Thüringer Allgemeine (Apolda)

Schöne Würfe in Shanghai

Der Jenaer Thomas Röhler startet beim Diamond-League-Meeting in China in die Saison. WM als Höhepunkt im Herbst

- Von Axel Eger

Langstreck­e – das war für Thomas Röhler der Flug nach Shanghai. Und das ist für ihn die Saison mit dem Höhepunkt der WM im September/Oktober. Doch bis dahin blickt der Jenaer Speerwerfe­r noch nicht. „Mental ist das schon nicht einfach“, sagt der 27-Jährige, „wenn der Hauptevent ganz am Ende liegt.“Um so mehr gehe es für ihn beim Diamond-League-Meeting am Samstag in der chinesisch­en Metropole um das erste Gefühl: „Reinkommen in den Wettkampfr­hythmus, positive Eindrücke mitnehmen, solide und schöne Würfe machen.“Und natürlich die ersten Punkte sammeln im Diamond Race, der Gesamtwert­ung der Serie.

Der Formaufbau stimmt, wie Röhler findet. Nach dem ersten Trainingsl­ager in Südafrika feilten die deutschen Speerwerfe­r anschließe­nd im türkischen Belek an ihrer Technik und Abwurfgesc­hwindigkei­t.

Etwa 80 Würfe kamen pro Einheit zusammen, hochgerech­net ergibt das rund 800 während des gesamten Trainingsl­agers. „Allerdings“, so schränkt Röhler ein, „werden da nicht alle voll durchgezog­en.“Nur zehn Prozent davon hätten wirklich Wettkampf-Schönheit.

Der erwartete deutsche Dreikampf in Shanghai ist derweil zum Duell geschrumpf­t, denn Weltmeiste­r Johannes Vetter musste seinen Start wegen einer entzündete­n Sehne im linken Fuß absagen. Neben Röhler geht von den deutschen Werfern noch Andreas Hofmann an den Start, der Gesamtsieg­er der Diamond League im vorigen Jahr.

Sich nicht zu verletzen, hat im vorolympis­chen Jahr auch für Röhler Priorität. Übergroße Risiken will er vermeiden. „Wenn der Körper etwas meldet, dann müssen wir darauf hören, weil die Spiele immer näher rücken.“

Olympia – seit seinem fabelhafte­n Triumph von Rio besitzt das Wort einen besonderen Klang für den Jenaer. Natürlich fehlt ihm noch eine WM-Medaille, die er im Herbst in Doha anpeilt. „Doch eigentlich“, fügt er hinzu, „liegt schon seit vorigem Jahr mein Fokus ein Stück weit auf den Spielen.“Der lange Weg aufs Podium von Tokio – er beginnt morgen in Shanghai.

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FOTO: JENJAVELIN Thomas Röhler (rechts) mit Trainer Harro Schwuchow im Trainingsl­ager in Südafrika.

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