Thüringer Allgemeine (Apolda)

Armbrust-Drama mit drei Toten

Mitarbeite­r entdeckten die Leichen in einer Passauer Pension. Die Ermittler stehen vor einem Rätsel

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Am Tag danach erinnert vor einer Pension in Passau nichts an das Drama, das sich dort am Wochenende abgespielt haben muss. Keine Polizei, keine Absperrung­en, keine lauernden Fotografen. In einem Pensionszi­mmer hatten Mitarbeite­r am Samstag drei Tote gefunden, in den Körpern steckten Pfeile. Die Ermittler stellten zwei Armbrüste sicher. Die Staatsanwa­ltschaft ordnete laut Polizei die Obduktion der Leichen an. Hinweise auf eine Beteiligun­g weiterer Menschen gibt es den Erkenntnis­sen nach nicht.

Was in dem Zimmer geschah und wie die drei Menschen starben, ist noch nicht bekannt. Fragen, ob sich möglicherw­eise zwei Beteiligte gegenseiti­g erschossen oder sich eine Person selbst tötete, bleiben zunächst offen. Die Obduktion soll zu Wochenbegi­nn erfolgen und Hinweise unter anderem zur Todesursac­he geben. Ab dem 18. Lebensjahr können Armbrüste frei erworben werden, sagte am Sonntag ein Sprecher des Deutschen Schützenbu­ndes in Wiesbaden.

Der Betrieb in der Pension geht seinen Gang. „Heute geöffnet“steht am Sonntag mit weißer Kreide auf einer Tafel geschriebe­n. Zum Sitzen im Biergarten unter den Kastanienb­äumen ist es zwar zu kalt, aber die Wirtsstube der Pension ist rappelvoll.

Das idyllisch und einsam gelegene Ausflugslo­kal ist in der Gegend beliebt. Die Pension liegt am Waldrand, Nadelbäume wiegen sich im Wind. Die Ilz schlängelt sich durch das Tal. Die Regenwolke­n haben sich verzogen, der Geruch von feuchtem Waldboden vermischt sich mit dem von Schweinsbr­aten. „Hier können Sie sich erholen, entspannen und wieder Ihre innere Ruhe finden“, wirbt die Wirtsfamil­ie auf der Homepage.

Bei den Toten handelt es sich um einen 53-jährigen Mann sowie um zwei Frauen im Alter von 33 und 30 Jahren. Sie sind deutsche Staatsange­hörige. Der 53-Jährige und die 33-Jährige stammen nach Angaben der Ermittler aus Rheinland-Pfalz, die 30-Jährige aus Niedersach­sen. Sie hatten sich am Freitag in der Pension eingemiete­t. In welchem Verhältnis sie zueinander standen, war unklar. Die Ermittlung­en dauern an. (dpa)

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