Stürmische Thüringer
Thuringia Bulls gewinnen erstes Spiel um die deutsche Rollstuhlbasketball-Meisterschaft beim RSV Lahn-Dill mit 73:61
Der frischgebackene Champions-League-Sieger Thuringia Bulls wollte unbedingt mit einem Sieg in das zweite Meisterschaftsfinale am kommenden Wochenende gehen und begann das Hinspiel beim RSV Lahn-Dill konzentriert. Über die Rollstuhlbasketball-Hauptstadt Wetzlar fegte ein Sturm aus Thüringen, wie ihn die Hessen so noch nicht erlebt haben.
Jake Williams (2) und Matt Scott sorgten mit ihren Dreipunktewürfen für Unordnung in den Reihen der Einheimischen. Die Bulls spielten ihre Angriffe mit Tempo und Präzision und in der Defense gaben sie den Wetzlarern kaum Luft zum Atmen. Beeindruckt vom Auftritt der Thüringer produzierte der Serienmeister Fehler am Fließband, was die Bullen mit gnadenloser Sicherheit nutzten.
Nach dem ersten Viertel führten die Elxlebener mit 20:6 und die Zuschauer zeigten sich tief beeindruckt. Coach Micha Engel begann mit der Rotation und egal, wer aufs Feld kam – man erteilte den Hessen eine Lehrvorführung. Bis zur Halbzeit spielten sich die Gäste in einen wahren Rausch, führten mit unglaublichen 44:16, das Spiel war so gut wie entschieden.
In Halbzeit zwei bemühten sich die Hausherren um Schadensbegrenzung und auf Thüringer Seite hielt der Schlendrian Einzug. Die Bullen waren nicht mehr aggressiv an den gegnerischen Stühlen. Weil sich die Thüringer auf das Verwalten des Vorsprungs beschränkten, kam Lahn Dill auf. Zum Ende des dritten Viertels hieß es 58:36.
Auch im letzten Viertel waren die Hausherren mit der Ergebniskosmetik beschäftigt, was ihnen auch gelang, ohne allerdings die Thüringer in Bedrängnis zu bringen. Am Ende gewannen die Bullen mit 73:61, können damit am Sonnabend in heimischer Halle vorzeitig Deutscher Meister werden und mit dem Triple den größten Erfolg der Vereinsgeschichte erringen.