Daimler verzichtet auf Autos mit Verbrennungsmotor
Ab 2039 sollen Fahrzeuge CO2-neutral sein. Vorgaben der EU setzen Konzern unter Druck
Bis 2039 will Daimler dafür sorgen, dass die weltweit verkauften Neuwagen CO2-neutral unterwegs sind. Welche Technologien allerdings genau zum Einsatz kommen werden, will sich der Autobauer offenhalten. „Jetzt zu sagen, exakt in jedem Markt der Welt, wo die Reise hingeht, das wäre nicht seriös“, sagte Entwicklungsvorstand Ola Källenius am Montag in Sindelfingen. Aktuell liege der Fokus auf der batterieelektrischen Mobilität. Autos mit reinen Verbrennungsmotoren sind in dem Plan aber offensichtlich nicht mehr vorgesehen. Um das Ziel zu erreichen, plane man, nur noch Elektroautos und Fahrzeuge mit Plug-in-HybridMotoren zu verkaufen, sagte der Leiter der Motorenentwicklung, Torsten Eder. Eine zweite Bedingung sei, dass die Verbrennungsmotoren in den Hybridfahrzeugen mit synthetischen Kraftstoffen betrieben werden können, die aus regenerativen Energien gewonnen werden und somit CO2-neutral sind. Solche Kraftstoffe sind derzeit noch nicht verfügbar.
Die Klimaziele kommen nicht ganz freiwillig. Auf EU-Ebene ist Daimler angesichts der stark diskutierten Grenzwerte gezwungen, den CO2-Ausstoß der jährlich verkauften Autos zu senken. Bis 2021 muss der Wert von zuletzt 132 auf 102 Gramm je Kilometer sinken. Bis 2030 sollen davon noch einmal 37,5 Prozent abgehen. Dann sollen 50 Prozent aller weltweit von Daimler verkauften Autos vollelektrisch fahren oder mit Plug-in-HybridMotor ausgestattet sein. Parallel arbeitet der Hersteller auch weiter an der Brennstoffzelle. Auch die könne Verbrennungsmotoren ablösen, so Eder.
Darüber hinaus sollen nicht mehr nur die deutschen, sondern auch die europäischen Pkw-Werke von Daimler bis 2022 klimaneutral arbeiten. Die Standorte weltweit sollen folgen – wann, ließ Källenius offen.
(dpa)