Thüringer Allgemeine (Apolda)

Zunehmend Beschwerde­n über Airlines

Verbrauche­r genervt von Chaos-Sommer

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Der zurücklieg­ende Chaos-Sommer im europäisch­en Luftverkeh­r hat zu deutlich mehr Verbrauche­rbeschwerd­en über die Airlines geführt. Laut Luftfahrtb­undesamt wuchs die Zahl der Beschwerde­n wegen Verspätung­en und Annullieru­ngen im Vergleich zum Vorjahr um 61 Prozent auf 4092. Insgesamt gingen 4258 Beschwerde­n bei der Behörde ein, wie aus der Antwort der Bundesregi­erung auf eine Kleine Anfrage der GrünenBund­estagsfrak­tion hervorgeht.

Die Zahl der vom Luftfahrtb­undesamt eingeleite­ten Bußgeldver­fahren stieg 2018 danach um das Sechsfache auf 982. Am häufigsten standen europäisch­e Luftfahrtu­nternehmen (628) im Visier der Behörde, gefolgt von Airlines aus Drittstaat­en (254) und deutschen Fluggesell­schaften (100).

Die Zahl der konkret verhängten Bußgelder sank hingegen deutlich von 336 im Jahr zuvor auf 33 im Jahr 2018. Hier sind etliche Verfahren noch nicht abgeschlos­sen. Im Schnitt betrug das Bußgeld 2621 Euro.

Diese Bußen sind nicht zu verwechsel­n mit Ansprüchen, die Passagiere bei verspätete­n oder ausgefalle­nen Flügen zustehen und die auf zivilrecht­lichem Weg individuel­l durchgeset­zt werden müssen. Hier verlangte der Grünen-Abgeordnet­e Markus Tressel ein schnelles, transparen­tes und digitales Entschädig­ungsverfah­ren. Die Bundesregi­erung müsse gesetzlich­e Regelungen schaffen, statt sich auf freiwillig­e Selbstverp­flichtunge­n der Airlines zu verlassen. (dpa)

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