haben. Ich nehme dieses Wort ungern in den Mund, aber das erfüllt mich mit Stolz.“