Der Trainer kann nur per Livestream zuschauen
Mit Mario Schnee, Trainer von Kickboxer Franz Streitz aus Blankenhain, der zum Weltcup nach Budapest reist
Kickboxer Franz Streitz aus Blankenhain fliegt am Donnerstag nach Budapest zum Weltcup des Verbandes Wako, um sich im K1 so gut wie möglich zu präsentieren. Wir sprachen mit Heimtrainer Mario Schnee vom Erfurter Contact Sports Club über seine Chancen und warum der Coach am Monitor zittern muss.
Kann Franz in Budapest gewinnen?
Das ist schwer zu sagen. Alle Top-Leute aus Europa sind anwesend. Und da unser Kontinent derzeit das Niveau bestimmt, ist es fast wie eine kleine Weltmeisterschaft. Er braucht auf jeden Fall etwas Glück bei der Auslosung, damit er nicht gleich auf den stärksten Gegner trifft. Für uns ist es eine Art Standortbestimmung auf internationaler Ebene. Freitag bestreitet er dann seinen ersten Auftritt.
Bei seinem letzten Kampf hatte ihr Schützling einen Nasenbeinbruch davongetragen. Ist alles verheilt?
Ja, das war halb so wild. Franz ist topfit und konnte sich sehr gut vorbereiten. Am vergangenen Wochenende gab es noch mal einen Kaderlehrgang in Chemnitz, bei dem er sich gut präsentiert hat.
Wieso fliegen Sie als sein persönlicher Coach eigentlich nicht mit?
Das ist ganz einfach eine finanzielle Frage. Für unseren Verein ist das ein enormer Aufwand, den wir komplett selbst bewerkstelligen müssen. Da gibt es keine Förderungen oder Zuschüsse. Deswegen konnte ich nicht mit und werde hoffentlich am Computer per Livestream seine Kämpfe verfolgen können. Der Nationaltrainer ist zwar am Ring, aber ansonsten sieht er Franz natürlich kaum. Die Auswertung machen wir dann wieder in Erfurt. Wir müssen auf jeden Fall auch MV Fördertechnik aus Blankenhain (Arbeitgeber von Streitz, Anm. d. Red.) danken, dass sie Franz freigestellt haben, sonst wäre das alles gar nicht möglich und seine Chance auf die Nationalmannschaft dahin. Weil er sowohl in Budapest und später in diesem Jahr auch beim Weltcup in Remini dabei sein muss, um sich für die Nationalmannschaft zu qualifizieren. Das ist eine Art Berechtigung. Dort will er wieder hin, schließlich gehörte er vor seinem Kreuzbandriss im letzten Jahr zum Kader.
Was steht nach der Veranstaltung in Ungarn auf dem Plan?
Anfang Juni wird dann die Deutsche Meisterschaft in Coburg ausgetragen, wo er natürlich auch zeigen will, dass er zur absoluten Spitze in Deutschland gehört. Hauptsache ist erst mal, dass er sich in Budapest nicht verletzt und gute Kämpfe absolvieren kann.