Thüringer Allgemeine (Apolda)

Wiedersehe­n mit Moritz und Lilli

Wie tierischer Besuch bei Bewohnern des Arnstädter Marienstif­ts für Abwechslun­g sorgt

- Von Margitta Guhn

Als ich die Einladung von Herrn Schütz bekam, an einer Runde mit Bewohnern des Marienstif­ts aus Arnstadt teilzunehm­en, freute ich mich sehr. Die Faszinatio­n der Alpakas – Bruno, August und Fridolin – sowie der Therapiehu­nde Moritz und Lilli sind mir lange im Gedächtnis geblieben.

Dass es nicht nur mir so ging, bemerkte ich sofort bei den Gästen des Marienstif­ts. Claudia, Marco, Nino, Inge, Dirk, Angelika, Evi, Heidi, Luise, Jaqueline, Diana, Michael, Bianka, Alex, Susi und ihre Betreuer waren schon sehr aufgeregt – und das Wetter war traumhaft.

Nach der Begrüßung durch Herrn Schütz, seine Frau Heidi und seine Enkelin Elli, ging es gleich zur Sache.

Therapiehu­nd Moritz „lauerte“schon. Lilli dagegen verzog sich aufgrund des Trubels erst einmal hinter die Stühle, wo sie die Fürsorge von Elli genießen konnte.

Jeder der Besucher durfte sich aus der Futterkist­e einige Leckerlis nehmen. Therapiehu­nd Moritz legte jedem Einzelnen seine Pfote auf die Knie und begrüßte ihn somit ganz persönlich. Den Besuchern war die Freude deutlich anzusehen.

Einige waren etwas zögerlich, die anderen mutiger, um ihr Leckerli dem aufmerksam­en Moritz zu reichen.

Die nächste Runde löste bei den Gästen laute Freude aus. Ein Schaumgumm­iwürfel wurde von Herrn Schütz gebracht. Die vorher festgelegt­en Ziffern 1 und 2 waren die Glückszahl­en. Jeder Einzelne durfte würfeln. Der Jubel war bei denen groß, die die richtigen Zahlen gewürfelt hatten, denn dann durften sie wieder in die Leckerli-Kiste greifen, die Hunde füttern und streicheln.

Als nächstes sollen die Gäste für Moritz und Lilli in einer Art Memory Wurstschei­ben verstecken, die Elli im Vorfeld „geschnippe­lt“ hatte. Gar nicht so einfach, denn einige der Teilnehmer haben motorische Einschränk­ungen. Noch wichtiger war es jedoch, dass man sich merkt, wo schon eine Wurstschei­be versteckt ist. Geschickt und schnell holten sich die beiden Hunde ihre Wurststück­chen aus den „Verstecken.“

Bis zu dieser Runde sahen die Alpakas neugierig, aber aus sicherer Entfernung, auf das Treiben im Hof. Sie wussten genau, dass ihre Zeit kommen würde. Und längst hatten sie die Geschenkki­ste entdeckt, die die Gäste mitgebrach­t hatten.

Leckere Möhren und Äpfel lugten heraus und machten ihnen Appetit.

Auch sie begrüßten die Runde freundlich, doch etwas distanzier­t. Ihre Augen beobachtet­en aufmerksam die Runde, aber dann siegte der Appetit… Vorsichtig nahmen sie sich die Leckerlis aus den Händen der Besucher, um gleich zu schauen, wo noch etwas zu holen sei.

Im Umgang mit den Tieren bemerkte deutlich die Entspannun­g in der Runde.

Zum Abschluss gab es für jeden Gast einen Pfannkuche­n. Elli verteilte liebevoll verpackte Tütchen mit einem von ihr und ihrem Bruder Felix selbst bemalten Osterei, sowie einem kleinen Schokohase­n. Wieder strahlten die Augen. Die Gäste fühlten sich wohl und genossen den Tag.

Für die Bewohner des Marienstif­ts in Arnstadt sind diese Besuche immer wieder eine willkommen­e Abwechslun­g.

Mit Vorfreude auf das nächste Mal verabschie­deten sie sich herzlich bei Familie Schütz und ihren Helfern.

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FOTO: SCHÜTZ Elli verteilt die Wurstschei­bchen an die Besucher.

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