Wir sind nicht vernünftig
Was jeder tun kann, um das Klima zu schützen
Klima – das klingt so weit weg, so unbestimmt. Umwelt ist das, was wir jeden Tag sehen, was wir kennen, wo wir entlang laufen. Und das müssen wir schützen, solange es noch geht – obwohl es bestimmt schon Zwei vor Zwölf ist, also nicht zwei Minuten, sondern zwei Sekunden!
Umweltschutz ist auch relativ einfach möglich. Die Frage ist: Was ist Umweltschutz und was passiert dann?
Nicht mehr kaufen als das Allernotwendigste. Das wäre ein Beitrag zum Umweltschutz. Wie vor 100 Jahren. Die Klamotten anziehen, bis sie auseinanderfallen, dann zum Schneider bringen und reparieren lassen.
Zurückschrauben der LuxusGesellschaft. Wozu muss mir mein Kühlschrank sagen, dass die Milch alle ist. Was brauche ich ein intelligentes Haus? Das kostet Unmengen an Material. Das wächst nicht am nächsten Baum.
Fahrt Bus und Bahn! Ja, aber wenn ich auf dem Dorf lebe, wo es weder Fleischer und Bäcker noch Arzt gibt und die Bus- und Bahnfahrzeiten sehr ausgedünnt sind? Mein Arbeitsplatz ist nicht im Ort, sondern 30 Kilometer entfernt.
Umweltschutz im kapitalistischen Wirtschaftssystem ist lediglich „Grün angestrichener Massenkonsum“. Selbst Dinge, die man auf den ersten Blick als umweltfreundlich erachtet sind umweltbelastend, denn sie müssen produziert werden. Und Dinge zu produzieren, die 30 Jahre halten oder einfach repariert werden können, sind der Tod für dieses System. Waschmaschinen, Fernsehgeräte, Autos, Solargeräte, Toaster, Fahrräder, Kühlschränke, Hosen, Röcke, Jacken, Möbel.
Stellt euch vor, jedes Stück hält 30 Jahre. Nach zwei Jahren haben wir 90 Prozent Arbeitslose, die Wirtschaft ist am Boden. Aber die Müllberge sind weg und uns bleibt noch massenweise Ausgangsmaterial zum Beispiel als Erz im Boden. Eben Schutz der Umwelt.
Stephen Hawkins war ein kluger Mann. Leider ist er tot. Er hat unserer Erde noch 100 Jahre gegeben. Ich hoffe, er hat recht. Ich rechne mit weniger, denn der Mensch ist zwar vernunftbegabt, aber nicht vernünftig.
Roy Roland, Dachwig