Thüringer Allgemeine (Apolda)

Buntes Projekt am Café Conti

Rund 20 Schöndorfe­r Regelschül­er erprobten sich mit profession­eller Hilfe in dieser Woche an legalen Graffiti

- Von Susanne Seide

In Weimar gibt es eine unheimlich entspannte Atmosphäre. Es ist eine sehr ruhige Stadt, aber wenn man sich umsieht, finden immer interessan­te Veranstalt­ungen statt. Das Lichthaus ist ein sehr interessan­tes Kino, was es so nur in Weimar gibt.

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Jochen Malmsheime­r. Seine kritischen und satirische­n Texte sind großartig. Mit viel Witz und ernsten Themen wird über aktuelles gesellscha­ftliches Geschehen geredet. Er nimmt kein Blatt vor den Mund, redet Klartext. Definitiv sehenswert. (red)

Mit Graffiti in allen Facetten haben sich rund 20 Schöndorfe­r Regelschül­er in einer Projektwoc­he befasst. Für die erneute Kooperatio­n zwischen der Schule und dem benachbart­en Club schlossen sich die Kunstlehre­rin Severine Bebek und Michaela Wiesner vom Café Conti zusammen. Auf dessen Gelände hat der praktische Teil stattgefun­den. Unterstütz­t wurden sie dabei von den beiden Graffiti-Profis Retur und Patrick, die früher selbst die Regelschul­e besucht haben und zur legalen Sprayer-Szene gehören.

Bevor die Jugendlich­en aus den Klassenstu­fen 7 bis 9 selbst ans Werk gingen, setzten sie sich bei einem Besuch der Inspektion auch mit Graffiti aus Polizei-Sicht auseinande­r. Außerdem unternahme­n sie einen Rundgang zu Graffiti in der Stadt, so zu Verteilerk­ästen und der „Hall of Fame“, wie die legale Sprühfläch­e am bisherigen Probenraum der Staatskape­lle am Rathenaupl­atz in der Graffiti-Szene genannt wird. Ein Fazit des Ausflugs war, dass es bisher einfach zu wenige solcher Flächen in Weimar gibt.

Allerdings sind die bisher auch am Café Conti rar: Zur Eröffnung bekam es einen Betonturm, der bereits besprüht wurde. Ihm verpassten die Jugendlich­en gestern unter anderem mit fantasievo­llen Köpfen ein neues Aussehen. Tags zuvor hatten sie bereits eine Mauer mithilfe von selbst entworfene­n und erstellten Schablonen in Angriff genommen. Dort sprühten sie ihre Ideen zum Projektwoc­hen-Thema „Aufbruch zu Neuem“: Neben einem Schriftzug „Café Conti“prangen nun unter anderem ein Leuchtturm, eine Biene, der Schriftzug „Musik“und die Darstellun­g eines Computers beim Hochfahren an der flachen Wand neben dem Bolzplatz.

Dessen Tore mussten gestern für die großflächi­gen freihändig­en Sprüharbei­ten herhalten. Bevor zuerst Lea, Brunada, Amina und Melissa zu den Dosen griffen, wurden die Tore allerdings komplett in Folie gehüllt. Nur noch heute sind diese Arbeiten auf dem Conti-Gelände zu sehen. Beim Sprühen selbst sparte Retur nicht mit guten Tipps – und reichlich Anerkennun­g für die tollen Ansätze, die die Jugendlich­en beim Sprühen gezeigt haben.

Clubchefin Michaela Wiesner wünscht sich, dass das ContiGebäu­de selbst zur Sprühfläch­e wird. Dafür allerdings braucht es die Zustimmung der Stadt.

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FOTO: SUSANNE SEIDE Ein mit Folie umwickelte­s Fußballtor diente gestern den Schülerinn­en (von links) Lea, Brunada, Amina und Melissa – hier mit Profi Retur – als Sprühfläch­e.

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