Man City droht Champions-League-Sperre
Der englische Meister soll gegen die Regeln des Financial Fair Play verstoßen haben. Guardiola-Team wehrt sich
Die große Euphorie über den erneuten Gewinn der englischen Fußballmeisterschaft hat bei Manchester City und Trainer Pep Guardiola einen heftigen Dämpfer bekommen. Dem Meister droht laut jüngsten Medienberichten der Ausschluss aus der Champions League – ausgerechnet aus dem Wettbewerb, den Man City bisher noch nicht gewinnen konnte und dessen Trophäe doch ganz oben auf der Wunschliste der Clubbosse steht.
Die New York Times berichtete, die Finanzkontrollbehörde der Uefa könne eine Sperre von mindestens einer Saison fordern. Grund dafür seien finanzielle Unregelmäßigkeiten, Verstöße gegen die Regeln des Financial Fair Play der europäischen Fußball-Union. Bei den Untersuchungen hätten sich die Ermittler auf die Enthüllungen der Plattform Football Leaks gestützt, über die das Nachrichtenmagazin Der Spiegel im vergangenen Jahr berichtet hatte.
Interne E-Mails und Clubdokumente, die Football Leaks vorliegen, sollen zeigen, wie Man City systematisch die Regeln umgangen habe. Gelder, die als Einnahmen durch Sponsoren aus Abu Dhabi – darunter mit Etihad Airways die nationale Fluggesellschaft der Vereinigten Arabischen Emirate – deklariert wurden, sollen in Wirklichkeit von Clubbesitzer Mansour bin Zayed Al Nahyan gezahlt worden sein. Der Scheich ist der Halbbruder des Präsidenten der Vereinigten Arabischen Emirate, dChalifa bin Zayid Al Nahyan.
Ähnliche Vorwürfe gab es in der Vergangenheit auch schon gegen den französischen Fußballclub Paris Saint-Germain und dessen katarische Besitzer. PSG sorgte im Sommer 2017 mit den Rekord-Verpflichtungen des Brasilianers Neymar und des Angreifers Kylian Mbappe für kolportierte 400 Millionen Euro für viel Aufsehen. Das Financial Fair Play soll verhindern, dass Clubs unbegrenzt mehr Geld ausgeben, als sie einnehmen.
In der Vergangenheit wurden sowohl PSG als auch Man City für Verstöße bestraft – ohne jedoch von der Champions League ausgeschlossen zu werden. 2014 waren beide Clubs zu Geldstrafen verurteilt worden und durften zudem für eine Saison nur 21 statt wie üblich 25 Spieler für die Königsklasse melden.
Manchester City, das die Strafe damals akzeptierte, hat die aktuellen Vorwürfe vehement bestritten. Ob eine Sperre für den englischen Fußballmeister in Kraft treten würde und ob es überhaupt dazu kommt, bleibt vorerst offen. Es gilt als sicher, dass sich City mit aller Macht dagegen wehren würde. (dpa)