„Standortfaktoren sprechen für Alt-Standort“
FDP-Stadtratskandidat Gunnar Wagenknecht greift die Debatte um die Zukunft des Glocken-Stadt-Museums auf und bezieht für die Apoldaer Liberalen klar Stellung
Mal mehr, mal weniger öffentlich wird in Apolda die Debatte um die Zukunft des Glocken-Stadt-Museums geführt. Im Wesentlichen gibt es – vereinfacht gesagt – zwei Argumentationslinien: Die, welche den Altstandort Bahnhofstraße aus Standortgesichtspunkten und der Tradition wegen favorisieren. Und jene, die die Alternative Stadthaus unter Anführung einer vermeintlich günstigeren Kostensituation zum Kern hat.
Nun schaltet sich FDP-Stadtratskandidat Gunnar Wagenknecht in die Debatte ein. Unter Bezugnahme auf den TA-Artikel „Günstigste Variante für Museum ist Stadthaus“vom 8. Mai kritisiert er unter der Überschrift „Die günstigste Variante ist immer auch die schlechteste” die aktuelle Diskussion zum Standort: „Es kann nicht sein, dass bei einem so wichtigen Thema, außer der Museumsleiterin die gesamte Arbeitsgruppe nur aus Mitgliedern der CDU oder der FWW besetzt wurde, die dazu auch noch fachlich überhaupt keinerlei Erfahrung mit der Konzeption von Museen vorweisen können.“Tatsächlich bestand die Arbeitsgruppe aus Abgeordneten der CDU und Freien Wähler. Insofern können auch die Ergebnisse nicht zufriedenstellend sein. Gunnar Wagenknecht gibt zu bedenken, dass die günstigste Variante immer auch die schlechteste ist beziehungsweise die mit den meisten Kompromissen. Wagenknecht hinterfragt zudem, was überhaupt das Ziel der Arbeitsgruppe gewesen sein soll: „Entweder soll ein Museumskonzept erarbeitet werden oder Sparmöglichkeit gefunden werden.“Gerade bei der angedacht Erstellung eines Konzeptes durch externe Gutachter sei eine Zieldefinition wichtig. Das externe Gutachten müsste unabhängig und mit offenem Ausgang erfolgen und nicht von vornherein als Blankoscheck für die „günstigste“Variante herhalten. „Sonst können wir uns die bewilligten Mittel dafür auch gleich sparen”, so Gunnar Wagenknecht weiter.
Wenn das oberste Ziel tatsächlich die Fortsetzung der Haushaltskonsolidierung sei, dann sollte das Gutachten statt zum Museum lieber zu den städtisch Verwaltungsliegenschaften erstellt werden. Wenn im Schloss Büros leer stünden und im Stadthaus Platz für das Museum sei, könnten doch stattdessen sicherlich auch andere Abteilungen einziehen.
Die so frei werdenden Immobilien könnten veräußert werden, um Investitionen in neuen Wohnraum in der Innenstadt zu ermöglichen.
Die FDP Weimarer Land, Ortsgruppe Apolda, bekenne sich zum Standort Bahnhofstraße. Man sei überzeugt, dass ein externes Gutachten zu einem ähnlichen Ergebnis kommen werde. Die Standortfaktoren seien die klar besseren als im Stadthaus, was das Museumskonzept nochmals aufwerte.